Warum der Profifußball droht seine Fanbasis zu verlieren
Fußball in der Krise?
Für Prof. Dr. Matthias Fifka ist klar, der Profifußball stehe immer mehr auf tönernen Füßen. Im Gespräch mit FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger zeigt der Professor für Betriebswirtschaftslehre und ausgewiesener Experte in Sachen Nachhaltigkeit, welche Anzeichen es bereits für die Krise gibt, aber auch, welches Potenzial der Fußball hat, um gesellschaftliche Mehrwerte zu schaffen.
Korruption bei Funktionären, Diskriminierung von Spielern, zunehmende Kommerzialisierung und zweifelhafte Sympathien der internationalen Verbände mit autoritären Regimen, wie die aktuelle „Regenbogen“-Diskussion zeigt – ausreichend Skandale, die in den letzten Jahren stark am Image kratzten. Voll seien die Stadien trotzdem noch, aber das täusche, erklärt Prof. Fifka, die Entfremdung vom Fußball habe bereits begonnen: „Es gibt eine Veränderung in der Zusammensetzung der Besucher: Weniger Stammfans und mehr Eventies, die einen Stadionbesuch als Ausflug betrachten. Aber wenn mal die hart gesottenen Fans ausbleiben, die für die Stimmung im Stadion sorgen, dann kommen auch die anderen nicht mehr. Und das wird dann zu einem ökonomischen Problem“.
Aufgrund der Skandale müsse auch die gesellschaftliche Verantwortung des Profifußballs diskutiert werden. Fifka sieht hier positive Entwicklungen: „Viele Clubs erkennen mehr und mehr ihr Potenzial, Menschen zu mobilisieren. Sie können ihre Fans für soziale Probleme wie Rassismus oder Ausgrenzung sensibilisieren und sie direkt zum Mitmachen bei karitativen Aktionen aufrufen. Trotz der übergeordneten Probleme des Profifußballs ist die Strahlkraft und Bindungswirkung der Clubs nicht zu unterschätzen. Diese gilt es zum Wohl der Community zu nutzen.“
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