Alzheimer durch Arthritis?

Krankenschwester hält die Hand eines Rentners
Bild: Colourbox.de

FAU-Forschungsteam entdeckt Zusammenhang zwischen peripheren Entzündungen und Erkrankungen des Gehirns

Ein Forschungsteam der FAU hat erstmals einen konkreten Zusammenhang zwischen chronischen peripheren Entzündungen und neurodegenerativen Erkrankungen nachgewiesen. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Cell Reports veröffentlicht.

Chronische Entzündungen im menschlichen Körper wie die rheumatoide Arthritis sind schwer behandelbar und eine hohe Belastung für die Patientinnen und Patienten. Häufig zeigen sich nicht nur körperliche Beschwerden wie schmerzende und deformierte Gelenke, sondern auch Begleiterkrankungen des Gehirns wie Depression oder Alzheimer-Demenz.

Forschungsteams der Abteilung für Molekulare Neurologie sowie der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Erlangen (UKE) haben zusammen mit der University of California und der Universität Freiburg nun erstmals einen direkten Zusammenhang nachgewiesen: Sie fanden heraus, dass bei rheumatoider Arthritis sogenannte Mikroglia – Gewebsmakrophagen des Immunsystems – in bestimmten Bereichen des Gehirns aktiviert werden. Die Vermutung der Forschenden: Mikroglia werden durch die anhaltende Stimulation infolge peripherer Entzündungen so verändert, dass sie zum Sterben von Nervenzellen und zur Hirndegeneration beitragen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Jürgen Winkler
Tel.: 09131/85-39323
juergen.winkler@uk-erlangen.de