Erfolgreiche Senkrechtstarter

Das Studierenden-Team mit ihrem Flugzeug.
Team TechFac EcoCar bei einer Demonstration ihres elektrischen VTOL Copters "Night Fury" am Fraunhofer IISB in Erlangen (Foto: Kurt Fuchs/ Fraunhofer IISB)

FAU-Studierende siegen bei internationalem Wettbewerb New Flying Competition

Ein Fluggerät, das senkrecht starten und landen kann, effizient im Energieverbrauch ist und zusätzlich auch noch autonom fliegt – das „TechFak EcoCar“-Team der FAU hat mit seinem Flugmodell „Night Fury“ die New Flying Competition 2020 in Hamburg gewonnen. In dem internationalen Studierendenwettbewerb geht es um die Konstruktion von Modellfluggeräten, die wichtige Aspekte des Fliegens von morgen adressieren.

Die diesjährige Aufgabe des Wettbewerbs bestand in der Entwicklung eines Flugmodells, das nach dem VTOL-Prinzip (Vertical Take-off and Landing) senkrecht starten und landen kann – ein Aspekt, der gerade beim zunehmenden Luftverkehr in dicht besiedelten urbanen Gebieten immer mehr an Bedeutung gewinnt. Eine wichtige Vorgabe: Die Konstruktion soll im Horizontalflug die gleiche Effizienz aufweisen wie ein herkömmliches Flugzeug, das zum Starten und Landen eine ausgedehnte Rollbahn benötigt. Dies ist den Studierenden des EcoCar-Teams mit ihrem VTOL-Fluggerät „Night Fury“ gelungen.

Vielseitig und sparsam

Drei Männer stehen mit Laptop hinter einem Fluggerät.
Finale Besprechung der Piloten vom Team EcoCar kurz vor dem Flug beim NFC 2020 in Hamburg. (Bild: Adrian Odenwald)

„Mit einem Energieverbrauch von nur 128 Wattstunden auf 22 Kilometer, inklusive vertikalem Start und vertikaler Landung sowie diversen Flugmanövern, weist die ‚Night Fury‘ einen sehr geringen Energieverbrauch auf“, erklärt Mechatronik-Student Adrian Sauer, Leiter des EcoCar-Teams. Möglich macht dies ein besonders effizienter Designansatz, bei dem das FAU-Team das Fluggerät um eine klassische Quadrokopter-Konfiguration herum mit vier Hubrotoren und einem zusätzlichen Schubrotor entwarf. In Verbindung mit selbstentwickelten Kohlefaser-Leichtbaustrukturen und einem besonders effizienten elektrischen Antriebssystem ermöglichte dieses Design ein Startgewicht von gerade einmal zehn Kilogramm, und zwar inklusive der vorgegebenen Nutzlast von zwei Kilogramm. „Obwohl für den Wettbewerb nicht explizit gefordert, ist die ‚Night Fury‘ zudem in der Lage, vollständig autonom zu fliegen“, fügt Adrian Sauer hinzu.

Im Wettbewerb erwies sich ‚Night Fury‘ als sehr zuverlässig. Mit ihrem Flugmodell belegten die FAU-Studierenden den ersten Platz, vor Team HORYZN von der Technischen Universität München und Team BEOAVIA von der Universität Belgrad. Das internationale Teilnehmerfeld bestand insgesamt aus sechs Gruppen aus Deutschland, China, Mexiko und Serbien.

Über TechFAK EcoCar

Gruppenbild mit Flugzeug und Pokal.
Team TechFak EcoCar mit dem Pokal für den 1. Platz beim NFC 2020 und dem elektrischen VTOL-Copter „Night Fury“ vor dem Fraunhofer IISB in Erlangen (Foto: Kurt Fuchs/ Fraunhofer IISB)

Das TechFak EcoCar-Team wurde 2008 an der Technischen Fakultät der FAU gegründet. Hier arbeiten Studentinnen und Studenten in ihrer Freizeit oder im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten an anspruchsvollen Projekten für die Mobilität der Zukunft. So wurden bereits ein Elektroauto und ein Elektromotorrad entwickelt und gebaut, Themenschwerpunkt der Gruppe ist aktuell aber das elektrische Fliegen. Bei ihrer Arbeit werden die Studierenden mit Infrastruktur und Leistungselektronik-Expertise des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB, ein enger Kooperationspartner der FAU, unterstützt. Die New Flying Competition wird seit 2016 im zweijährigen Turnus ausgerichtet und ist eine Initiative des Neues Fliegen e.V., ein Verein der aus der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg entstanden ist.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage von TechFak EcoCar sowie auf der Hompage der New Flying Competition.

Weitere Informationen

Thomas Richter
Fraunhofer IISB, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 09131/761-158
thomas.richter@iisb.fraunhofer.de