Zentrum für Krebsforschung gegründet
Bayerische Universitäten und Universitätsklinika haben in Erlangen gemeinsames Zentrum für Krebsforschung gegründet
Der Freistaat Bayern setzt neue Maßstäbe im Kampf gegen den Krebs: Die sechs Universitäten in Augsburg, Erlangen, München (LMU und TUM), Regensburg und Würzburg sowie die ihnen zugeordneten Universitätsklinika haben sich heute, am 21. November 2019, in Erlangen zum Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) zusammengeschlossen. Im Rahmen eines Festakts mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder im Translational Research Center Erlangen des Universitätsklinikums Erlangen unterzeichnete Wissenschaftsminister Bernd Sibler gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der medizinführenden Universitäten und den ihnen zugeordneten Universitätsklinika die Kooperationsvereinbarung.
Neue Diagnose- und Therapieoptionen sowie Bürgertelefon
Alle Krebspatientinnen und -patienten in Bayern können über das Zentrum in Zukunft an frühen klinischen Studien teilnehmen und von neuen Therapieoptionen profitieren – unabhängig davon, welche Uniklinik in ihrer Nähe ist: Die einzelnen beteiligten Standorte bauen in enger Abstimmung miteinander zu unterschiedlichen Fragestellungen in der Krebsbehandlung spezialisierte und international wettbewerbsfähige Forschungsinfrastrukturen weiter auf, die allen Partnern zugänglich gemacht werden. So kann die dort jeweils vorhandene Expertise über das Netzwerk von allen Standorten genutzt werden und Mehrfachentwicklungen können vermieden werden. Über gemeinsame, einheitliche Grundstrukturen nach internationalen Standards insbesondere im IT-Bereich können sich Forschungsgruppen an den einzelnen Standorten vernetzen und standortübergreifend und interdisziplinär arbeiten. So kommen aktuelle Erkenntnisse der Grundlagenforschung viel schneller in Form von neuen und innovativen Diagnose- und Therapieoptionen bei den Patientinnen und Patienten in ganz Bayern an.
Zudem wird ein Bürgertelefon eingerichtet, über das sich Patientinnen und Patienten, deren Angehörige und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger kostenfrei wissenschaftlich fundiert und verlässlich informieren können. Individuelle Fragen und Probleme können dadurch direkt an die einzelnen spezialisierten Zentrumsstandorte vermittelt werden. „Die Anwendung neuester Forschungsergebnisse in der klinischen Praxis und der direkte Informationszugang der Bevölkerung können die Vorbeugung und Früherkennung verbessern. Wir erhoffen uns davon, die Krebshäufigkeit und -sterblichkeit in Bayern insgesamt zu senken“, so Sibler.
Erlanger Geschäftsstelle bereits im Aufbau
Koordiniert wird das BZKF durch eine Geschäftsstelle, die derzeit am Universitätsklinikum Erlangen aufgebaut wird von Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie, sowie Prof. Dr. Matthias Beckmann, Direktor der Frauenklinik. Für die Aufbauphase stehen im aktuellen Doppelhaushalt bereits eine halbe Million Euro zur Verfügung. Die weiteren notwendigen Mittel sollen stufenweise über mehrere Jahre aufwachsen.
Das Konzept zur Gründung des BZKF wurde von allen sechs bayerischen Universitätsklinika und Medizinischen Fakultäten gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst erarbeitet und setzt die entsprechende Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um.
Einen Fotorückblick von der Festveranstaltung zur BZKF-Gründung finden Sie auf der Webseite des Uni-Klinikums.
Bis zur Einrichtung des neuen BZKF-Bürgertelefons können sich Patientinnen und Patienten aus der Metropolregion Nürnberg an die Krebsberatung des CCC Erlangen-EMN wenden unter Tel.: 0800 85 100 85.
Weitere Informationen:
Johannes Eissing
Telefon: 09131 85-36102
E-Mail: presse@uk-erlangen.de