FAU feiert 278. Gründungsjubiläum

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Ein Überblick über den dies academicus 2021 – Video online

Studierende, Nachwuchswissenschaftler/-innen, Professor/-innen oder Alumni und Alumnae: Die FAU ist ein Ort für Pioniere, Wegbereiterinnen und Wegbereiter und clevere Köpfe, die mit Leidenschaft und Innovationsgeist dazu beitragen, die Welt voranzubringen und die Zukunft mitzugestalten. All jene Menschen standen im Mittelpunkt der Feier zum 278. Jubiläum der FAU am 4. November.

Sendung verpasst?

Kein Problem: Hier gibt es die ganze Sendung für Sie im Videoportal der FAU.

„In vielen Aspekten geht unsere Universität stärker als zuvor aus der Corona-Pandemie hervor“, berichtetet FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger in seiner Rede zum Dies academicus. „Unsere FAU ist ein wahrer Innovationsmotor – in Deutschland und der Welt, aber auch Krisenbewältigerin und Zukunftsgestalterin.“

Das zeige sich auf vielerlei Weise: Das erste Medikament gegen Long Covid wurde entwickelt – und zwar in der Augenklinik des Uni-Klinikums Erlangen der FAU. Nur ein Beispiel der ausgeprägten Intra- und Interdisziplinarität der Volluniversität. Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler warnten früh vor sozialer Spaltung, Studierende gaben Schülerinnen und Schülern in der Pandemie Nachhilfe – all das im vergangenen Jahr an der FAU.

Die Investitionen in Renovierung und Campusentwicklung sowie Programme für künstliche Intelligenz, digitale Medizin und Gesundheit, Quantenkommunikation oder die Wasserstoff-Zukunft seien Chancen, die die FAU nutze. So wurden zwei neue Departments mit Hilfe der Hightech Agenda gegründet: das Department für Data Science und das Department für Digital Humanities und Social Studies.

Das sei aber längst nicht alles: Die neuen Studiengänge für Data Science, Artificial Intelligence, Clean Energy Processes und International Business and Economic Studies brachten 2.500 Studienbewerber/-innen an die FAU. 45 neue Professorinnen und Professoren verstärken die Reihen der FAU. Neue Verwaltungsprozesse bilden die Grundlage für positive Entwicklungen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten die Corona-Phase für Digitalisierung, Effizienzgewinne und stetige Prozessverbesserungen.

Lernen und Lehren mit Leidenschaft

Prof. Hornegger weiter: „Das Sprungbrett für die Lehre in der Corona-Zeit waren digitale Plattformen, bereitgestellt von Lehrunterstützung, Rechenzentrum, Personalrat, Datenschutz und CIO. Aber wir alle wissen: Ein Sprungbrett hilft nur denen, die Sprünge wagen. Unsere Lernenden und Lehrenden waren hier voll bei der Sache.“

Dreifach punktete die FAU durch Forschungsverbünde zur Vorbereitung auf die Exzellenzstrategie 2026. Auf den Gebieten grüne Mobilität, Immunologie und Polymerforschung leiste die FAU zusammen mit Partnerinstitutionen großartige Forschung. Wichtige Förderung aus Bayern und dazu eine großzügige Zusatzförderung der STAEDTLER-Stiftung geben hier die notwendige Schwungkraft.

Durch den bayerischen Rückenwind konnte auch das Bayerische Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse an der FAU seine Arbeit aufnehmen und das Zentrum für nationales Hochleistungsrechnen eingeworben werden.

„Auf europäischer Ebene haben wir unsere Europäische Universität EELISA gestartet und weitere Förderung für eine europaweite Innovationsstrategie gewonnen, ebenso wie für ein europäisches Programm für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. FAU-Forschende konnten sich drei ERC-Grants sichern“, ergänzt Prof. Hornegger.

