Subtyp entwickelt sich in frühen Vorläuferstadien von Blasenkrebs
FAU-Forschungsteam veröffentlicht erste Studie zur Entstehung molekularer Subtypen von muskelinvasivem Harnblasenkrebs
Wie entstehen die unterschiedlichen molekularen Subtypen von Blasenkrebs? Eine Antwort darauf gibt die erste Studie zur Entstehung molekularer Subtypen des urothelialen Harnblasenkarzinoms, die ein interdisziplinäres Forschungsteam der FAU in der Fachzeitschrift „Cancer Research“ veröffentlicht hat.
Urotheliale Blasenkarzinome sind eine der häufigsten bösartigen Krebserkrankungen weltweit. Allein in Deutschland erkranken pro Jahr rund 16.000 Menschen an Blasenkrebs, Männer sind dreimal häufiger betroffen als Frauen. Rund ein Drittel der Erkrankungen sind muskelinvasive Blasenkarzinome (MIBC) und werden in der Regel mit einer Zystektomie, einer radikalen Entfernung der Harnblase, in Kombination mit einer Chemotherapie behandelt. Wie frühere Studien zeigten, ist besonders das Ansprechen auf die Chemotherapie vom molekularen Subtyp – es werden luminale und basale Subtypen unterschieden – abhängig.
Wie diese basalen und luminalen Subtypen während der Entwicklung von muskelinvasivem Blasenkrebs entstehen, untersuchte ein Forschungsteam unter Leitung von Dr. Markus Eckstein vom Pathologischen Institut der FAU in Zusammenarbeit mit dem Labor für molekulare Medizin der Frauenklinik des Uni-Klinikums Erlangen (Prof. Dr. Reiner Strick) und den Kliniken für Urologie am Universitätsklinikum Erlangen (Prof. Dr. Bernd Wullich) und Regensburg (Prof. Dr. Maximilian Burger). Im Rahmen der Studie analysierte das Team multiple Gewebeproben von 22 Patientinnen und Patienten mit muskelinvasivem Blasenkrebs. Unter Verwendung einer besonderen Technik – dem sogenannten Harnblasenmapping, bei dem die komplette Harnblase systematisch aufgearbeitet wird und so die komplette Entstehung von Blasenkrebs widerspiegelt – zeigte sich, dass sich die molekularen Subtypen des Tumors bereits im frühen Vorläuferstadien, vor allem im Carcinoma in situ, ausprägen. Diese Ergebnisse können dazu beitragen, dass therapeutische Möglichkeiten in Zukunft bereits in früheren Stadien optimal untersucht und ausgewählt werden können.
Weitere Informationen:
Dr. Markus Eckstein
Tel.: 09131/85-47792
markus.eckstein@uk-erlangen.de