Bernd Fitzenberger: Im Dialog mit den Daten

Bernd Fitzenberger
Im Video unten stellt sich Prof. Fitzenberger vor. (Bild: FAU)

Seit Oktober 2020 forscht der Direktor des IAB zugleich als Professor an der FAU

Wer dem Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung an der Bundesagentur für Arbeit zum ersten Mal begegnet, spürt es schnell: HTA-Professor Bernd Fitzenberger ist ein Mann der leisen Töne. Er erklärt präzise und ohne Superlative, argumentiert mit wohltuender Unaufgeregtheit. Und doch ist die Begeisterung in seinen Worten nicht zu überhören, wenn er von seiner Forschung spricht. Lohnungleichheit interessiert ihn zum Beispiel, die Entwicklung der Beschäftigungsverhältnisse in Ost und West oder die Perspektive von Frauen, die nach der Mutterschaft in den Beruf zurückkehren.

Kurzvideo über Prof. Dr. Bernd Fitzenberger

Als Basis für seine Forschung dienen große Datensätze des Arbeitsmarktes. Und da gerät der empirische Wirtschaftsforscher, der im Oktober 2020 gleichzeitig als Professor auf den Lehrstuhl für Quantitative Arbeitsökonomik an der FAU berufen wurde, fast ins Schwärmen: „Die Daten zum Sprechen bringen, der Dialog mit den Daten, das ist es, was mich fasziniert. Wenn ich dann in den Daten etwas entdecke, was bislang nicht bekannt war – das ist wirklich spannend.“

Seine Forschung dient nicht nur dem Erkenntnisgewinn: Fitzenbergers Ziel ist es, auf Basis dieser Erkenntnisse Entscheiderinnen und Entscheider in der Politik gut zu beraten, um die Arbeitswelt für Beschäftigte und Arbeitgeber besser zu machen. Das Spektrum ist groß und deckt sich mit seinen Forschungsschwerpunkten: von der Einkommens- und Lohnungleichheit und Beschäftigungsentwicklung über die Evaluation von Maßnahmen der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik bis hin zur beruflichen Bildung und dem Übergang von Schule zu Beruf oder den industriellen Beziehungen.

Freude macht es ihm auch, mit jungen Menschen zu arbeiten. „Ich bin ja schon lange Hochschullehrer und die Interaktion mit Studierenden sowie jungen Forscherinnen und Forschern hat mir immer sehr viel Spaß gemacht,“ sagt der am Bodensee aufgewachsene Absolvent der Stanford University. Vor seiner Tätigkeit in Erlangen-Nürnberg forschte und lehrte Fitzenberger unter anderem an der Humboldt-Universität zu Berlin, in Freiburg, Frankfurt,  Mannheim und Dresden.

Allerdings nimmt ihn sein Job heute so in Anspruch, dass für die vielen Dinge, die ihm wichtig sind, nicht immer genügend Zeit bleibt. Die Frage, wie viele Stunden sein Tag habe, kontert er mit einem herzlichen Lachen: „24 Stunden – wie Ihrer auch.“

Weitere Informationen

Prof. Bernd Fitzenberger, Ph.D.
Tel.: +49 911 5302-298
bernd.fitzenberger@fau.de

Die Professur wird im Rahmen der Hightech Agenda Bayern gefördert. Mit diesem Programm schafft die Bayerische Staatsregierung unter anderem 1.000 neue Professuren in zentralen Zukunftsbereichen wie Künstliche Intelligenz, Clean Tech und Luft- und Raumfahrt, stärkt so die Spitzenstellung Bayerns in Forschung und Lehre und fördert die Entwicklung neuer Ideen und neuester Technologien sowie deren Umsetzung in die Praxis.


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