55.000 starke Köpfe

Großartige Köpfe seien eng mit der FAU verbunden, wie die Wirtschaftsweise Veronika Grimm, der frühere Vorsitzende des Deutschen Ethikrats Prof. Dr. Peter Dabrock, Prof. Dr.  Klaus Überla und Prof. Dr. Christian Bogdan als Mitglieder der Ständigen Impfkommission oder der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie Prof. Dr. Siegfried Russwurm. „Auch konnten wir in diesem Jahr eine weitere renommierte Alexander-von Humboldt-Professur gewinnen – die höchste Auszeichnung im deutschen Forschungssystem und Professorin Andrea Bréard aus Paris an die FAU holen.“

Deutlich zeige die FAU ihre Stärke als Innovationsführerin. Ihr Innovations-Ökosystem sei „ein lebendiges Erfolgsmodell, das wächst und gedeiht“. Beim Weltmarktführer Innovation Day zum Thema „Digital Health“ war sie Initiatorin; sie arbeitet in strategischen Netzwerken mit Partnern aus Forschung, Kunst, Kultur und Gesellschaft zusammen. Hornegger: „Die FAU bietet für 55.000 Köpfe eine starke Plattform der Freiheit.“

Angehörige, Freundinnen sowie Förderer der Universität konnten den Festakt bequem von zuhause aus als Stream oder im regulären Programm von Franken Fernsehen anschauen. Dort wird die Sendung am Samstag, 6. November, ab 22 Uhr, wiederholt. Im Internet ist die Aufzeichnung auf fau.tv abrufbar.

Grußworte der Bayerischen Staatsminister

Vertreten durch Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Innenminister Joachim Herrmann erreichten die FAU auch Geburtstagsgrüße von der Bayerischen Staatsregierung.

Der Bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler sprach in seinem Grußwort ein Lob aus: Mit Bravour habe die FAU die Herausforderungen der Corona-Pandemie gemeistert. Auch dürfe vorsichtiger Optimismus herrschen, nachdem der Einstieg ins Präsenz-Wintersemester 2021/22 erfolgreich war. Dass die Pandemie aber noch nicht vorbei ist, sei dennoch unbestreitbar.

Minister Sibler plädierte für eine Impfung, lobte aber zugleich den Impfwillen und die Disziplin aller FAU-Angehörigen bei der Umsetzung der 3G-Regel. Dass sie gut digitalisieren kann, habe die FAU schon gezeigt, sagt Sibler.

Dennoch gelte: Jede Universität braucht für Forschung und Lehre auch eine leistungsfähige Infrastruktur vor Ort. Seit 2019 seien FAU-Bauvorhaben mit einem Volumen von annähernd einer Milliarde Euro bewilligt worden. Damit seien zwei Drittel der in Aussicht gestellten 1,5 Milliarden schon on the way, betonte Sibler. Viel sei schon investiert worden, Bauvorhaben laufen, mehr sind noch geplant. „In der Summe verbessern wir hier in diesem Jahrzehnt die Studienbedingungen von gut 20.000 Studierenden, also der halben Universität“, so der Minister.

Innenminister Herrmann erklärte es zum Ziel, die FAU weiter zu stärken und den Wissenschaftsstandort Franken fit für die Zukunft zu machen. Dafür zögen die Angehörigen der FAU, Freundinnen und Förderer an einem Strang – und das mit Erfolg. So wurde im Frühjahr der Himbeerpalast an die FAU übergeben, um ihn zu einem geisteswissenschaftlichen Zentrum für die FAU auszubauen. Diese bedeutungsvolle Investition unterstreiche einmal mehr: „Erlangen ist ein besonders zukunftsstarkes Stück Franken und Bayern.“

Zukunftsträchtiges Symbole seien außerdem die Eröffnung des Helmholtz-Instituts für Erneuerbare Energien Erlangen und die Grundsteinlegung für das Max-Planck-Zentrum für Physik und Medizin. Herrmann betonte: „Die FAU ist seit ihrer Gründung nicht mehr aus Erlangen wegzudenken. Sie ist eine Forschungsstätte von Weltrang geworden und eine der größten Universitäten Deutschlands. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir auch weiterhin fortschreiben.“

Rede der Studierendenvertretung

Glückwünsche zum Jubiläum überbrachten im Namen der Studierendenvertretung Elisabeth Herzinger und Lasvini Suganthan. Seit zwei Wochen sind Studierende wieder auf dem Campus, sagten sie, trotz anfänglicher Unklarheiten sei dies ein wichtiger Schritt. Vor allem der hoffungsvolle Blick in die Zukunft sei wichtig, sagten die Studierendenvertreterinnen.

