Dem Hass wissenschaftlich entgegentreten
FAU erhält neues Zentrum zur Erforschung interreligiöser Diskurse
An der FAU wird das Bayerische Forschungszentrum zur Erforschung Interreligiöser Diskurse (BaFID) angesiedelt. Die Mittel dafür wurden nun von dem Bayerischen Kabinett bewilligt. Das BaFID wird sich insbesondere den Themenfeldern gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, widmen und umfassende Angebote im Bereich der Fort- und Weiterbildung bereitstellen.
Das künftige Forschungszentrum wird die Forschungsthemen der seit 2016 an der FAU existierenden Forschungsstelle „Key Concepts in Interreligious Discourses“ (KCID) ausbauen, die Schlüsselkonzepte in den drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam historisch, vergleichend und diskursiv untersucht. „Der Anstieg rechtsextremer und rassistischer Gewalt ist in höchstem Maße alarmierend. Auch Flucht und Migration stellen Deutschland vor große Herausforderungen. Mit dem BaFID können wir dem noch wirkungsvoller begegnen“, sagt Prof. Dr. Georges Tamer vom Lehrstuhl für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft, Gründungsdirektor des BaFID.
Das Videoprojekt „kurz erklärt“ (شرح سريع) (zu finden auf Youtube) beispielsweise beleuchtet auf Arabisch die wichtigen Grundsätze, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Judentum, Christentum und Islam. „Damit wenden wir uns in erster Linie an Flüchtlinge, die zum Teil Vorurteile gegenüber anderen Religionen mitbringen, weil sie in ihrem Heimatland entsprechend indoktriniert worden sind“, sagt Tamer. „Wir haben bereits sehr positive Rückmeldungen zu den Videos erhalten.“
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Georges Tamer
Lehrstuhl für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft
georges.tamer@fau.de