FAU unterzeichnet „Initiative Transparente Tierversuche“
Infokampagne der DFG und der Plattform „Tierversuche verstehen“ gestartet
Die FAU gehört zu den Erstunterzeichnern der Initiative Transparente Tierversuche. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen getragene Informationsplattform „Tierversuche verstehen“ haben diese großangelegte Informationskampagne gestartet. Darin erklären Forschungseinrichtungen mit lebenswissenschaftlicher Ausrichtung, transparent über Tierversuche zu informieren, den öffentlichen Dialog über tierexperimentelle Forschung aktiv mitzugestalten sowie untereinander Erfahrungen auszutauschen und Aktivitäten bekannt zu machen. Zu den 53 Erstunterzeichnenden der Initiative gehören neben der FAU viele andere Universitäten, Klinika, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, forschende Unternehmen sowie Fachgesellschaften und Förderorganisationen.
Verantwortungsvolles Forschen
„Die FAU hat die ‚Initiative Transparente Tierversuche‘ als eine der ersten Universitäten mitunterzeichnet, weil wir der Meinung sind, dass Wissenschaft grundsätzlich für Menschen transparent sein sollte. Bei einem so sensiblen und kontrovers diskutierten Thema wie Tierversuchen gilt dies in ganz besonderem Maße. Wir haben in der FAU sehr starke und erfolgreiche Lebenswissenschaften. Wir wissen, dass Erkenntnisse, die aus unserer Forschung resultieren, unter anderem auch jeden Tag zur Rettung von Menschenleben beitragen. Dass viele lebensrettende Erkenntnisse nur mit tierexperimenteller Forschung möglich geworden sind, möchten wir der Öffentlichkeit transparent machen“, erklärt Prof. Dr. Georg Schett, Vizepräsident Research an der FAU und Direktor der Medizinischen Klinik 3 (Rheumatologie und Immunologie) am Universitätsklinikum Erlangen.
Verantwortungsvolles Forschen ist an der FAU oberstes Gebot – dies gilt auch und gerade für die Forschung am Tier. Grundsätzlich, bereits bei Planung und Beantragung von Experimenten im Rahmen der tierexperimentellen Forschung lässt sich die Universität leiten von den drei „R“ – Refine, Reduce, Replace. Das heißt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der FAU setzen Forschung am Tier nur dort ein, wo es aktuell keine Alternativen gibt; sie reduzieren dabei die Anzahl der eingesetzten Versuchstiere auf das unerlässliche Maß und minimieren durch modernste Techniken wie zum Beispiel Bildgebung die Belastung im Rahmen der Versuche.
Informationswebseite im Entstehen
Im Augenblick informieren an der FAU unter anderem das Franz-Penzoldt-Zentrum, das als interfakultäre Einrichtung der Durchführung von grundlagenorientierter und präklinischer Forschung an Tiermodellen dient, sowie das Sachgebiet Tierschutz auf ihren Webseiten gewissenhaft über tierexperimentelle Forschung an der Universität. Nun soll im Rahmen der Initiative Transparente Tierversuche eine eigene Informationswebsite entstehen, auf der das Thema noch stärker auch für die Öffentlichkeit aufbereitet werden soll.
In der biomedizinischen Forschung stellen Tierversuche nach aktuellem Forschungsstand einen wichtigen Bestandteil des experimentellen Methodenspektrums dar. Für wesentliche grundlegende Erkenntnisse und medizinisch relevante Entwicklungen ist die Forschung mit Tieren essenziell. Zwar haben methodische Forschungsarbeiten der jüngeren Vergangenheit dazu beigetragen, dass Tierversuche in manchen experimentellen Ansätzen durch alternative Methoden ersetzt oder im Umfang reduziert werden können, ein vollständiger Ersatz von Tierversuchen ist jedoch noch nicht absehbar. Auch in Zukunft werden diese Versuche zum Erkenntnisgewinn und zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze und Methoden benötigt werden.
Weiterführende Informationen
Neue Webseite der Initiative Transparente Tierversuche: www.initiative-transparente-tierversuche.de
Webseite von „Tierversuche verstehen“: www.tierversuche-verstehen.de
Website des Sachgebiets Tierschutz der FAU: https://www.fau.de/fau/leitung-und-gremien/gremien-und-beauftragte/beauftragte/sachgebiet-tierschutzangelegenheiten/
Website des Franz-Penzoldt-Zentrums der FAU: http://www.fpz.uni-erlangen.de/
Webseite zu verantwortungsvollem Forschen an der FAU: https://www.fau.de/research/verantwortungsvoll-forschen/