Sie erhofften sich bald mehr Einfluss auf den Prozess des FAU Entwicklungsplans nehmen zu können, positiv auf die Veränderung einwirken zu können. Das neue Leitbild „Wissen bewegen“ suggeriere die Aktivität der FAU, „deshalb fordern wir nicht nur Versprechen, sondern auch Handeln durch die FAU.“ Herausforderungen sollen gemeinsam mit der FAU angegangen werden, so dass die Studierenden die Veränderung und Entwicklung ihrer Universität unterstützen und mitgestalten können.

Die Chancen und Herausforderungen von (Post-)Corona im Mittelpunkt

Wir nähern uns einer Zeit, in der Corona unseren Alltag weniger bestimmt. Zentrales Thema der Keynote von Prof. Dr. Veronika Grimm waren die Chancen, die aus Corona heraus erstanden sind. Die Leiterin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie, und Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Wirtschaftsweise), betonte, wie wichtig es sei, Defizite in der Digitalisierung zu beheben, den Staat in die Verantwortung zu nehmen, die Rahmenbedingungen umfassend auf den Klimaschutz auszurichten, und plädierte für eine sozial ausgewogene Transformation.

Schon vor der Coronakrise sei der Klimaschutz in den Mittelpunkt zahlreicher politischer Initiativen gerückt, die Digitalisierung in den Bereichen Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen sei durch die Corona-Pandemie stark beschleunigt worden. Jetzt gelte es, diesen Schwung mitzunehmen und Lösungen zu entwickeln, die Deutschland und Europa zu Impulsgebern für nachhaltiges Wachstum machen – denn das Denken in nationalen Dimensionen helfe nicht.

Anschließend diskutierten FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger, Prof. Dr. Christian Mardin, Leitender Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, wo das erste Medikament gegen Long Covid entwickelt wurde, Prof. Dr. Georg Schett, Vizepräsident Research, Prof. Dr. Bärbel Kopp, Vizepräsidentin Education, und Luisa Weyers, studentische Senatorin, über die Chancen und Herausforderungen für die FAU in der Zeit nach Corona.

Mehr Informationen zu Vortrag und Diskussion gibt es hier:

www.dies.fau.de/speakers/prof-dr-veronika-grimm

www.dies.fau.de/podiumsdiskussion-2021

Ehrungen und Geehrte

Auch in diesem Jahr lenkte die Universität bei ihrem Dies academicus den Blick auf besonders kreative Köpfe: die FAU Innovatorinnen und -Innovatoren des Jahres.

Kategorie Forschung: Dr. Silvia Budday

Modelle des Gehirns nachbauen, authentisches Material verwenden und dadurch helfen, Krankheiten wie Schizophrenie oder Epilepsie besser vorhersagen und behandeln zu können – daran forscht Dr. Silvia Budday, Lehrstuhl für Technische Mechanik, und erzielte damit bereits herausragende Fortschritte.  Für ihre Verdienste wird sie als FAU Innovatorin im Bereich Forschung ausgezeichnet.

Kategorie Alumni: Grino Water Solutions

Die FAU-Ausgründung Grino Water Solutions wurde vom Publikum zum FAU-Innovator im Bereich Alumni gewählt. Die FAU-Alumni Josef Schütz, Alireza Derakhshan und Farzaneh Ahmadloo haben sich mit ihrem Start-up einem der drängendsten Probleme der Welt angenommen und eine Lösung gefunden: sauberes Trinkwasser dank photovoltaikbetriebener Wasseraufbereitungsanlagen.

Kategorie Studierende: Charlotte Pradel

Charlotte Pradel ist Masterstudentin der Medizintechnik an der FAU. Sie hat die Fachwelt bereits mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema Bildverarbeitung als Unterstützung für personalisierte Transplantationsorgane von ihrem Innovationsgeist überzeugt. Im April wurde sie für ihre Arbeit im Rahmen der Fachmesse MedtecLIVE mit dem Young Talent Award ausgezeichnet.

