Freude am Lesen, Diskutieren und Recherchieren
An der FAU gibt es zahlreiche englischsprachige Masterstudiengänge, die auch bei den deutschsprachigen Studierenden sehr beliebt sind. Nathalie Kaufmann studiert im fünften Semester den Master English Studies. Sie und Studiengangskoordinatorin Dr. Sandra Dinter berichten, worum es in ihrem Studium geht und welche Voraussetzungen für das Fach notwendig sind.
Frau Kaufmann, Sie sind im fünften Mastersemester. Wie lang ist denn die Regelstudienzeit für das Fach?
Kaufmann: Üblicherweise sind das vier Semester. Jedoch ist es an der FAU möglich, in Teilzeit zu studieren. Für den Bachelor sind sechs Semester vorgesehen und für den Master in Teilzeit acht Semester. Ich studiere nebenbei noch Buchwissenschaft und Italo-Romanistik im Bachelor. Dass es diese Kombination hier gibt, war einer der Hauptgründe, weshalb ich mich für die FAU entschieden habe.
Worum geht es in dem Studiengang English Studies?
Dinter: Das Studium hat eine literatur- und kulturwissenschaftliche sowie linguistische Ausrichtung. Abhängig davon, was den Studierenden besser liegt, können sie ihren Schwerpunkt in der Linguistik oder in der Kultur- und Literaturwissenschaft setzen. Wir haben aber auch eine dritte Option ohne Schwerpunkt, in der Studierende Module aus diesen beiden Bereichen kombinieren können. In der Linguistik liegt der Fokus vor allem auf Themen wie Valenztheorie und Konstruktionsgrammatik, Spracherwerb, Kollokationsforschung sowie Sprachgeschichte. Dabei werden moderne sprachwissenschaftliche Methoden, wie zum Beispiel die Analyse von Korpusdaten, angewendet. In der Literatur- und Kulturwissenschaft untersuchen wir literarische und kulturelle Texte von der Renaissance bis zur Gegenwart, die wir sowohl aus theoretischer als auch historischer Perspektive betrachten und in unseren Seminaren diskutieren.
Kaufmann: Viele denken, dass wir immer nur mit Texten in Form von literarischen Werken arbeiten. Wir beschäftigen uns aber auch mit Werbung, Filmen oder anderen Objekten. Anhand dieser verschiedenen Materialien können so beispielsweise historische Frauenbilder kritisch betrachtet werden.
Was müssen Studierende für dieses Studium mitbringen?
Dinter: Die formellen Zugangskriterien für einen Master in English Studies liegen derzeit – Stand Wintersemester 2018/19 – bei einer Bachelorabschlussnote von 2,5 oder besser. Es können sich jedoch auch Studierende mit einer Abschlussnote bis 3,3 bewerben. Sofern sie sich für das Studium fachlich eignen, werden sie für ein Interview vor Ort oder per Telefon eingeladen. Auch wird vorausgesetzt, dass man seinen Bachelor mindestens in einem vergleichbaren Fach absolviert hat. Da der gesamte Master auf Englisch stattfindet, sind sehr gute Englischkenntnisse ebenso notwendig. Darüber hinaus sollten die Studierenden natürlich Lust und Freude am Lesen, Diskutieren und Recherchieren mitbringen.
Wie viele Studierende sind in den Kursen?
Kaufmann: Das ist ganz unterschiedlich. In den Einführungskursen, waren wir eine sehr kleine Gruppe. Wir waren fünf Studierende mit dem Schwerpunkt Literatur- und Kulturwissenschaft. Später hatten wir aber auch gemeinsam mit Lehramt- oder Bachelorstudierenden Hauptseminare.
Dinter: Im Wintersemester 2018/19 waren 20 bis 25 Studierende als Erstsemester eingeschrieben, darunter Studierende aus Schottland, Bangladesch, Russland oder Brasilien. Das Betreuungsverhältnis ist sehr intensiv und es besteht ein sehr persönlicher Kontakt zwischen Studierenden und Dozenten. Ich zum Beispiel kenne alle Studierenden persönlich. Es findet auch jedes Semester ein Stammtischtreffen statt, wo sich die Studierenden untereinander sowie mit den Dozenten austauschen.
Wissen Sie schon, was Sie nach dem Studium machen möchten?
Kaufmann: Ich möchte ziemlich sicher im Verlagswesen arbeiten. Deshalb studiere ich nebenher auch noch Buchwissenschaft. Ich würde aber auch gerne noch einmal ein Praktikum in einer Kulturinstitution machen und da ein bisschen reinschnuppern.
Dinter: Mit English Studies stehen den Studierenden viele Möglichkeiten offen. Sie können zum Beispiel im Bereich Kulturmanagement oder im Radio und Fernsehen arbeiten. Auch der pädagogische Bereich in der Erwachsenenbildung oder in der Hochschulbildung als Dozent ist möglich. Und eine akademische Karriere an der Universität steht ihnen selbstverständlich immer offen.
Das FAU-Magazin alexander
Dieser Text erschien zuerst in unserem Magazin alexander. In der Ausgabe Nr. 110 blicken wir auf 100 Jahre WiSo zurück, durch Knochen hindurch und auf Fremd- und Selbstbilder.
Weitere Beiträge aus dem alexander finden Sie auch in diesem Blog. Dort finden Sie auch Artikel aus dem aktuellen Alexander Nr. 111, unter anderem mit Texten zu 50 Jahren Mondlandung, Artikel 17 der EU-Urheberrechtsreform und dem Jubiläum des Sprachenzentrums der FAU.