Weil Gesundheit ein Recht für alle ist

Gruppenbild von Studierenden, die ein Banner mit der Aufschrift "Medizin und Menschenrechte" in die Höhe halten.
In der AG Medizin und Menschenrechte sind Studierende aller Fakultäten willkommen, um zu helfen. (Bild: Medizin und Menschenrechte e.V.)

Die AG Medizin und Menschenrechte über ihre tägliche Arbeit

Ob der jährliche Zahnarzttermin, die routinemäßige Krebsvorsorge oder die wöchentliche Therapiestunde – regelmäßige Arztbesuche gehören zum Standard des deutschen Gesundheitssystems, der jedoch nicht für geflüchtete Menschen gilt. Damit auch sie ärztlich versorgt werden, bietet die FAU-Hochschulgruppe „Medizin und Menschenrechte“ eine Anlaufstelle für eine medizinische Flüchtlingsversorgung.

Ein Menschenrecht, das für alle gilt

Ein Student mit dunklen Haaren steht vor einem steinernen Gebäude und blickt in die Kamera.
Auch Anes Dada hat sich in seinem vierten Semester dazu entschlossen, sich in der Hochschulgruppe zu engagieren. (Bild: FAU/Rebecca Kleine Möllhoff)

Anderen Menschen zu helfen, lag dem FAU-Studenten Anes Dada schon immer am Herzen. „Deswegen habe ich mich auch dazu entschieden Medizin zu studieren“, sagt er. Zum Arzt gehen zu können, wenn es einem schlecht geht, ist für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. Für geflüchtete Menschen, die keine Aufenthaltsgenehmigung oder Krankenversicherung haben, handelt es sich hierbei jedoch um einen Luxus, den sie sich meistens nicht leisten können. „Aufgrund der drohenden Abschiebung und hohen Kosten lassen sich viele nicht behandeln. Dabei ist Gesundheit ein Menschenrecht, das für alle gilt“, betont der Student. Um den Geflüchteten zu helfen, haben Studierende der Hochschulgruppe „Medizin und Menschenrechte“ das Projekt „Medizinische Flüchtlingshilfe Erlangen“ auf die Beine gestellt – eine Anlaufstelle, an die sich Patientinnen und Patienten wenden und von ihren gesundheitlichen Beschwerden erzählen können. „Das ist aufgrund der sprachlichen Barrieren nicht immer leicht, deswegen ziehen wir oft Übersetzerinnen und Übersetzer hinzu“, berichtet Anes Dada. „Wir vermitteln die Hilfesuchenden dann an Arztpraxen, die sie ohne Honorar behandeln und ihre Anonymität gewährleisten.“  Der Student weiß allerding, dass es nicht einfach ist, Medizinerinnen und Mediziner zu finden, die unter diesen Voraussetzungen geflüchteten Menschen helfen und sie behandeln: „Wir haben viele Praxen abgeklappert und den Leuten die einzelnen Fälle geschildert“, erzählt er. „Es hat zwar eine Weile gedauert, aber bisher konnten wir für die meisten Fälle eine behandelnde Ärztin oder einen behandelnden Arzt finden.“

Alle, die helfen möchten, sind willkommen

Vier Studierende befinden sich in einer Art Keller und packen dort Geschenke ein und blicken in die Kamera.
Die Arbeit in der Hochschulgruppe ist vielseitig: Hier verpacken die Studierenden zum Beispiel Geschenkspenden für Kinder aus ärmeren Regionen. (Bild: Friederike Kobel)

„Seitdem weniger Geflüchtete zu uns kommen, sind unsere Sprechstunden nicht mehr so stark besucht“, erklärt Anes Dada. „Arbeit steht trotzdem noch genug an. Unsere Aufmerksamkeit gilt schließlich nicht nur den Geflüchteten.“ Alle zwei Wochen treffen sich die Mitglieder der Hochschulgruppe, um anstehende Aufgaben zu verteilen: „Da wären zum Beispiel der regelmäßige Telefon-, Sprechstunden- und E-Mail-Dienst, über welchen wir Menschen ohne Krankenversicherung Beistand leisten“, zählt der Student auf. Außerdem bieten die Studierenden noch zahlreiche weitere Projekte an – beispielsweise Workshops, die über die Stigmata der psychischen Erkrankung oder zum Thema Rassismus aufklären. „In unserer Hochschulgruppe können sich alle einbringen, die gerne helfen möchten“, sagt Anes Dada. Und da die Studierenden eng mit anderen Hochschulgruppen zusammenarbeiten, sind auch Expertinnen und Experten anderer Fachrichtungen willkommen. „Manche von uns studieren zum Beispiel Jura oder machen gerade den Master in Human Rights, weshalb unsere Projekte und Workshops auch immer wieder neue Perspektiven erhalten“, berichtet der Medizinstudent.

Neugierig geworden?

Dann schauen Sie sich doch im Video an, was die Studierenden sonst noch über ihre tägliche Arbeit in der Hochschulgruppe erzählen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der AG Medizin und Menschenrechte.


Und was machen die anderen?

Gruppenfoto der Arbeiterkind Gruppe.
Sarah Pitrasch und ihre Mitstreiter von der Arbeiterkind Gruppe Nürnberg helfen bei Fragen rund um Studium und Finanzierung. (Bild: Florian Korn)

Hier im  Blog stellen wir unter dem Tag „Studierende engagieren sich“ regelmäßig Studierende mit ihren unterschiedlichen Ehrenämtern vor – zum Beispiel Sarah Pitrasch, die bei der Organisation Arbeiterkind Studierende, Schülerinnen und Schüler aus nicht-akademischen Familien berät und unterstützt.