3D-Druck auf atomarer Ebene

Laborprototyp
Das europäische Konsortium will einen 3D-Drucker für die Mikro- und Nanotechnologie bauen. Das Foto zeigt einen Teil des Gasversorgungssystems des aktuellen Laborprototyps, der an der FAU gebaut und getestet wurde. (Bild: ATLANT 3D Nanosystems)

FAU leitet europäisches Konsortium, um additive Fertigung in der Mikro- und Nanotechnologie anzuwenden

Komplexe, mehrstufige Vorgänge, die langsam, material- und energieintensiv sowie kostspielig sind – und noch anspruchsvoller, wenn mehrere unterschiedliche Materialien kombiniert werden sollen: Auf solchen Verfahren beruht die Materialstrukturierung in der Mikroelektronik. Das will ein europäisches Konsortium unter Federführung der FAU ändern. Das Team will die additive Fertigung, wie 3D-Druck in der Industrie genannt wird, auf die Mikro- und Nanotechnologie anwenden. Die Vorteile: Additive Fertigung bietet schnellere und flexiblere Prozesse und verbraucht gleichzeitig weniger Rohmaterialien und Energie als bisherige Verfahren.

Um einen „Atomlagen-3D-Drucker“ herzustellen, der beliebige Formen mit einer senkrechten Auflösung in der Größenordnung von nur einem Atom erzeugen kann, will das Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung von FAU-Chemiker Prof. Dr. Julien Bachmann die Expertise der verschiedenen Projektpartner zusammenführen: von der chemischen Steuerung ultradünner Schichten über die Gasabgabe und mikroelektronische Geräte bis hin zu Mikroverarbeitung und Automatisierung. Das Ziel ist, einen Prototyp eines solchen Druckers für die Mikroelektronik zu entwickeln, der gewerblich vertrieben werden kann.

Gruppenbild
Mitglieder des Projektteams (von links nach rechts): Prof. Julien Bachmann (FAU), Dr. Maksym Plakhotnyuk (CEO von ATLANT 3D Nanosystems) und Ivan Kundrata (CTO von ATLANT 3D Nanosystems). (Bild: ATLANT 3D Nanosystems)

Neben der FAU sind an dem Konsortium die Unternehmen ATLANT 3D Nanosystems, Femtika und SEMPA Systems sowie das Institut für Elektrotechnik der Slowakischen Akademie der Wissenschaften beteiligt. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms “Fast Track to Innovation” mit drei Millionen Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Julien Bachmann
julien.bachmann@fau.de