Ausstellung: Der Schatz auf einem Erlanger Dachboden

Das Hauptgebäude der Universitätsbibliothek der FAU in Erlangen (Bild: FAU/David Harfiel)
Das Hauptgebäude der Universitätsbibliothek der FAU in Erlangen.(Bild: FAU/David Hartfiel)

Überraschung beim Aufräumen: Im Spätsommer 2017 taucht auf einem Erlanger Dachboden ein wahrer Schatz auf – mehr als 1000 historische Briefe des Mediziners Johann Lukas Schönlein (1793 bis 1864). Forscher der FAU haben die Schreiben untersucht und präsentieren ihre Erkenntnisse in einer Ausstellung mit herausragenden Fundstücken sowie in einem Symposium. Die Ausstellung „Der Schatz auf einem Erlanger Dachboden“ wird am Freitag, 30. November, um 17 Uhr im Neubau der Universitätsbibliothek Erlangen (UB) eröffnet – am 225. Geburtstag Johann Lukas Schönleins. Von 2. bis 16. Dezember ist die Schau täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Das öffentliche Symposium findet am Samstag, 1. Dezember, im Altbau der UB, Universitätsstr. 4 in Erlangen, von 10 bis 16 Uhr statt.

Der Bamberger Johann Lukas Schönlein hatte Professuren in Würzburg, Zürich und Berlin inne und gilt in der Medizingeschichte als die zentrale Figur des Übergangs einer von der Schelling‘schen Naturphilosophie inspirierten zu einer explizit auf naturwissenschaftlichen Verfahren und Erkenntnisweisen beruhenden Medizin. Zu den besonderen Problemen der Schönlein-Forschung gehört indes, dass Schönlein seine wesentlichen Arbeiten nicht publiziert hat – zu den zentralen Dokumenten seiner klinischen Methode gehören von seinen Hörern publizierte Vorlesungsmitschriften, deren Authentizität Schönlein vehement bestritt. Umso wichtiger ist die Korrespondenz des Mediziners. Der Nachlass des Begründers der „deutschen Klinik“ mit den an Schönlein gerichteten und von ihm empfangenen Schreiben aus dem Kollegen-, Patienten- und Familienkreis galt bislang als verschollen – und ist nun im Umfang von über 1000 Schreiben unerwartet auf einem Erlanger Dachboden aufgetaucht. Eine kleine Arbeitsgruppe am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin um Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel und Prof. Dr. Fritz Dross sowie an der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie um Prof. Dr. Bernhard Manger hat den Bestand gesichtet und ausgewertet.

Das komplette Programm für die Ausstellungseröffnung sowie zum Symposium finden Sie auf der Webseite des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Fritz Dross
Tel.: 09131/85-26433
fritz.dross@fau.de