Vortragsreihe: 38. Erlanger Universitätstage 2020 in Ansbach
Ab Donnerstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr, Übertragung via Zoom
Die 38. Erlanger Universitätstage 2020 in Ansbach stehen ganz im Zeichen des Themas „Grenzen“. Fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FAU gehen dabei aus Sicht der Anglistik, der Geowissenschaften, der Astronomie, der Theoretischen Physik und der Palliativmedizin auf spannende Teilbereiche ein.
Grenzen geben unserem Leben eine Struktur. Auf geographischen Karten markieren sie Hoheitsgebiete einzelner Staaten. Zeitgrenzen definieren Epochen der Menschheitsgeschichte. In der Ethik wird das Erlaubte mehr oder minder klar vom Tabu unterschieden, dessen Missachtung als Grenzüberschreitung zu ahnden ist. Aber: Nicht alle Grenzen sind wirklich eindeutig. Wo genau verläuft etwa beim Menschen die Grenze zwischen genial und wahnsinnig, männlich und weiblich oder jung und alt? Selbst über die Grenze zwischen Leben und Tod lässt sich streiten, wenn wir an Berichte über Komapatientinnen und -patienten oder Nahtoderfahrungen denken. Völlig paradox erscheint die Vorstellung einer Grenze, sobald wir sie im Licht neuester physikalischer Theorien betrachten, in denen Raum und Zeit nicht länger getrennt sind, sondern ein Kontinuum bilden. Als wohl faszinierendste Grenze in unserem Universum dürfte der von Stephen Hawking beschriebene Ereignishorizont – ein Phänomen in der Nähe Schwarzer Löcher – gelten, an dem unser gewohntes Kausaldenken an seine Grenze kommt und durch Singularität ersetzt werden muss.
Die Vortragsreihe findet von Donnerstag, 22. Oktober, bis Donnerstag, 26. November, statt und wird über Zoom übertragen. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Interessierte können an den Vortragsabenden kostenlos über diesen Link teilnehmen.
Programm:
- Donnerstag, 22. Oktober: Medizin an Grenzen: Was kann die Palliativmedizin bei schwerer Krankheit leisten?
Prof. Dr. Christoph Ostgathe, Abteilung für Palliativmedizin in der Anästhesiologischen Klinik - Donnerstag, 29. Oktober: Ereignishorizont und Schwarze Löcher
Prof. Dr. Jörn Wilms, Dr. Karl-Remeis-Sternwarte Bamberg – Astronomisches Institut - Donnerstag, 12. November: Grenzen von Raum und Zeit im Kontext der ‚Allgemeinen Relativitätstheorie‘: Von der klassischen Gravitation zur Quantengravitation
Prof. Dr. Kristina Giesel, Professur für Theoretische Physik - Donnerstag, 19. November: Grenzen unserer Klimakomfortzone
Dr. Johannes Fürst, Institut für Geographie - Donnerstag, 26. November: Das Spiel mit Geschlechtergrenzen – bei Shakespeare und heute
Prof. Dr. Doris Feldmann, Lehrstuhl für Anglistik, insbesondere Literatur- und Kulturwissenschaft
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Rudolf Freiburg, Tel.: 09131/85-29361, rudolf.freiburg@fau.de