EU-Projekt soll Behandlungsmöglichkeiten der Psoriasis-Arthritis verbessern

Grafik des Hippocrates Konsortiums mit Landkarte und Informationen.
Das HIPPOCRATES-Konsortium.

EU-Forschungsprojekt HIPPOCRATES entwickelt personalisierte Therapieansätze für Menschen mit Psoriasis-Arthritis

Diagnose- und Therapiemöglichkeiten der Psoriasis-Arthritis verbessern – das ist das Ziel des neuen Forschungsprojekts HIPPOCRATES, für das sich 26 europäische Partner zusammengeschlossen haben. Daran federführend beteiligt – die FAU.

Untersucht werden das komplexe Zusammenspiel von genetischen und umweltbedingten Faktoren, sowie die Fehlregulation von Entzündungsvorgängen. Durch ein besseres Verständnis der Gewichtung dieser Faktoren sollen eine frühere Diagnose und eine genauere Vorhersage des Krankheitsverlaufs ermöglicht werden.

Mit den Erkenntnissen aus diesem Projekt soll die gezielte Therapie der Psoriasis-Arthritis verbessert werden. Die Innovative Medicines Initiative (IMI 2), ein gemeinsames Projekt der Europäischen Union und des Europäischen Verbandes der pharmazeutischen Industrie (EFPIA), fördert dieses HIPPOCRATES über eine Laufzeit von 5 Jahren.

Die Psoriasis-Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Gelenkerkrankung, bei der körpereigene Immunzellen neben der Haut auch Gelenke und Sehnenansätze angreifen. Schätzungsweise 5 Millionen Menschen in Europa leiden unter den Symptomen dieser Krankheit.

Typische Beschwerden sind schmerzhafte und geschwollene Gelenke, aber auch Sehnenschmerzen wie „Tennisarm“ oder Achillessehnenreizungen, die vor allem am Beginn der Bewegung zu Schmerzen und Steifigkeit führen.

Meist, aber nicht immer, ist die Erkrankung auch mit schuppigen Hautausschlägen (Schuppenflechte) verbunden. Die anhaltende Entzündung bei Psoriasis-Arthritis kann im Verlauf zahlreiche Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen. Das Ausmaß und die Auswirkung der Psoriasis-Arthritis auf die Lebensqualität sind allerdings von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.

Früh erkennen und individuell behandeln

Bisher gibt es keine verlässlichen Verfahren oder Tests, die schnell, einfach und zuverlässig Hinweise auf die Entstehung einer Psoriasis-Arthritis und ihren späteren Verlauf geben. Die Folge sind häufig lange Leidenswege, verzögerte Behandlungen und damit schlechtere Therapieergebnisse.

Um besser vorhersagen zu können, welche Patientinnen oder Patienten eine Psoriasis-Arthritis oder eine schwere Verlaufsform entwickeln werden, beteiligt sich die Medizinische Klinik 3 am Universitätsklinikum Erlangen der FAU am HIPPOCRATES-Konsortium.

„Wir haben die Möglichkeit, gemeinsam innovative Bildgebungs- und Messmethoden zu entwickeln, die mit der Entwicklung der Psoriasis-Arthritis einhergehen“, erklärt PD Dr. David Simon von der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie. „Dadurch wird es möglich sein, Psoriasis-Arthritis frühzeitig zu identifizieren und den Ausbruch der Erkrankung durch eine individualisierte Therapiestrategie abzufedern und im Idealfall ganz zu verhindern.“

Das HIPPOCRATES-Projekt verbindet europäische Forschungszentren und Unternehmen aus der Wirtschaft, die unterschiedlichen Fachgebieten angehören und gemeinsam wissenschaftliche Erkenntnisse in den klinischen Alltag bringen sollen. Dabei werden neu entdeckte Marker und Verfahren, die in Zukunft der frühzeitigen Diagnose von PsA dienen sollen, in internationalen Patientenkohorten überprüft. Darüber hinaus werden in dem HIPPOCRATES-Projekt personalisierte Behandlungsstrategien entwickelt, die das Ansprechen auf die Behandlung verbessern und die Entwicklung einer schweren Psoriasis-Arthritis hemmen sollen.

Über das Konsortium

Das HIPPOCRATES-Konsortium besteht aus 26 Partnerinstitutionen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Irland, Italien, Spanien, Schweden, der Schweiz, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und den USA. Unter der Leitung des University College Dublin bringen die Partner ein breites Spektrum an Fachkenntnissen ein, darunter klinische, datenanalytische und ethische Kenntnisse, Erfahrung von Patienten sowie kleinen und mittleren Unternehmen sowie der pharmazeutischen Industrie.

Weitere Informationen

PD Dr. David Simon
Lehrstuhl für Innere Medizin III
david.simon@uk-erlangen.de 

Prof. Dr.  Georg Schett
Lehrstuhl für Innere Medizin III