Wege in die Wissenschaft

FAU Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
FAU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler: Prof. Dr. Patricia Wiater, Prof. Dr. Maike Debus, Dr. Emilia Jarochowska, Prof. Dr. Heike Paul,Dr. Chandra Macauley, Prof. Dr. Moritz Zaiß, Dr. Andrea Thoma-Kreß, Elisabeth Hoppe

Wie sind die FAU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler eigentlich in die Forschung gekommen?

Rund 4000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lehren und forschen an der Universität – von Doktoranden über wissenschaftliche Mitarbeiter und Postdocs bis hin zu Professorinnen. Aber wie sind sie eigentlich in die Forschung gekommen? Und wovon haben sie als Kind geträumt? Und was hatten ihre Eltern für Vorstellungen? Wir haben einige von ihnen gefragt.

Prof. Dr. Heike Paul, Lehrstuhl für Amerikanistik, insbesondere nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft

Porträt Heike Paul
Prof. Dr. Heike Paul (Bild: FAU/KL)

Mit acht Jahren wollte sie Lehrerin werden, später Archäologin, dann Kriminalkommissarin. Verbrechensaufklärung in guten Krimis fasziniert Heike Paul heute noch (Forschung hat ja auch etwas vom Hermeneutisch-Detektivischen). Ihre Eltern hatten keine konkreten Vorstellungen, sodass Heike Paul letztlich wählen konnte, was sie interessierte. In die Wissenschaft kam sie schließlich durch eine Serie von Weichenstellungen, glücklichen Fügungen und jede Menge Fragen, denen nachzugehen sie für lohnend hielt.


Prof. Andrea Thoma-Kress
Dr. Andrea Thoma-Kreß (Bild: Rabenstein/Uni-Klinikum Erlangen)

Dr. Andrea Thoma-Kreß, Lehrstuhl für Klinische und Molekulare Virologie

Andrea Thoma-Kreß wollte Meerrettich anbauen oder als Steuerberaterin Zahlen jonglieren, ihre Eltern wollten, dass sie etwas erlernt, was ihr Spaß macht UND wovon sie leben kann. Romane über Seuchenausbrüche legten den Grundstein für ihre wissenschaftliche Karriere, praktische Versuche während der Facharbeit vertieften die Neigung. Und als dann an der FAU der Studiengang Molekulare Medizin eingeführt wurde, war es entschieden: Die Wissenschaft muss es sein.


Prof. Dr. Moritz Zaiß
Prof. Dr. Moritz Zaiß (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Prof. Dr. Moritz Zaiß, Professur für Multimodale Bildgebung in der klinischen Forschung

Er wollte Erfinder werden, seine Eltern hätten ihn gerne als Steuerberater gesehen. Am Ende kam es anders: Als Moritz Zaiß zusammen mit seinen Brüdern einen alten Plattenspieler zum Laufen bekam und sie die Platte „Major Tom“ zum ersten Mal hörten, wusste er: Er will in die Wissenschaft.


Prof. Dr. Maike Debus, Juniorprofessur für Wirtschaftspsychologie

Prof. Maike Debus
Prof. Maike Debus (Bild: Pixstudios)

Tierärztin, Astronautin, Künstlerin – das waren Maike Debus´ Berufswünsche als Kind. Ihre Eltern sahen „irgendetwas mit Kunst“ oder den Lehrerberuf. Als sie an ihrer Diplomarbeit saß, wurde ihr bewusst, dass sie gerne promovieren möchte. Seit ihrer Zeit als Doktorandin wuchs der Wunsch, in der Wissenschaft zu bleiben, immer weiter. Gut so, denn einen Plan B hatte sie sich nie überlegt.


Elisabeth Hoppe, Lehrstuhl für Informatik 5 (Mustererkennung)

Porträt Elisabeth Hoppe vor Tafel
Elisabeth Hoppe. (Bild: Alexander-Preuhs)

Einen konkreten Berufswunsch hatte sie als Kind nicht, aber der Bereich der Gesundheitsversorgung hat Elisabeth Hoppe schon damals fasziniert – weswegen ihre Eltern sie wohl als Ärztin sahen (oder Lehrerin, weil ihr das Verständnis neuer Sachverhalte meistens leichtfiel). In die Wissenschaft verschlug es sie während ihrer Bachelor-Arbeit: Sie kann sich nichts Schöneres vorstellen, als selbstständig zu tüfteln, nach kreativen Lösungen für Probleme zu suchen und immer wieder Neues zu entdecken.


Chandra Macauley
Dr. Chandra Macauley (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Dr. Chandra Macauley, Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften

Aufgewachsen in Montana, USA, wollte Chandra Macauley zunächst Cowgirl werden, dann Architektin – um Baupläne für ihre Lego-Häuser zeichnen zu können. Bei ihrer Karrierewahl haben ihre Eltern nie eine Richtung vorgegeben. Dass Chandra Macauley aber einmal Wissenschaftlerin werden würde, erahnten sie wohl, als sie im Alter von neun Jahren die Weihnachtslichter auseinandernahm, um Beleuchtung für ihre Lego-Häuser zu bauen.


Dr. Emilia Jarochowska
Dr. Emilia Jarochowska (Bild: Studio Photoline)

Dr. Emilia Jarochowska, Lehrstuhl für Paläoumwelt

Sie wollte Biologin werden, ihre Eltern wünschten sich eine künstlerische Karriere. An den Moment, als sie sich für die Wissenschaft entschied, erinnert sich Jarochowska genau. In der vierten Klasse ging sie nach dem Biologieunterricht draußen spielen, konnte sich aber nicht konzentrieren: Sie hatte an diesem Tag erfahren, dass der bisher uninteressante Salat die „Superpower“ hat, Energie direkt aus der Sonne zu binden. Ihr war, als ob sie die Erde an diesem Tag zum ersten Mal gesehen hätte.


Prof. Dr. Patricia Wiater, Professur für Öffentliches Recht, insbesondere Grundrechts- und Menschenrechtsschutz

Prof. Patricia Wiater
Prof. Patricia Wiater (Bild: FAU/Boris Mijat)

Sie sah ihre Zukunft als professionelle Springreiterin, ihre Eltern behielten ihre Gedanken zum Berufswunsch für sich und vertrauten auf Patricias Wiaters Fähigkeiten und Zielstrebigkeit. Dass es am Ende in die Wissenschaft ging, verdankt sie ihrer deutsch-französischen Promotion im schönen Straßburg und Praxisetappen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte: Sie kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen als einen, der ihr solche Erfahrungen ermöglicht.


FAU-Forschungsmagazin friedrich

friedrich120: CoverDies ist ein Beitrag aus unserem Forschungsmagazin friedrich. Die aktuelle Ausgabe nimmt Sie mit auf ganz verschiedene Wege – alltägliche, aber auch ungewöhnliche, auf berühmte Handelsstraßen, auf Entdeckungsreisen, Umwege und Pilgerpfade.

Ein Print-Exemplar können Sie sich direkt an einer der vielen Auslagen der FAU mitnehmen oder kostenfrei bestellen – einmalig oder als Abo.

Alle Beiträge