Neuer Humboldt-Stipendiat: Gottes Plan in Zahlen
Dr. Jeremy Thompson forscht über mittelalterliche Zahlensymbolik
Die FAU genießt international einen hervorragenden Ruf. Beweis für diese Reputation sind nicht zuletzt die vielen international renommierten Wissenschaftler, die sich die FAU als Gastuniversität aussuchen, um zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums oder Forschungspreises der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu forschen. Der Mittellateiner Dr. Jeremy Thompson forscht als Postdoc am Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit über mittelalterliche Zahlensymbolik.
„Aber Du hast alles geordnet mit Maß, Zahl und Gewicht“ (Sap. 11,21). Dieser Satz aus der Bibel ist der Schlüssel zu einem Weltverständnis, das für die Kultur im Mittelalter weitreichende Konsequenzen hatte. Texte, Bilder und Kirchenräume konnten nach bestimmten Proportionen aufgebaut werden und dadurch Gottes Plan widerspiegeln. Der Mittellateiner Jeremy Thompson von der University of Chicago geht seit April 2018 an der FAU, wo am Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit seit längerem über die mittelalterliche Zahlensymbolik geforscht wird, der Frage nach, wie diese besondere Art und Weise, die Welt zu verstehen, ihren Niederschlag in Texten und Bildern fand. Liturgische Hymnen, also vertonte Gedichte, die für die Liturgie verfasst wurden, interessieren ihn dabei besonders.
Dr. Jeremy Thompson hat Klassische Philologie und Mediävistik an den Universitäten in Worcester, MA und New Jersey studiert. Er erwarb seinen Doktortitel 2014 an der University of Chicago mit einer Arbeit über den Schriftsteller Lupus von Ferrières (gestorben 862). Geforscht und unterrichtet hat er unter anderem in Paris, Leiden und Taipei. Mit dem Humboldt-Stipendium wird Thompson bis 2019 in Erlangen forschen.
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