Forschen am Gefühl: Das Sentimentale in Literatur, Kultur und Politik

DFG bewilligt Graduiertenkolleg zu Fragestellungen rund um das Sentimentale

Ob Jugend- oder Internetkultur, Medien- und Entertainmentlandschaft oder politische Arena: Das Sentimentale erlebt im Augenblick eine Renaissance. Es wird hier als eine Art kommunikativer Code verstanden, der gerade in der Verschränkung von vermeintlich privaten Gefühlswelten und deren öffentlicher Zurschaustellung seine Wirkmacht entfalten kann. In welchen Spielarten und mit welchen Funktionen das Sentimentale – bewusst oder unbewusst – eingesetzt wird, das ist Gegenstand der Forschung in einem Graduiertenkolleg an der FAU unter der Leitung von Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Heike Paul, Lehrstuhl für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft: „Das Sentimentale in Literatur, Kultur und Politik“ ist soeben von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt worden und startet im Frühjahr 2022. Insgesamt fördert die DFG 14 neue Graduiertenkollegs über viereinhalb Jahre mit rund 76 Euro Millionen Euro.

Wie relevant die Fragestellung des neuen Graduiertenkollegs ist, zeigt sich sowohl an der oftmals beschworenen Krise der politischen Kommunikation und deren neuer Gefühlslastigkeit (nicht nur) in westlichen Demokratien als auch an der Verwendung sentimentaler Register, wenn es darum geht, angesichts humanitärer Katastrophen Empathie und Engagement für Betroffene hervorzurufen. Das Forschungsprogramm ist mit einem innovativen Qualifizierungs- und Ausbildungskonzept verknüpft: Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit absolvieren Promovierende erstmals auch ein drei- bis sechsmonatiges Praktikum bei einem außeruniversitären Kooperationspartner, um Einblicke in andere Tätigkeitsfelder zu gewinnen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Heike Paul
heike.paul@fau.de