Fit für die Medien: Studiengang „Christliche Medienkommunikation“

Inder mit Bart und hellblauem Hemd vor einem Brunnen, aus dem Wasser kommt.
Justine Paul ist Priester in Indien und studierte an der FAU Christliche Medienkommunikation. (Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

Christliche Medienkommunikation – der ideale Schnittpunkt zwischen Kirche und Medien

Alte verstaubte Bücher, vergilbte Pergamentrollen und mit Wachs versiegelte Briefe – ein Bild, mit dem Theologinnen und Theologen sowie Pfarrer oder Priester häufig in Verbindung gebracht werden. Dass jedoch auch Geistliche ihre Anliegen über Zeitung, Fernsehen, Internet oder Social Media verbreiten, weiß Justine Paul. Er ist Priester in Indien und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, anderen Menschen zu helfen. Deswegen studierte er von 2017 bis 2019 an der FAU den Masterstudiengang Christliche Medienkommunikation.

Ein Mann indischer Abstimmung in einer Priesterrobe vor einer Steinwand und blickt in die Kamera.
„Little Flower“ heißt die Ordensgemeinschaft des indischen Dorfes Mookkannur, für die Justine Paul seit 2005 als Priester tätig ist. (Bild: Katherina Nagel)

Ein einzigartiger Studiengang …

Justine Paul ist sich bewusst, dass Medien in der heutigen Zeit auch für die Arbeit eines Priesters eine wichtige Rolle spielen. Deshalb hat er sich dafür entschieden, an der FAU Christliche Medienkommunikation zu studieren. Der interdisziplinäre Studiengang bildet den idealen Schnittpunkt zwischen Kirche und modernen Medien und vermittelt wirksame Kommunikationsstrategien für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit. Die Studierenden erhalten Kompetenzen auf Gebieten wie Medienkunde, Medienrecht oder Journalistik und lernen im Rahmen eines achtwöchigen Praktikums den Alltag in einem Medienunternehmen kennen. „Wir lernen nicht nur, journalistisch zu schreiben, sondern auch mit den traditionellen Printmedien sowie den modernen Medien, wie zum Beispiel Webseiten oder Social Media, umzugehen“, berichtet der ehemalige Student aus der indischen Region Kerala. Dabei interessiert sich der Priester vor allem für medienethische Fragestellungen, die er gemeinsam mit seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen aus dem Masterstudiengang Medien – Ethik – Religion diskutiert: „In meiner Heimat werden häufig Nachrichten, Bilder oder Fake-News verbreitet, die die Würde des Menschen verletzen und ethisch nicht zu vertreten sind“, kritisiert er. „Dagegen möchte ich vorgehen und in Indien einen medialen Umgang vorantreiben, der moralisch vertretbar ist.“ Auch der Schwerpunkt Christliche Publizistik ist ausschlaggebend, dass Justine Paul an die FAU gekommen ist. Zum einen, weil er neben seiner Tätigkeit als Priester auch für die christliche Zeitung „Shalome“ – auf Deutsch „Frieden“ –  schreibt, zum anderen, weil als Geistlicher für ihn nur ein Studiengang mit Verbindung zum Christentum in Frage kommt.

… mit vielen Möglichkeiten

Drei Männer indischer Abstammung sind gerade mit Dreharbeiten beschäftigt und blicken alle auf die Filmszene.
Für die indische Zeitung „Shalome“ schreibt Justine Paul nicht nur, sondern dreht auch Dokumentationen. (Bild: Sachu Mariadas)

Mit seinem Studium möchte der Priester vor allem anderen Menschen helfen: „Mein großer Traum ist es, an der Schule meiner Ordensgemeinschaft Menschen mit Beeinträchtigungen speziell für Berufe in der Medien-, Verlags- und Druckbranche auszubilden“, erzählt er. Geleitet hat Justine Paul das Bildungszentrum für Erwachsene bereits zwei Jahre, bevor er nach Deutschland gekommen ist – zum Unterrichten fehlte ihm bisher jedoch die notwendige Ausbildung. Mit dem Studiengang Christliche Medienkommunikation eignete er sich jedoch auch die entsprechenden Medienkompetenzen für die Arbeit in der Erwachsenenbildung an und kann seinen Traum bald wahr werden lassen. Bevor es jedoch nach seinem Studium wieder in seine Heimat zurück geht, möchte der Priester sein erworbenes Wissen auf einer Tour durch Europa praktisch anwenden: „Ich habe vor, ein Jahr herum zu reisen und für den Sender meiner Zeitung eine Dokumentation über verschiedene Wahlfahrtsorte, Kirchen, Dome und Kathedralen zu drehen“, schildert er sein Vorhaben, „so können auch die Menschen in meiner Heimat, die nicht das Glück haben, auf Reisen gehen zu können, ein Stück von der Welt sehen.“


Weitere Informationen zum Studium finden Sie auf der Webseite des Studiengangs Christliche Medienkommunikation.