Wie auch in den Vorjahren hatte FAU-Präsident Hornegger im Vorfeld des Dies academicus zu einer kleinen Feier geladen, um wichtige FAU-Preise zu vergeben:

Würde eines Ehrensenators/einer Ehrensenatorin

Die Ehrensenatorenwürde, die höchste Auszeichnung der Universität, erhielt in diesem Jahr

Prof. Dr. Carola Jäggi. Seit 2002 ist sie mit der FAU verbunden, wirkte seitdem als Professorin, Universitätsfrauenbeauftragte und Studiendekanin. Insbesondere der weiteren Entwicklung der Chancengleichheit an der FAU hat sie wesentliche Impulse gegeben. 2013 kehrte Professorin Jäggi in die Schweiz zurück. Nun engagierte sie sich aber im Universitätsrat der FAU.

Verleihung der Würde eines FAU-Botschafters/einer FAU-Botschafterin

Zum FAU-Botschafter wurde in diesem Jahr Prof. Dr. Günther Weiss, Geschäftsführender Direktor am Department Innere Medizin der Medizinische Universität Innsbruck ernannt. Er pflegt enge Beziehungen zur FAU und ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Über die Jahre kooperierte und publizierte er mit einer Vielzahl von hochangesehenen FAU-Forschenden. Europäisch vernetzt und international anerkannt, kann Professor Weiss die FAU mehr als würdig vertreten und die Universität bei der Gewinnung ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierender unterstützen.

Preise der Hans-Wilhelm und Helga Schüßler-Stiftung und des DAAD

Internationale Studierende, die in Deutschland durch herausragende akademische Leistungen und bemerkenswertes interkulturelles oder gesellschaftliches Engagement auf sich aufmerksam machen, werden an der FAU mit dem Hans-Wilhelm und Helga Schüßler-Preis und dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD-Preis) ausgezeichnet.

Der Preis der Hans Wilhelm und Helga Schüßler-Stiftung geht an Kseniia Ogorodnikova. Mit Bravour absolviert sie seit 2019 den Elite-Studiengang Standards of Decision-Making Across Cultures an der FAU. Doch nicht nur akademisch ist sie topfit: Ihren internationalen Studienkolleginnen und -kollegen hilft sie, sich zu integrieren. Für ihre akademische sowie menschliche Leistung wurde die Studentin ausgezeichnet.

Mit dem DAAD-Preis wurde der polnische Student Jan Wilczek ausgezeichnet. Seit 2019 studiert er Advance Signal Processing and Communications Engineering an der FAU. Daneben absolvierte er Kurse in „virtual acoustics“ und „voice projection“ – alles mit herausragendem Erfolg. Hochmotiviert treibt er sein Sprachstudium voran. Auch Wilczek unterstützt Mitstudierende indem er ihnen die Eingewöhnung in Erlangen und Nürnberg mit Videos und Vlogs erleichtert. Jan Wilczek lernt und lehrt, studiert und organisiert. Sein soziales Engagement ist außergewöhnlich, seine Studienleistungen weit überdurchschnittlich.

Habilitationspreise

Die vom Universitätsbund Erlangen-Nürnberg gestifteten Habilitationspreise wurden in diesem Jahr an folgende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für ihre Habilitationsschriften verliehen:

Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie

Prof. Dr. Juliane Engel

Dr. Roger Schöntag

Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

PD Dr. Martin Zwickel

Medizinische Fakultät – Thiersch-Preis

PD Dr. Caroline Bosch-Voskens

Naturwissenschaftliche Fakultät – Emmy-Noether-Preis

PD Dr. Nadja Ray

Technische Fakultät – Wolfgang-Finkelnburg-Preis

Prof. Dr. Doris Segets

Lehrpreis der FAU für herausragende Lehre

Seit 2016 verleiht die FAU den universitätsweiten Lehrpreis, mit dem die Universität jährlich hervorragende Leistungen in der Lehre würdigt.

Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie

Max Hofmann

Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Dominik Muntzinger

Medizinische Fakultät

Dr. Piet van der Kylen

Naturwissenschaftliche Fakultät

Prof. Dr. Anja Lux

Technische Fakultät

Dr. Tobias Distler

Detaillierte Informationen zu der Veranstaltung sowie den Preisträgerinnen und Preisträgern haben wir auf www.dies.fau.de zusammengestellt.

Weitere Informationen

Stabsstelle Presse und Kommunikation der FAU
Tel.: 09131/85-70229
presse@fau.de