Eine nordbayerische KI-Allianz für die Hochschullehre

Comicfigur sitzt an Schreibtisch.
Bild: Basiert auf https://xkcd.com/1202/

FAU koordiniert Verbundprojekt der Bund-Länder-Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“

Ein Verbundprojekt der FAU, der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Coburg wird von der Bund-Länder-Förderinitiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ gefördert. Über vier Jahre erhalten die beteiligten Einrichtungen insgesamt knapp fünf Millionen Euro, um datengetriebene KI-Verfahren und deren Anwendung in der Lehre voranzutreiben.

Im KI Projekt „Von Lernenden Lernen“ (kurz: VoLL-KI) kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Bezug zu KI-Systemen aus den Bereichen Informatik, Informatikdidaktik und Bildungsforschung. Die KI-Kompetenzen der FAU und der Universität Bamberg werden durch die Hochschule Coburg, an der bereits viel in Richtung Lehrsysteme geforscht wird, abgerundet. Konkret verfolgt das VoLL-KI Projekt drei Ziele: Die datengestützte Weiterentwicklung von Studiengängen und Programmen, die Individualisierung und Teilautomatisierung der Studienberatung sowie die KI-basierte Gestaltung von Unterrichtsmaterialien. Diese sollen sich aktiv an die spezifischen Bedürfnisse der Studierenden anpassen. Durch tutorielle Dialoge gemeinsam mit Studierenden soll Problemen auf den Grund gegangen und Studierende beim Lernen unterstützt werden.

„Das Potenzial hinter dem Projekt ist, dass Studierende individuell unterstützt werden können“, sagt Prof. Dr. Michael Kohlhase, der die Professur für Wissensrepräsentation und -verarbeitung an der FAU leitet. „Künstliche Intelligenz erlaubt es uns, Aspekte des Einzelunterrichts und der Einzelberatung zu simulieren.“ So könnten die negativen Effekte von großen Lehrveranstaltungen aufgefangen und zudem diversere Studierendenkohorten mit unterschiedlichen Bildungsbiographien, Voraussetzungen und Präferenzen besser abgeholt und unterstützt werden.

Die Universität Bamberg wird in das Projekt vor allem ihre Expertise im Bereich erklärbares maschinelles Lernen einbringen. Im Vordergrund stehen dabei die Generierung und Aufbereitung von Daten, die die Grundlage für alle weiteren Arbeitsfelder bieten. Dazu gehören zum Beispiel Studienverlaufs- und Prüfungsdetaildaten. „Außerdem werden wir eine Softwarekomponente zur Integration in Lernplattformen bereitstellen, die es den Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, individualisiertes Feedback zu einer konkreten Lernsituation zu bekommen“, sagt Prof. Dr. Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik, insbesondere Kognitive Systeme, die vonseiten der Universität Bamberg das Projekt leitet.

„Die Hochschule Coburg hat in den letzten Jahren ihre Lehr- und Lernkonzepte gezielt weiterentwickelt und mit Lernsystemen unterstützt. Jetzt nutzen wir unsere KI-Kompetenzen, um diese Systeme intelligenter zu machen und die Lernangebote noch individueller zu gestalten“, betont Prof. Dr. Dieter Landes, der an der Hochschule Coburg eine Professur für Data Mining innehat. Um das zu erreichen, sollen u.a. die individuellen Lernstile der Studierenden erfasst und dazu passende Lernempfehlungen gegeben werden. Darüber hinaus ist geplant, intelligente Chatbots zu entwickeln, die Fragen der Studierenden automatisch beantworten. Und es ist vorgesehen, den Studierenden zusätzlich zu den Vorlesungen virtuelle Lernräume zum Austausch untereinander zur Verfügung zu stellen.

Weitere Informationen

Koordination des Verbundprojekt an der FAU

Prof. Dr. Michael Kohlhase
Tel.: 09131/85-64052
michael.kohlhase@fau.de

Teilprojekt an der Universität Bamberg

Prof. Dr. Ute Schmid
Tel.: 0951/863-2860
ute.schmid@uni-bamberg.de

Teilprojekt der Hochschule Coburg

Prof. Dr. Dieter Landes
Dieter.landes@hs-coburg.de
www.hs-coburg.de/landes