Es war nie einfacher, ein Held zu sein
Ein Ehrenamt, das Leben rettet
Die eigene Gesundheit ist ein Thema, über das wir immer nachdenken. Vor allem aktuell, während der Corona Pandemie. Es gibt aber auch viele Krankheiten, die nichts mit dem Virus zu tun haben – Krebs zum Beispiel. Studierende der Organisation AIAS klären ehrenamtlich über Blutkrebs und die Stammzellenspende auf.
FAU-Student Oliver Schleicher über sein Engagement bei AIAS
Gegründet wurde die Organisation AIAS im Jahr 2013 von Studierenden in München. „Der Name ist keine Abkürzung“, erzählt Oliver Schleicher, der an der FAU Medizin im 10. Semester studiert und seit 2 Jahren Mitglied von AIAS Erlangen und seit 3 Semestern Mitglied des Vorstands der Organisation ist. „Es ist der Name eines griechischen Helden, der für seine Tapferkeit und Loyalität bekannt war.“ Insgesamt hat AIAS mehr als 550 Mitglieder und aktuell über 28 Standorte. Einer davon befindet sich in Erlangen. Gegründet im Jahr 2017 befasst sich AIAS Erlangen mit der Aufklärung zum Thema Blutkrebs und Stammzellenspende in Erlangen.
AIAS Erlangen informiert Studierende bei Veranstaltungen über das Spenden von Stammzellen. „Studierende wollen etwas verändern und helfen gern“, sagt Schleicher. Die Registrierung als Stammzellenspender ist ein unkomplizierter, sehr einfacher Prozess. Lediglich ein Wangenabstrich ist dafür nötig. Viele haben jedoch Bedenken, was die Spende an sich angeht. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen Angst vor straken Schmerzen, langen Krankenhausaufhalten oder sogar Lähmungen haben. Muss aber gar nicht sein, denn meistens werden die Stammzellen einfach aus der Blutbahn entnommen, eine Operation ist also gar nicht notwendig. Und sollte doch eine Knochenmarkspende notwendig sein, wird diese unter Vollnarkose durchgeführt, man spürt also nichts. Nach der Operation kann ein lokaler Schmerz auftreten, der mit einer Prellung vergleichbar ist. Der Krankenhausaufenthalt nach der Operation beträgt etwa zwei bis drei Tage. Das überzeugt viele, doch zu spenden. Ein Mitglied von AIAS hat bereits selbst gespendet, nachdem eine passende Zuordnung getroffen wurde, und spricht bei Informationsveranstaltungen darüber. „Die Arbeit macht Spaß, weil man weiß das man so Menschen helfen kann“, sagt Schleicher auf die Frage wie die Arbeit bei AIAS ist. Die Organisation half in den letzten Jahren bei der Typisierung von 3.000 Studierenden, von denen einige bereits an Hilfesuchende vermittelt werden konnten.
Typisierung während Corona: Geht das?
Aktuell ist es nicht möglich, die Typisierung wie gewohnt anzubieten, da man sich hierbei sehr nah gegenübersitzt, damit der Wangenabstrich durchgeführt werden kann. Der Verein hat jedoch eine Lösung gefunden, wie man die Typisierung trotz Kontaktverbot durchführen kann: Über einen Link auf der Website sowie der Facebook- und Instagramseite von AIAS kann man sich ein Kit bestellen, das alle nötigen Utensilien enthält. Damit kann man den Wangenabstrich selbst durchführen und schickt alles zusammen wieder zurück. Anschließend wird man in die Datenbank aufgenommen. Mehr Informationen dazu gibt’s auf der Website von AIAS oder der DKMS.
Bei AIAS Erlangen mitmachen
Wer bei AIAS mitmachen möchte, schreibt den Studierenden einfach eine Mail an erlangen@aias.de oder schickt eine Nachricht über Facebook oder Instagram.