Kino, Kultur und Kollegah

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(Bild:Kitaso)

Den eigenen Film auf der großen Leinwand sehen: das ist der Traum vieler Filmschaffender und Kitaso macht ihn möglich. „Wir sind eine studentische Initiative an der FAU, die jungen Regisseurinnen und Regisseuren eine Plattform bietet, ihre Kurzfilme einem großen Publikum zu zeigen“, erklärt Stefan Otto-Ruiz, der seit vier Jahren dabei ist.

Beliebte Filmabende

Einmal im Semester organisiert Kitaso einen Filmabend im Erlanger Kino „Lamm-Lichtspiele“. Dabei gibt es eine große Vielfalt an Filmen – von zwei bis 30 Minuten, von Musikvideo bis Mockumentory. „Manche der Filme sind auf Kino-Niveau“, sagt er. Die besten Filme werden vom Publikum gewählt und bekommen neben einem Sachpreis eine Filmklappe, auf der der Filmtitel und die Platzierung steht.

Selina Schlender, Stefan Otto Ruiz, Vinzenz Papic, Nicole Falkner (v.l.) geben mit Kitaso jungen Filmemachern eine Plattform. (Bild: FAU/Luisa Macharowsky)

Mit der Organisation des Filmabends ist es nicht getan. Die Studierenden entwerfen jedes Mal ein Logo, kümmern sich um die Finanzierung und veranstalten Werbeaktionen. Im Winter gibt es zum Beispiel einen Glühweinstand. „Die Werbeaktionen machen mir fast am meisten Spaß“, sagt Selina Schlender. Nicole Falkner ist durch eine dieser Aktionen auf Kitaso aufmerksam geworden. Sie hat die Studierendeninitiative auf einer Erstsemesterveranstaltung kennengelernt und sich sofort willkommen gefühlt.

Die Studierenden werden zudem filmisch aktiv und produzieren professionelle Trailer für den Kurzfilmabend. Am Abend kümmern sie sich um die Technik, wo es schon einmal Pannen geben kann: „Einmal hat eine Studierende aus der Technik aus Versehen das normale Kinoprogramm gestartet und ein Trailer ist angelaufen. Vor lauter Schreck hat sie noch die Leinwand hochgefahren“, erzählt Otto-Ruiz. Ansonsten geht selten etwas schief. Und wenn, sieht es das Publikum gelassen. „Die Zuschauerinnen und Zuschauer wissen, dass dies ein studentisches Projekt ist“, erklärt Vinzenz Papic. Wichtig ist, dass alle Spaß haben. Und die vollen Kinosäle sprechen für sich: Oft müssen die Studierenden sogar Leute abweisen.

Die Studierenden lernen bei Kitaso nicht nur, wie sie Veranstaltungen organisieren oder die Werbetrommel rühren, sondern bekommen sogar ECTS, wenn sie an der Philosophischen Fakultät studieren. Doch das Beste ist der Zusammenhalt: „Wir arbeiten das ganze Semester auf das gleiche Ziel hin“, sagt Papic. „Man kommt mit Studierenden aus anderen Semestern in Kontakt und kann sich austauschen“, ergänzt Otto-Ruiz.

Backstage beim Konzert

Refelx-Redakteurin Monika Himmelsbach (r.) und Itchy-Drummer Max.(Bild:Leonie Ruckriegel)

Wer lieber selbst im Kinosessel sitzt oder Kulturveranstaltungen verfolgen will, sollte es bei Reflex probieren. Das Onlinemagazin berichtet über Kulturveranstaltungen der Region: von Konzerten bis hin zu Lesungen. Studierende aller Fächer können sich beteiligen und dürfen sich selbst aussuchen, worüber sie berichten. „Dadurch, dass so viele unterschiedliche Studierende dabei sind, die frei entscheiden dürfen, über was sie schreiben, kann man nicht pauschal sagen, was Reflex ist. Das Magazin ist durch die geprägt, die gerade aktiv Artikel verfassen“, erklärt Nico Hilscher, der seit dreieinhalb Jahren dabei ist und sich dem Musikjournalismus verschrieben hat.

Die Veranstaltungen und Themen recherchieren die Studierenden selbst, teilweise werden sie von Kulturinstitutionen angeschrieben. Oder sie fragen einfach auf gut Glück nach: „Eine Studierende wollte ohnehin zum Konzert von Itchy und hat dann gleich wegen eines Interviews angefragt“, erzählt Hilscher.

Deutschrapper B-Tight und Reflex-Redakteur Nico Hirsch (l.). (Bild:Marcel Desch)

Die Studierenden treffen also echte Berühmtheiten. Nico Hilscher hat zum Beispiel Interviews mit Samy Deluxe, Kollegah oder MC Fitti geführt. „Es ist immer spannend, wenn ich hinter die Kulissen blicke oder beim Soundcheck dabei bin. Sobald ich mit Künstlerinnen und Künstlern am Tisch sitze, mit denen ich etwas verbinde, ist das jedes Mal aufs Neue besonders“, sagt Hilscher.

Wenn Studierende später journalistisch tätig sein wollen, können sie wichtige Erfahrungen bei Reflex sammeln: „Vor dem ersten Interview war ich schon aufgeregt, aber mit der Zeit wird das besser“, erläutert Elias Schaub. Nebenbei bauen sie sich ein gutes Netzwerk auf: „Wir knüpfen viele Kontakte in der Region, gerade was die Presse und Kulturinstitutionen angeht“, ergänzt er.

Wer keine Lust oder Zeit hat, zu schreiben, kann sich um Social Media kümmern oder fotografieren, so wie Elias Schaub: „Ich habe zwar schon Filmrezensionen geschrieben, fotografiere aber gerne und bin für die Webseite verantwortlich“, erklärt er.

Neue Talente gesucht

Gerade sind die beiden auf der Suche nach neuen Redakteurinnen und Redakteuren für Reflex. Bei Reflex mitzuwirken, bringt viele Vorteile mit sich: „Die Freiheit, schreiben zu können, was man möchte, ist das Beste. Auch, dass wir nicht unbedingt jede Woche einen Artikel veröffentlichen müssen, ist praktisch“, sagt Schaub. „Bei uns gibt es Leute, die erfahrener sind und ihre Kenntnisse weitergeben. Wir unterstützen uns gegenseitig. Außerdem ist unser Netzwerk nicht zu unterschätzen. Studierende können viel für später mitnehmen“, ergänzt Hilscher.

Weitere Informationen

Website von Reflex: www.reflexmagazin.de
Internetauftritt von Kitaso: www.facebook.com/kitasofau


alexander – Aktuelles aus der FAU

Cover des FAU-Magazins alexander

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In der aktuellen Ausgabe geht es um das Digitalisierungsprojekt „Objekte im Netz“, Fledermäuse mit Rucksäcken und die Herausforderungen für die Demokratie durch Bio- und Digitaltechnologie. Außerdem haben wir mit dem FAU-Theologen Prof. Dr. Peter Dabrock über seine Zeit als Vorsitzender des deutschen Ethikrates gesprochen. „Student des Jahres“ Sagithjan Surendra erzählt im Interview von seinem Jugend-Förderwerk und Dr. Axel Adrian vom Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie erklärt, wie Künstliche Intelligenz im Rechtswesen eingesetzt wird.

FAU-Magazin alexander Nr. 113

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