Körper(ein)sichten
Verborgen unter unserer Haut liegen das Skelettgerüst, Organe, jedes einzelne Atom unseres Körpers. Sichtbar werden sie für uns erst durch medizinische Bildgebungsverfahren – und die werden, auch dank FAU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern, immer ausgeklügelter.
von Frank Grünberg
Das Bild geht um die Welt und versetzt nicht nur die Fachwelt in Staunen: Neben ihren Umrissen sind auch die Knochen einer Hand klar zu erkennen. Die Rede ist natürlich von der wohl ersten Röntgenaufnahme der Welt. Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte im Jahr 1895 die Röntgenstrahlen. Und erlaubte so erstmals einen Einblick in das Innere eines lebendigen Körpers. Das war revolutionär: Ein Blick in das Körperinnere ging damals für die Erkrankten selten gut aus. Einblicke in den Körper waren nur möglich, wenn Wunden klafften – oder der Betroffene bereits gestorben war.
Für uns hingegen ist der Blick ins Körperinnere inzwischen normal. Dank Bildgebung stellen Ärztinnen und Ärzte fest, wo und wie oft Knochen gebrochen sind, ob Gewebe gesund, entzündet oder entartet ist, ob und wenn ja, wo Fremdkörper sich zwischen Organen und Gewebeschichten verstecken. Die Untersuchungen werden immer schonender. Auch im 21. Jahrhundert treiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Bildgebung weiter voran, darunter auch FAU-Forscherinnen und -Forscher – ob dreidimensionale Bildgebung des Gewebes, die Sichtbarmachung winzigster Blutgefäße oder Röntgenaufnahmen unter Belastung.
Für den friedrich 119 „Im Verborgenen“ haben wir uns fünf Bildgebungsverfahren angeschaut:
Endo-Mikroskopie: Schnelltest für Polypen
Computertomografie: Scannen unter Volllast
Lichtblatt-Mikroskopie: Die U-Bahn für Immunzellen
Endo-Mikroskopie: Gewebediagnose ohne künstliche Kontrastmittel
Multispektrale Optoakustische Tomografie: Wegweiser Hämoglobin
Über den Autor
Frank Grünberg ist Diplom-Physiker und Diplom-Journalist und schreibt am liebsten Geschichten, die das Spannungsverhältnis von Wirtschaft, Wissenschaft und Technik erklären. Als freiberuflicher Autor lebt und arbeitet er in Wuppertal.
FAU-Forschungsmagazin friedrich
Dies ist ein Beitrag aus unserem Forschungsmagazin friedrich. Die aktuelle Ausgabe nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise ins „Verborgene“: Sie schaut auf für unser Auge unsichtbare, oftmals von uns unbemerkte und vor uns versteckte Dinge. Sie wirft aber auch einen Blick dorthin, wo wir gar nicht hinsehen wollen: auf Tabus.
Ein Print-Exemplar können Sie sich direkt an einer der vielen Auslagen der FAU mitnehmen oder unter presse@fau.de kostenfrei bestellen.
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