Verantwortungsvoller Handel
Fashion Revolution Week vom 20. bis 26. April online
Nachhaltigkeit ist nach wie vor ein wichtiges Thema. Auch an der FAU: Im vergangenen Jahr hat sie – für ihre Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit das Zertifikat einer Fair Trade Uni verliehen bekommen. Dies ist auch das Verdienst von sneep e.V., eine im deutschsprachigen Raum aktive, zum großen Teil studentische, Organisation für Wirtschafts- und Unternehmensethik. Doch was heißt Fair Trade Uni und was ist notwendig, um eine zu werden? Dies beantworten Katja und Lily von sneep Nürnberg und Lilian von sneep Erlangen. Außerdem geben sie einen Ausblick auf andere Veranstaltungen, wie der Fashion Revolution Week, die vom 20. bis 26. April online stattfindet.
Die FAU ist zertifizierte Fair Trade Uni. Was beinhaltet dieses Siegel und was macht die FAU?
Katja: Um als Fair Trade Uni ausgezeichnet zu werden, muss die Hochschule fünf Kriterien erfüllen. Zu aller erst ist es wichtig, dass es einen gemeinsamen Entschluss der zentralen Organe der Hochschule, zu denen der Senat, die Universitätsleitung und die Studierendenschaft gehören, gibt, sich als Fair Trade Uni zu bewerben. Dann muss eine Steuerungsgruppe mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen gebildet werden. An der FAU sind unter anderem die Hochschulverwaltung, Studierende und das Studentenwerk Erlangen-Nürnberg Teil der Steuerungsgruppe.
Lilian: Konkret müssen bei Sitzungen und offiziellen Veranstaltungen, sowie in den Cafeterien und Mensen der Uni Fair Trade Produkte angeboten werden. Aktuell steht bei uns der Kaffee, der an der FAU angeboten wird, im Vordergrund. Außerdem müssen pro Semester mindestens zwei Veranstaltungen zum Thema Fairer Handel stattfinden. Dazu tragen unter anderem wir von sneep Nürnberg und sneep Erlangen bei. Den Anfang bildet dabei dieses Jahr die Teilnahme an der Fashion Revolution Week, direkt in der ersten Semesterwoche.
Um was geht es bei der Fashion Revolution Week?
Lilian: Die Fashion Revolution Week findet dieses Jahr vom 20. bis zum 26. April 2020 zum sechsten Mal weltweit statt. Sie wurde als Reaktion auf den Einsturz der Rana Plaza Fabrik in Bangladesch am 24. April 2013 ins Leben gerufen. Bei dem Unglück kamen über 1100 Menschen ums Leben und 2500 wurden verletzt. Durch den Einsturz wurde die weltweite Bevölkerung auf die schlechten Arbeitsbedingungen, die häufig in der Textilindustrie herrschen, aufmerksam gemacht. Hierzu zählen unter anderem die Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern, der mangelnde Arbeitsschutz und die Missachtung der Menschenrechte. Außerdem ist die Textilbranche einer der Sektoren, die am meisten zur Umweltverschmutzung beitragen.
Lily: Das Ziel der Fashion Revolution Week ist es, die Konsumenten über die Missstände in der Textilindustrie aufmerksam zu machen und damit den Druck der Kunden auf die Modeketten zu erhöhen, damit diese die Lieferketten nachhaltiger und transparenter gestalten. Zudem wird ein Lieferkettengesetz gefordert, welches international wirtschaftende Unternehmen für ihr Handeln zur Verantwortung zieht.
Aktuell lässt sich wegen der Corona-Pandemie so etwas ja nur digital umsetzten. Wie wird die Fashion Revolution Week ins Netz gebracht?
Lilian: Ja, leider wirkt sich die Pandemie auch auf unsere Aktionen aus. Eigentlich wäre eine Referentin von Fair Trade Deutschland zu uns an die FAU nach Erlangen gekommen. Das ist jetzt leider nicht mehr möglich.
Katja: Für Nürnberg waren ursprünglich die Fair Fashion Tage im Mai geplant. Dabei hätten eine Filmvorführung, ein Workshop mit Femnet, einer Organisation, die sich für die Rechte der Frauen in der Textilbranche einsetzt, und zum Abschluss eine Fair Fashion Show gestanden.
Lily: Doch stattdessen findet einiges online statt. Täglich werden Posts über unsere Instagram Seiten sneep Nürnberg und sneep Erlangen und die Social Media Accounts der FAU veröffentlicht. Direkt zu Beginn der Woche findet am Montag, den 20.4. von 16:00 bis 17:00 Uhr ein Webinar von Fairtrade Deutschland statt, in dem Handlungsalternativen für Konsumenten vorgestellt werden. Anmeldung unter:
Lilian: Außerdem können unter dem Hashtag der Fashion Revolution Week #whomademyclothes Beiträge gefunden oder auch selbst geteilt werden. Fairtrade Deutschland beteiligt sich mit dem eigenen Hashtag #pushfairtrade. Je mehr diese Hashtags geteilt werden, desto mehr Druck kann auf die Produzenten ausgeübt werden. Wir hoffen, dass einige nächste Woche dabei sind und freuen uns,alle mit interessanten Posts zu versorgen.
Weitere Infos zur Fashion Revolution Week auf der offiziellen Seite www.fashionrevolution.org
Weitere Informationen:
Lilian Grotelüschen
sneep Erlangen
lilian.grotelueschen@fau.de