Die Bedeutung von Grundwasser in Küstenregionen ferner Länder
Der Lehrstuhl für Angewandte Geologie am GeoZentrum Nordbayern der FAU begrüßt gleich zwei Humboldt-Stipendiaten
Am Geozentrum Nordbayern der FAU sind gleich zwei Humboldt-Stipendiaten auf einmal zu Gast: Zusammen mit Gastgeber Prof. Johannes Barth (PhD) vom Lehrstuhl für Angewandte Geologie forschen Prof. Dr. Rohana Chandrajith und Prof. Dr. Luis Walter Daesslé-Heuser zum weitverbreitetsten Rohstoff der Welt: Grundwasser.
Wenn das Wasser auf die Nieren geht
Professor Dr. Rohana Chandrajith hat an der FAU promoviert, seitdem war er für verschiedene Forschungsprojekte zu Gast in Erlangen und hat auch Erlanger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Sri Lanka empfangen. Jetzt ist er mit einem neuen Humboldt-Stipendium wieder am Geozentrum Nordbayern zu Gast, wo er zur Zusammensetzung des Grundwassers forscht. In vielen Entwicklungsländern, einschließlich seinem Heimatland Sri Lanka, bezieht die Mehrheit der Menschen Grundwasser zum Trinken meist ohne vorherige Aufbereitung. Um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, ist bei dieser Bereitstellung wichtig, die geochemische Zusammensetzung des Wassers zu kennen. Chandrajith erforscht zusammen mit seinem Gastgeber Prof. Barth vom Lehrstuhl für Angewandte Geologie wie Wasserqualität mit Nierenerkrankungen in Sri Lanka zusammenhängen könnte. Solche Krankheiten sind dort in trockenen Regionen weit verbreitet, der Grund dafür aber weitgehend unbekannt. Die Geologen vermuten einen Zusammenhang mit der Trinkwasserqualität. Der zweite Forschungsschwerpunkt von Prof. Chandrajith liegt auf dem Eindringen von Meerwasser in Küstengrundwassersysteme.
Rohana Chandrajith hat an der University of Peradeniya in Sri Lanka seinen Bachelor absolviert, bevor an der japanischen Shimane University seinen Master in Chemie erwarb. Im Anschluss kam er zum ersten Mal an die FAU, um hier in Geochemie zu promovieren. Es folgten verschiedene Stationen an der Sabaragamuwa University of Sri Lanka und der University of Peradeniya Sri Lanka.
Ein ausführliches Interview mit Prof. Dr. Rohana Chandrajith finden Sie auf unserer Webseite.
Von Wasser und Wein
Auch Prof. Dr. Luis Walter Daesslé-Heuser beschäftigt sich mit Grundwasser als Rohstoff, vor allem Grundwasserquellen, die nahe an der Küste liegen. Ein zentrales Thema dabei ist das Recycling von aufbereitetem Abwasser, um es nicht in den Ozean entsorgen zu müssen. Der deutschstämmige Mexikaner forscht in einem Projekt zusammen mit seinem Humboldt-Kollegen Prof. Dr. Rohana Chandrajith zur Wassersicherheit und dem Eindringen von Meerwasser in Küstengrundwasserleiter aus trockenen Regionen und Karstgebieten in Mexiko und Sri Lanka. Hierbei geht es vor allem darum aktuelle Bedrohungen wie unkontrolliertes Eindringen von Meerwasser zu analysieren. In einem anderen Projekt beschäftigt er sich mit Grundwasserneubildungsstellen und Verschmutzungsquellen im weinproduzierenden Guadalupe-Tal im mexikanischen Bundesstaat Baja California.
Prof. Dr. Luis Walter Daesslé-Heuser absolvierte seinen Bachelor in Ozeanologie an der Autonomous University of Baja California in Mexiko, bevor er an der schottischen Heriott Watt University seinen Master in maritimen Ressourcenmanagement erwarb. Dort promovierte er auch in Geowissenschaften und Ingenieurwesen.
Ein ausführliches Interview mit Prof. Dr. Luis Walter Daesslé-Heuser finden Sie auf unserer Webseite.
Weitere Informationen
Prof. Johannes Barth
Tel.: 09131/85-22620
johannes.barth@fau.de