Freiräume für neue Ideen

Gruppenbild bei der Schlüsselübergabe.
Symbolische Schlüsselübergabe für das offene Innovationslabor JOSEPHS, v.l.: Prof. Dr. Angela Roth, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Innovation und Wertschöpfung, Christofer Daiberl und Dr. Benedikt Höckmayr, Geschäftsführer JOSEPHS GmbH, Prof. Dr. Albert Heuberger, Leiter Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Prof. Dr. Alexander Pflaum, Leiter Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services, Prof. Dr. Kathrin M. Möslein, Vizepräsidentin der FAU und Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Innovation und Wertschöpfung, Dr. Frank Danzinger, Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services. (Foto: JOSEPHS GmbH)

Erfolgsgeschichte des offenen Innovationslabors JOSEPHS geht weiter

Mehr als 50.000 Besucherinnen und Besucher, über 250 Veranstaltungen pro Jahr und 18 Themenwelten mit 90 Forschungspartnern – es sind beeindruckende Zahlen, die das Innovationslabor JOSEPHS nach seinen ersten fünf Jahren in der Nürnberger Innenstadt aufweisen kann. Seit Kurzem firmiert es nun als eigenständiges Unternehmen – enge Verbindungen zum Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und der FAU, den beiden bisherigen Trägern, bleiben auch in Zukunft bestehen.

Produkte testen und Ideen hinterfragen

Egal ob jemand auf Einkaufstour in Nürnberg ist oder Sehenswürdigkeiten besucht – alle, die am JOSEPHS vorbeikommen und neugierig zur Tür hereinschauen, sind eingeladen mitzumachen, anzufassen, auszuprobieren. Genau das ist nämlich das Konzept, das hinter dem offenen Innovationslabor steckt: Besucherinnen und Besucher können Produkte testen, Ideen hinterfragen, Angebote bewerten – kurz: Sie dürfen selbst kreativ werden. In der Nürnberger Innenstadt ist auf diese Weise seit der Eröffnung im Mai 2014 eine Innovationswerkstatt entstanden, von der beide Seiten – Unternehmen und Forschungspartner sowie Konsumenten und Konsumentinnen – profitieren. So können Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen Produkte oder Dienstleistungen unter realen Bedingungen testen – egal, ob ganz am Anfang der Entwicklung oder wenn das Angebot bereits auf dem Markt ist. Die Besucherinnen und Besucher wiederum erleben so Produkte und Dienstleistungen von morgen schon heute.

Josephs Eingangstür
Bild: Fraunhofer IIS

Das Konzept kommt gut an

„Das Fraunhofer IIS steht seit jeher für Innovationen, die einen großen Einfluss auf unseren Alltag haben und in vielerlei Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken sind. Mit seinem einzigartigen Angebot ist das JOSEPHS in der Lage, für unsere Ideen, Konzepte und Technologien bereits sehr früh eine Reaktion von den Anwenderinnen und Anwendern einzuholen. Damit können wir besser auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden sowie Kooperationspartner eingehen“, erklärt Prof. Dr. Albert Heuberger, Leiter des Fraunhofer IIS.

Dass das Konzept ankommt, zeigen nicht nur die hohen Gästezahlen und die große Nachfrage seitens Unternehmen und Forschungspartnern, sondern auch zahlreiche renommierte Preise in der vergangenen Zeit – sei es die Auszeichnung als „Ort im Land der Ideen“, der Wissenschaftspreis 2018 der EHI Stiftung und GS1 Germany oder die Nominierung für den ISPIM Grand Prize, eine Art Innovations-Oscar. Darüber hinaus ist das JOSEPHS international auch schon selbst zum Gegenstand von Forschung geworden – sowohl die Universität Cambridge als auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Bangalore und Taiwan haben das Konzept des offenen Innovationslabors schon näher untersucht und analysiert, was sich daraus über Innovationsprozesse lernen lässt.

