FAU verleiht Professorin Magdalena Götz den Jakob-Herz-Preis 2020
Medizinische Fakultät ehrt herausragende Wissenschaftlerin
Für ihre bedeutenden Leistungen auf dem Gebiet der Neuroentwicklungsbiologie verleiht die Medizinische Fakultät der FAU der Neurobiologin Prof. Dr. Magdalena Götz den Jakob-Herz-Preis. Die Preisträgerin ist Lehrstuhlinhaberin für Physiologische Genomik am Biomedizinischen Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München und leitet als Direktorin das Institut für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München. Mit dem Forschungspreis werden wissenschaftliche Erfolge aus der theoretischen und klinischen Medizin gewürdigt. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und erinnert an den Erlanger Professor, Arzt und Forscher Jakob Herz.
Die Preisträgerin
Mit ihrer Forschung zu Gliazellen leitete Götz den größten Paradigmenwechsel der modernen Neuroentwicklungsbiologie ein: Lange Zeit wurden Gliazellen nur als Zellen angesehen, die Nervenzellen während der Entwicklung unterstützen, wenn diese wandern und sich positionieren. Die Neurobiologin fand jedoch Ende der 90er-Jahre heraus, dass Gliazellen in der Gehirnentwicklung Stammzellfunktion übernehmen. Der Nachweis der Stammzellfunktion löste die jahrzehntelange Frage nach dem zellulären Ursprung von Nervenzellen und veränderte die funktionelle Einordnung von Gliazellen dramatisch.
In der Folge hat Magdalena Götz weiter dazu beigetragen, dass die Forschung besser versteht, wie Stammzellen sich in Nervenzellen umwandeln und wie dieser Vorgang kontrolliert werden kann. Auf der Basis der Erkenntnisse entwickelt ihre Arbeitsgruppe neue Ansätze, Zellen zielgerichtet in Nervenzellen zu differenzieren, und schafft damit Grundlagen für Therapieansätze für Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
Götz ist eine weltweit anerkannte Expertin für die humane Großhirnrinde. Die Expansion der Großhirnrinde, also die Bildung von oberflächenvergrößernden Falten, ist die anatomische Grundlage für die außergewöhnlichen menschlichen Denkleistungen.
Der Jakob-Herz-Preis und sein Namensgeber
Jakob Herz (1816-1871) war zu seiner Zeit einer der führenden Lehrkräfte der pathologischen Anatomie und Chirurgie und gilt als Begründer der chirurgischen Anatomie. Im Jahr 1867 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Erlangen ernannt, 1869 zum ersten ordentlichen Universitätsprofessor jüdischen Glaubens im Königreich Bayern. Er starb 1871 im Einsatz für seine Patientinnen und Patienten im Deutsch-Französischen Krieg. Der Jakob-Herz-Preis wird seit 2009 in einem Zwei-Jahres-Turnus von der Forschungsstiftung Medizin und der Medizinischen Fakultät verliehen, wurde aber 2015 um ein Jahr verschoben, um an den 200. Geburtstag von Jakob Herz zu erinnern.
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Maria Hofmann
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