Moderiertes Gespräch mit „Botschaftsflüchtling“ Manuela Beckmann

Mikrofon in Konferenzraum
Bild: Colourbox.de

Eine Gruppe von Erasmus-Studierenden aus Italien lädt in Zusammenarbeit mit dem Sprachenzentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) Interessierte am 26. Juni 2019 um 20.00 Uhr in die Bismarckstraße 1, Raum 00.010, ein: Dann sprechen sie mit Manuela Beckmann, einer der sogenannten „Botschaftsflüchtlingen“, über ihre Erfahrungen. Der Eintritt ist frei.

Manuela Beckmann war 18, als sie in die Prager BRD-Botschaft floh. Am 30. September 1989, kurz vor 19 Uhr, drängte sie sich zusammen mit 4.000 DDR-Bürgern im Garten der Deutschen Botschaft in Prag, um dem westdeutschen Außenminister Genscher zuzuhören. Es folgte einer der berühmtesten Halbsätze der Geschichte. Kurz danach saß Manuela Beckmann in einem der Züge, die durch die DDR in den Westen fuhren. Die Strecke führte zufällig genau an ihrem Elternhaus vorbei. Als sie aus dem Zugfenster schaute, sah sie ihren Vater mit einem Regenschirm auf dem Feld stehen. Er wusste, dass seine Tochter in einem der Züge sitzen musste und wollte ein letztes Mal Abschied nehmen.

Manuela Beckmann
Manuela Beckmann (Foto: Beckmann)

Im Gespräch mit den Studierenden wird Manuela Beckmann über ihre kleine Geschichte hinter der großen Geschichte sprechen.

Die Idee zu der Veranstaltung entwickelten die 12 Erasmus-Studierenden aus Italien im Rahmen eines Übersetzungskurses am Sprachenzentrum der FAU. Dort setzten sie sich mit der deutschen Teilung auseinander und wurden dazu animiert, deren Spuren zu suchen und zu verstehen, sowohl in der Sprache – Was ist ein IM? Was bedeutet „rübermachen“? – als auch in der Architektur, wie zum Beispiel das Stück der Berliner Mauer in Erlangen oder die Skulptur Quo vadis mit einem Trabi auf Beinen in Prag. Zusammen mit ihrem Dozenten Dr. Davide Schenetti haben sie besonders die Geschichte der Botschaftsflüchtlinge vertieft. Die Gesprächsrunde mit Manuela Beckmann ist der Höhepunkt des Seminars.

Weitere Informationen

Dr. Davide Schenetti
Tel.: 09131/ 85-22079
davide.schenetti@fau.de