Die Gewinnerinnen des Nuremberg Moot Court 2019

Die Gewinnerinnen
Das Siegerteam der National University of Singapore (Bild: Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien/LÉROT)

Vor (fiktivem) Gericht

Einen fiktiven Fall an der Geburtsstätte des modernen Völkerstrafrechts verhandeln: im Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalastes. Beim Nuremberg Moot Court simulieren Studierende aus aller Welt ein völkerstrafrechtliches Verfahren vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH). Die Herausforderung für die teilnehmenden Studierenden besteht darin, die Kammer zu überzeugen, den fiktiven Fall, der sich in diesem Jahr mit dem Verschwindenlassen befasst, als zulässig oder nicht zu befinden.

Die hochrangige internationale Jury bestand unter anderem aus Richtern, Staatsanwälten und Akademikern. Die Vorsitzende Richterin der Endrunde war Dr. Ivana Hrdličková, Präsidentin des Sondertribunals für den Libanon.

Die Gewinnerinnen

Im Finale gewann das Siegerteam der National University of Singapore aus Singapur, bestehend aus Fong Han Tan, Felicia Ng, Sarah Lu, Yin-Ing Low und Qianwei Huang, gegen das Team der Birzeit University aus Palästina. Die Auszeichnungen für die besten Redner/-innen des Nuremberg Moot Court 2019 gingen an Grant Klemm (La Trobe University, Australien) und Qianwei Huang (University of Singapore), und für die zweitbesten Rednerinnen an Eman Rabee und Haneen Shadeed, beide Birzeit University. Für die besten schriftlichen Memoranda der Anklage wurden die Teams der Birzeit University und der Creighton University School of Law (Vereinigte Staaten) sowie für das beste schriftliche Memorandum der Verteidigung das Team der Monash University (Australien) geehrt.

Die Gewinnerinnen
Fong Han Tan, Felicia Ng, Sarah Lu, Yin-Ing Low und Qianwei Huang aus Singapur haben das Finale für sich entschieden. (Bild: Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien/LÉROT)

250 Studierende aus 36 Ländern

Am diesjährigen Nuremberg Moot Court nahmen rund 250 Studierende von 50 Universitäten aus 36 Ländern von allen Kontinenten teil. „Ich war erneut beeindruckt von den hohen Kompetenzen, die die Teilnehmer in den Wettbewerbsrunden zeigten“, betonte Prof. Dr. Christoph Safferling, Inhaber des Lehrstuhls für Völkerstrafrecht der FAU. „Es ist eine besondere Freude zu erleben, wie die zukünftige Generation von Anwälten an diesem historischen Geburtsort des modernen Völkerstrafrechts ihr Wissen in eine sehr realitätsnahe Praxis umsetzt.“

„Wir möchten interessierten Jurastudierenden aus allen Ländern die Teilnahme am Nuremberg Moot Court ermöglichen, auch und insbesondere denjenigen aus Konflikt- und Post-Konflikt-Ländern, in denen völkerstrafrechtliche Kompetenzen besonders wichtig sind“, sagte Klaus Rackwitz, Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien. „Deshalb erhielten Teams aus Äthiopien, Indien, Kenia und Palästina finanzielle Unterstützung durch die Akademie, so dass sie für den Wettbewerb nach Nürnberg kommen konnten.“

Studentinnen aus Singapur an Verteidungstisch
Moots sind Wettbewerbe, bei denen Studierende im Team zum Beispiel ein Gerichtsverfahren simulieren und dabei in einem fiktiven Prozess eine Partei vertreten. (Bild: Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien/LÉROT)

Ein internationaler Wettbewerb für Jurastudierende

Erst kommt die Uni, dann die Karriere. Damit diese Rechnung aufgeht, sollten Studierende der Rechtswissenschaft bei sogenannten Moots mitmachen. Die Idee stammt aus den USA – Ziel ist, das theoretisch Gelernte realitätsnah anzuwenden. An der FAU sind verschiedene Moots aktiv. Mehr Infos zu den Moots online auf der Webseite des Fachbereichs Rechtswissenschaft.

Mehr Infos zum Nuremberg Moot Court 2019 gibt es unter www.nuremberg-moot.de.