Start von Antikörperstudie im Landkreis Tirschenreuth
Bayern finanziert wichtiges Projekt im Kampf gegen die Pandemie
Mit Hilfe einer zufälligen Stichprobenanalyse im Landkreis Tirschenreuth wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsklinika in Erlangen und Regensburg durch den Nachweis von Virus-spezifischen Antikörpern herausfinden, wie viele Menschen sich dort mit Covid-19 infiziert haben. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die Zahl an Infizierten deutlich über derjenigen liegt, die durch den Virusnachweis ermittelt wurde. Die Summe der Infizierten kann Aufschluss über die Immunität in der Bevölkerung geben, was wiederum Rückschlüsse auf die Ausbreitungsdynamik zulässt.
Der Landkreis Tirschenreuth weist vergleichsweise viele gemeldete Covid-19-Fälle auf. Geplant ist, im Rahmen der Studie „Prospektive Covid19-Kohorte Tirschenreuth“ (TiKoCo19) im Landkreis bis zu 4.500 Blutproben aus repräsentativ ausgewählten Haushalten zu sammeln.
Rückschlüsse auf die weitere Ausbreitung des Virus
Wissenschaftsminister Bernd Sibler bat bei der Vorstellung des Vorhabens in Regensburg gemeinsam mit den Leitern der Studie, Prof. Dr. Klaus Überla vom Virologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen und Prof. Dr. Ralf Wagner vom Institut für klinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums Regensburg, die Bevölkerung um freiwillige Teilnahme an der Studie: „Wir müssen alle zusammenhelfen, um mehr über das neuartige Virus zu lernen, es zu bekämpfen und unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen.“
Prof. Wagner und Prof. Überla erwarten sich von ihrer Studie „wichtige Hinweise auf die aktuelle Immunitätslage“ der Bevölkerung im Landkreis Tirschenreuth. „Sie wird uns zudem Rückschlüsse auf die weitere Ausbreitung des Virus ermöglichen und notwendige Hinweise auf die Qualität und Langlebigkeit einer Virus-induzierten Immunantwort liefern“, so die beiden Wissenschaftler.
Freistaat unterstützt Forschungen zu Covid-19
Der Freistaat Bayern finanziert dieses wichtige Projekt im Kampf gegen die Pandemie mit weit über einer halben Million Euro, betonte Sibler. Mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien zu Covid-19 könne man zum Beispiel „besser beurteilen, wie wirksam die aktuellen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung sind“.
Weitere Informationen
Johannes Eissing
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