„Open Innovation und Co-Creation: Hierfür und für vieles mehr steht das JOSEPHS. In der Wissenschaft hat es dieses besondere offene Innovationslabor geschafft, Forschungsarbeiten international zu prägen und zugleich Aufmerksamkeit und Begeisterung weit über die Grenzen der akademischen Welt zu wecken. Innovatorinnen und Innovatoren aller Altersklassen, Vordenkerinnen und Vordenker in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft – sie alle öffnen im JOSEPHS Innovationshorizonte“, betont Prof. Dr. Kathrin M. Möslein, Vizepräsidentin der FAU und Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Innovation und Wertschöpfung.

Echter Realitätscheck für Produkte und Innovationen

Mit der Idee, Produkte und Dienstleistungen in einer öffentlichen Umgebung von Konsumentinnen und Konsumenten mitentwickeln und testen zu lassen, ist das JOSEPHS mit einem Alleinstellungsmerkmal gestartet. Zwar gibt es bereits ähnliche Konzepte an Forschungseinrichtungen oder in Unternehmen, aber diese untersuchen ihre Fragen meist unter kontrollierbaren Laborbedingungen mit einem gezielt ausgewählten Personenkreis, wodurch ein echter »Reality Check« kaum durchzuführen ist. Oder es handelt sich um firmeneigene Einrichtungen, bei denen unter Umständen Meinungen zurückhaltender geäußert werden. Mittlerweile lassen sich andere Einrichtungen vom JOSEPHS inspirieren und versuchen erfolgreiche Strukturen zu übertragen.

Holzspielzeug, Mobilität und Teambuilding

Seit Mai firmiert das JOSEPHS als eigenständiges Unternehmen, das im Rahmen des Leistungszentrums Elektroniksysteme (LZE) gegründet und unter dem Safe-Harbored-Startup-Programm aufgebaut wird. Aufgrund dieser besonderen Partnerschaft bleiben das Fraunhofer IIS und die FAU auch weiterhin mit dem JOSEPHS verbunden. Inhaltlich bleiben die bisherigen Bereiche bestehen – so gibt es auch in Zukunft den Test Space zum Ausprobieren und Testen sowie die sogenannte Denkfabrik mit regelmäßigen Workshops und öffentlichen Vorträgen. Um Produkte und Dienstleistungen noch interaktiver und passgenauer testen zu können, wird das Prototyping nicht mehr in Themenwelten zusammengefasst, sondern den Besucherinnen und Besuchern einzeln und zeitlich flexibler – bisher war die Dauer auf drei Monate festgelegt – präsentiert.

Aktuell können zum Beispiel die jüngsten JOSEPHS-Gäste (bis zwei Jahre) vielseitiges Holzspielzeug entdecken, während die Eltern mitspielen dürfen und sich darüber Gedanken machen, was für sie geeignetes Spielzeug ausmacht. Mit neuen Lösungen für Mobilität in Nürnberg beschäftigt sich ein weiteres Projekt. Hier soll das Potenzial von Smart-Mobility-Ansätzen untersucht werden. Und schließlich gibt es aktuell ein Online-Tool zum Ausprobieren, mit dem sich die eigenen Stärken im Team bestimmen lassen. Das StärkenRadar ist ein kompakter Test, der die Stärken des Einzelnen erkennt und beschreibt. Im JOSEPHS können Besucherinnen und Besucher den Ansatz testen und mit ihrem Feedback weiterentwickeln. Die Projekte im JOSEPHS wechseln auch zwischendurch – so kann es beim nächsten Besuch bereits ganz neue Stationen zu entdecken geben. Viele interessante öffentliche Veranstaltungen zu den Themen Resilienz, Agilität, Leadership und Künstliche Intelligenz runden das Angebot ab.

Ausführliche Informationen wie Anfahrt, Öffnungszeiten und Veranstaltungen gibt es auf der Website.

Weitere Informationen

Christofer Daiberl
Tel.: 0911/2743-6520
christofer.daiberl@josephs-innovation.de

Benedikt Höckmayr
Tel.: 0911/2743-6520
benedikt.hoeckmayr@josephs-innovation.de