Vom Studium ins Berufsleben
FAU-Alumni berichten von ihren Berufserfahrungen
Kurz vor dem Abschluss, aber noch keine Ahnung, wo es beruflich hingehen soll? – So geht es vielen Studierenden. Deswegen bietet das Alumni-Management des Referats Marketing der FAU gemeinsam mit dem Career Service regelmäßig Karriere-Treffs an, in denen FAU-Alumni unterschiedlichster Fachrichtungen von ihrem Weg ins Berufsleben berichten.
„Wege in die Medien“ war das Thema des Karriere-Treffs, der im Januar 2019 stattfand. Fünf verschiedene Alumni – darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nürnberg Digital Festivals, der IHK Nürnberg für Mittelfranken, der Erlanger Nachrichten, des Bayerischen Rundfunks und von frisbee medien – gaben Einblicke in ihr Arbeitsleben. In einer offenen Gesprächsrunde erzählten sie von den Herausforderungen bei der Jobsuche und gaben den Studierenden nützliche Tipps für die zukünftige Karriereplanung.
Im Nachgang haben wir uns mit Alumna Katharina Tontsch von den Erlanger Nachrichten genauer über ihre Arbeit unterhalten – wie sie zu ihrem Beruf gekommen ist, wie ein typischer Arbeitstag aussieht und was ihr besonders Spaß macht.
Frau Tontsch, was haben Sie studiert und wo arbeiten Sie?
Ich habe an der FAU den Bachelor Politikwissenschaft und Geschichte studiert und arbeite als klassische Zeitungsredakteurin bei den Erlanger Nachrichten, einer Außenredaktion der Nürnberger Nachrichten. Dort bin ich hauptsächlich für den Lokalsport zuständig, arbeite aber auch viel im Onlinebereich.
Und wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Schon in der Schule wusste ich, dass ich später einmal Journalistin werden möchte. Während meines Studiums habe ich bei verschiedenen Zeitungen, wie dem Hamburger Abendblatt oder der Süddeutschen Zeitung, Praktika absolviert. Auch in unserem Haus, den Nürnberger Nachrichten, war ich Praktikantin und später als freie Mitarbeiterin tätig. Nach meinem Bachelorabschluss habe ich mich dort auf ein zweijähriges Volontariat beworben und wurde anschließend bei den Erlanger Nachrichten übernommen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Wir fangen jeden Tag mit einer Konferenz an, in der wir die aktuelle Tageszeitung besprechen und uns überlegen, was wir gut gemacht haben und was weniger gut war. Das gleiche machen wir natürlich auch mit unserer Online-Seite. Anschließend überlegen wir uns, was am nächsten Tag wichtig sein wird, was der Aufmacher werden soll und welche Themen zum Beispiel in den Sport- oder Kulturteil müssen. Danach bin ich in der Regel bei Terminen oder zu Interviews verabredet. Wenn ich mein Material für die kommende Ausgabe zusammen habe, schreibe ich die Texte für unsere Sport- oder Lokalseite und bebildere diese entsprechend.
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit besonders Spaß?
Am meisten macht mir der Umgang mit den Menschen Spaß. Man trifft auf sehr viele interessante Persönlichkeiten, die sich leidenschaftlich für eine bestimmte Sache interessieren oder etwas besonders gut können – sei es der Handballer, der in der Bundesliga spielt oder die Dame, die Vintage-Hochzeitskleider näht. Außerdem finde ich es toll, dass ich kreativ sein kann. Ich kann mir meine Termine und Interviewpartner in der Regel frei aussuchen und meine Ideen voll und ganz ausleben. Ich berichte zum Beispiel jedes Jahr über die Erlanger Bergkirchweih. Letztes Jahr habe ich unter anderem eine Reportage darüber gemacht, was Frauen auf dem Berg in ihren Handtaschen haben und was an einem Tag alles auf einer einzigen Bierbank passiert.
Und was finden Sie an Ihrer Arbeit herausfordernd?
Der Zeitdruck ist besonders herausfordernd. Wenn ich beispielsweise einen Artikel schreibe und merke, dass ich mit meinem Text nicht weiterkomme, kann ich ihn nicht beiseite legen und mich in zwei Tagen noch einmal daran setzen. Spätestens um 19.30 Uhr muss mein Text fertig sein, denn da geht die Zeitung in den Druck.
Was machen Sie, wenn Sie merken, dass Sie mit einem Text nicht vorankommen?
Ich recherchiere zu dem Thema noch einmal, lasse meine Gedanken kreisen und dann kommen die Einfälle auch wieder. Im Normalfall überlegt man sich einen Aufhänger nicht aus dem Blauen heraus, sondern hat im Vorfeld schon eine Idee, wie man das Thema aufbereitet.
Was muss man für Ihren Beruf mitbringen?
Man muss auf jeden Fall Freude am Schreiben mitbringen und aufgeschlossen gegenüber anderen Menschen sein. Da wir crossmedial arbeiten, ist es wichtig, mit den gängigen Social-Media-Kanälen, wie Instagram oder Twitter, umgehen zu können. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass man als Journalist viel am Wochenende unterwegs ist. Ich beispielsweise arbeite fast jeden Sonntag.
Haben Sie noch einen Tipp für Studierende?
Unabhängig davon, ob man im Radio, im Fernsehen oder für Print- und Online-Medien arbeiten möchte, ist es wichtig, sich so früh wie möglich auszuprobieren, Praktika zu machen und zu testen, was einem wirklich liegt und Spaß macht. Die Medienbranche ist gerade im Umbruch und es ist nicht leicht einen festen Job zu finden. Doch wird es immer Menschen geben, die gerne lesen und Informationen erhalten. Deshalb wird es den Journalismus auch weiterhin geben. Man muss nur die Initiative ergreifen und sich einbringen. Wir sind zum Beispiel immer auf der Suche nach freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Schaut doch einfach mal bei uns vorbei – womöglich ergibt sich ein neuer Nebenjob und mit etwas Glück eine Festanstellung.
Das sagen Studierende über den Karriere-Treff
Ich fand es total spannend, die verschiedenen Persönlichkeiten kennen zu lernen, die ganz unterschiedliche Karrierewege eingeschlagen haben. (Julia Heiing, Buchwissenschaften)
Auch im Sommersemester 2019 finden wieder Karriere-Treffs statt:
Karriere-Treff Politikwissenschaften: 15. Mai 2019 um 18.15 Uhr, Kochstraße 4 in Erlangen, Raum 05.054, um eine Anmeldung über StudOn wird gebeten
Karriere-Treff Biowissenschaften: 12. Juli 2019 um 18.15 Uhr, Staudtstraße 5 in Erlangen, Seminarraum Biologie (U1.850), um eine Anmeldung über StudOn wird gebeten
Weitere Informationen finden Sie im Terminkalender des Alumni-Managements.