Hier spielt die Musik!

Gruppenbild des Chors: alle 25 Studierenden sind ganz in schwarz gekleidet.
Regelmäßig treten die Studierenden des FAU-Kammerchors auf Festivals und Konzerten auf ... (Bild: Frank Boxler)

Mit dem Kammerchor der FAU unterwegs auf Konzerten und Festivals

Wer Musik liebt, der ist beim Kammerchor der FAU genau richtig. Seit 2002 treten Studierende regelmäßig auf verschiedenen Konzerten, Festivals oder anderen feierlichen Anlässen sowohl im Inland als auch im Ausland auf. Dr. Julian Christoph Tölle, Gründer und Leiter des FAU-Kammerchores, und Carolin Scherer, Studentin der Musikpädagogik, berichten aus dem Choralltag.

Herr Tölle, wie viele Mitglieder hat der Kammerchor und wer kann ihm alles beitreten?

Tölle: Die Besetzung des Chores ist mit rund 24 Mitgliedern bewusst klein gehalten. Nur in solch einer kleinen Besetzung singt jedes Chormitglied beinahe solistisch, so dass eine äußerst geschmeidige Homogenität entsteht. Prinzipiell können alle Studierenden, die für Musik brennen und gesanglich begabt sind, dem Kammerchor beitreten. Da ich jedoch vor allem zukünftige Musiklehrerinnen und -lehrer ausbilden möchte, ist der Chor zum Großteil für Lehramtsstudierende der Musikpädagogik gedacht.

Und welche Inhalte singen die Studierenden?

Tölle: Alles, was ich mag. Von Händel über Mendelssohn bis hin zu Mozart ist alles dabei. Die Inhalte ergeben sich durch die entsprechenden Konzertvorhaben.

Frau Scherer, haben Sie ein Lieblingsstück bzw. Lieblingsgenre?

Scherer: Am liebsten singe ich romantische Werke wie die Fest- und Gedenksprüche von Johannes Brahms. Diese verlangen besonders viel Gestaltung und Ausdruck.

Wie lange dauert es in der Regel bis ein Konzert vollständig eingeübt ist?

Tölle: Mindestens einmal im Jahr – meist in den Semesterferien – fahren wir auf eine Probenwoche und üben dort bis zu zehn Stunden täglich. Hier wird in der Regel alles grob erarbeitet, bevor es dann während den jeweiligen Probenstunden im Semester zum Feinschliff kommt.

… wo sie gemeinsam mit international renommierten Orchestern vor einem großen Publikum singen. (Bild: Frank Boxler)

Was ist für Sie bei den Proben besonders herausfordernd?

Scherer: Für mich besteht die größte Herausforderung darin, in doppelchörigen Werken oder Stücken mit vielen Stimmen zu singen. In diesen ist jede Stimme nur einfach, zweifach oder dreifach besetzt, so dass das Publikum jede einzelne Stimme raushören kann. Bei diesen Liedern müssen die Sängerinnen und Sänger ihr Bestes geben. Gleichzeitig machen mir diese herausfordernden Stücke aber auch am meisten Spaß.

Tölle: Es ist der Lauf der Zeit, dass die Studierenden irgendwann ihr Studium beenden und den Chor verlassen, was ich immer sehr schade finde. Eine immense Herausforderung besteht dann darin, die jeweils neuen Studierenden in den Chor so zu integrieren, dass das bereits erreichte Niveau auch gehalten werden kann.

Zwischen dem FAU-Chor und dem Universitätschor der Uni Krakau besteht eine Kooperation. Wie sieht diese genau aus?

Tölle: Letztes Jahr waren wir in Krakau und haben dort gemeinsam mit den Studierenden des Krakauer Uni-Chors ein Konzert gegeben. Dieses Jahr besuchen uns die Studentinnen und Studenten. Gemeinsam mit ihnen geben wir am 5. Juli ein Konzert in der Hugenottenkirche in Erlangen. Der Eintritt für die Studierenden ist selbstverständlich frei. Es ist von unschätzbarem Wert, dass es zwischen Menschen zweier so verschiedener Staaten in der gemeinsam erlebten und geteilten Leidenschaft – der Musik – Verständigungs- und Begegnungsmöglichkeiten gibt. Ein besonderer Dank gebührt hier dem Studentenwerk, das diesen Austausch wunderbar und hochengagiert unterstützt, fördert und eben auch nachhaltig organisiert.

Und wie gestalten sich die Vorbereitungen für das gemeinsame Konzert?

Tölle: Da unser Chor dieses Jahr auf vier Festival-Konzerten mit drei unterschiedlichen Programmen auftritt, ergibt sich diesmal wenig Zeit, zusammen Werke einzustudieren. Für das Konzert werden wir ein rein deutsches Programm – „Brahms“ – aufführen. Die Studierenden aus Krakau präsentieren ein polnisches Programm. Dennoch wird es auch ein gemeinsam gesungenes Lied in lateinischer Sprache geben: „Os justi“ von Anton Bruckner.

Auf welchen Veranstaltungen ist der Kammerchor bisher noch aufgetreten?

Tölle: Jedes Semester präsentiert der Chor an der FAU ein Abschluss-Konzert, tritt beim Dies academicus – dem Geburtstag der FAU – auf sowie auf weiteren universitären Feierlichkeiten. Neben diversen Auftritten in der Region gestaltet der FAU-Kammerchor regelmäßig die Eröffnungskonzerte des Musikfestivals fränkischer sommer mit und tritt dabei mit international renommierten Solisten und Orchestern auf.

Scherer: An das Eröffnungskonzert des „fränkischen sommers“ 2017 kann ich mich noch besonders gut erinnern. Es war ein tolles Gefühl, gemeinsam mit dem L’Orfeo Barockorchester und den Solistinnen und Solisten ein Konzert gestalten zu können. Das Ergebnis war super und die positiven Rückmeldungen des Publikums haben uns gezeigt, dass sich das viele Proben und die ganze Arbeit gelohnt hat.

Kleine Kostprobe des FAU-Kammerchors gefällig?


Wer die Studierenden live singen hören möchte, hat auf dem „fränkischen sommer“ die Gelegenheit dazu. Als Auftakt des Festivals singt am 25. Mai der FAU-Kammerchor. Weitere Informationen zu den Konzertorten und -zeiten finden Sie auf den Webseiten des Festivals.

Das gemeinsame Konzert der FAU-Studierenden sowie der Studierenden der Universität Krakau findet am 5. Juli um 19 Uhr in der Hugenottenkirche am Bahnhofsplatz 3 in Erlangen statt. Der Eintritt für Studierende ist frei.