Museen in Bewegung: Vortrag über besondere Ausstellungsformen
Alternative Konzepte und transhistorische Ausstellungen
Kolonialismus, Migration und Mobilität, Kunstraub sowie Enteignung in der Zeit des Nationalsozialismus und Diversität – Museen sind aktuell in vielerlei Hinsicht herausgefordert, ihre Sammlungen und Ausstellungen kritisch zu sichten. Mit modernen und besonderen Ausstellungsformen im Museumsbetrieb beschäftigt sich daher ein Vortrag an der FAU, der am Dienstag, 10. März, um 18.30 Uhr, stattfindet.
Zum Einstieg stellt Prof. Dr. Daniel Hess, Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums und Professor für Museumsforschung und Kulturgeschichte der FAU, an Beispielen alternative Konzepte der Anordnung und Präsentation in Museen vor. Ziel dieser Konzepte ist es, neue Museumserlebnisse zu befördern.
Im anschließenden Abendvortrag widmet sich Dr. Elke Anna Werner, Kunsthistorikerin und Kuratorin an der Freien Universität Berlin, einer besonderen Ausstellungsform – den transhistorischen Ausstellungen. Dabei handelt es sich um Ausstellungen, in denen Kunstwerke und Objekte aus verschiedenen Epochen oder Kulturen in unmittelbaren Gegenüberstellungen zusammengeführt werden. Diese Konstellationen regen zum vergleichenden Sehen an und eröffnen so Zugänge zu individuellen, selbstbestimmten Betrachtungen von Kunst. Solche Ausstellungen erfreuen sich seit Anfang der 2000er-Jahre einer zunehmenden Beliebtheit im internationalen Museums- und Ausstellungsbetrieb. Dr. Werner gibt anhand einiger prominenter Beispiele Einblicke, wie transhistorische Ausstellungen überkommene Wissens- und Wertevorstellungen in Frage stellen und auf neue gesellschaftliche Debatten reagieren können. Ein besonderer Fokus ihres Vortrags liegt dabei auf der italienischen Kunst und möglichen neuen Perspektiven auf diese.
Der Vortrag „Italien transnational. Ludwig Justis ‚Schule des Sehens‘ und die Displaykonzepte transhistorischer Ausstellungen“ ist Teil der Fachtagung „Forum Kunstgeschichte Italiens 2020. Mobilität: Personen, Objekte, Ideen“, die von Montag, 9. März, bis Mittwoch, 11. März, stattfindet. Sie wird vom Institut für Kunstgeschichte der FAU organisiert.
Wann und wo?
10. März, 18.30 Uhr
Aula im Schloss, Schlossplatz 4, Erlangen
Weitere Informationen
Dr. Maren Manzl
Institut für Kunstgeschichte
Tel.: 09131/85-29260
maren.manzl@fau.de