Woher wissen wir, was wir sind?

Portrait von Prof. Dr. Gerhard Ernst
Prof. Dr. Gerhard Ernst stellt sich einer großen Frage. (Bild: FAU/Christoph A. Hellhake)

Ernst über den Menschen

Warum schmeckt das Meer salzig? Wie viele Sandkörner sind an einem Strand? Wo endet das Universum? Und wie sieht dieses Ende dann aus? Wer kennt diese Fragen nicht, auf die man schon immer einmal eine Antwort haben wollte? Wir haben in unserem FAU-Forschungsmagazin friedrich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern „Große Fragen“ gestellt – auch wenn es möglicherweise nicht immer eine Antwort gibt. Prof. Dr. Gerhard Ernst, Leitung des Lehrstuhls für Philosophie, widmet sich heute unserer Frage, woher wir wissen, was wir sind.

 

Die Frage, was der Mensch ist, lässt sich auf zwei verschiedene Weisen verstehen. Zum einen als eine Frage, die empirisch erforscht werden kann. So versucht man in der Biologie oder der Psychologie zu verstehen, was den Menschen de facto ausmacht. Zum anderen kann es auch die Frage nach dem Wesen des Menschen sein. Diese Frage versucht die Philosophie zu beantworten. Aristoteles etwa sagt, der Mensch sei ein vernunftbegabtes Lebewesen. Woher weiß er das? Nicht aus der Erfahrung, aber woher dann? Eine mögliche Antwort lautet: Aus der Analyse unserer Begriffe. Und wie werden Begriffe analysiert? Indem die Sprache analysiert wird. Junggesellen sind ihrem Wesen nach unverheiratet, weil wir jemanden, der verheiratet ist, einfach nicht „Junggeselle“ nennen. Menschen sind ihrem Wesen nach vernünftig, weil wir ein Lebewesen, das nicht – zumindest potenziell – vernünftig ist, nicht „Mensch“ nennen. So weit, so einfach. Wenn man aber erst einmal anfängt zu fragen, was es heißt, vernünftig zu sein, wird es komplizierter…


Der friedrich – das Forschungsmagazin der FAU

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Der friedrich Nr. 117 öffnet sich beim Klick auf das Bild.

Dieser Artikel erschien zuerst in unserem Forschungsmagazin friedrich. Die aktuelle Ausgabe wirft einen Blick zurück in die 275-jährige Geschichte der Universität. Darüber hinaus beschäftigen es sich mit Fragen, die die Wissenschaft hier und heute bewegen: Was macht gute Wissenschaft aus? Muss Wissenschaft nützen? Wann ist Scheitern erfolgreich? Die Jubiläumsausgabe wagt aber auch einen Blick in die Zukunft. Denn obwohl wir heutzutage so viel mehr wissen als noch vor 200 Jahren, existieren immer noch jede Menge offener Fragen, auf die es Antworten zu finden gilt.

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Die Großen Fragen

Seit jeher haben die Menschen Fragen gestellt. Fragen nach dem Warum, Fragen nach dem Wie, Fragen nach dem Wohin. Wir haben FAU-Wissenschaftlern 22 große Fragen der Menschheit gestellt. Sie finden Sie alle in unserem Forschungsmagazin friedrich sowie nach und nach online in der Reihe „Die großen Fragen“