Neue Wege für die Demenz-Behandlung
FAU-Graduiertenkolleg zeigt: bessere Versorgung – weniger Krankheitssymptome
Vergessen verhindern: Wissenschaftler der FAU liefern neue Erkenntnisse zur Demenzbehandlung und zeigen auf, wie Prävention, nicht-pharmakologische Therapie und Versorgung bei Demenz optimiert werden können. Die Karl und Veronica Carstens-Stiftung hat das Graduiertenkolleg bei der Forschung unterstützt.
„Wir wissen, dass die Alzheimer-Krankheit sehr langsam im Gehirn abläuft; wer mit 70 Jahren eine Alzheimer-Demenz diagnostiziert bekommt, bei dem läuft die Erkrankung unbemerkt vermutlich ab dem 40. Lebensjahr. In diesem Zeitraum, also gerade im mittleren Lebensalter, gilt es, den Ausbruch der Alzheimer-Demenz zu verhindern“, betont Prof. Dr. Johannes Kornhuber, Leiter der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Universitätsklinikum Erlangen. Prävention, nicht-medizinische Behandlung und Versorgung sind demnach von besonderer Bedeutung, um Alzheimer zu verhindern oder zu behandeln.
Mit diesen Themen setzt sich das Graduiertenkolleg „Optimierungsstrategien bei Demenz“ (OptiDem) der FAU auseinander. Elf Doktoranden haben international verfügbare Literatur analysiert und wichtige Erkenntnisse zum Umgang mit Demenz herausgefunden: Etwa senken geistige und körperliche Aktivitäten Verhaltensauffälligkeiten bei Demenzerkrankten. Ebenso helfen Massagetherapien bei Unruhezuständen und telefonische Beratung bei depressiven Demenzpatienten.
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml lobt die Wissenschaftler für ihre Errungenschaften: „Durch Ihre Forschungsarbeit helfen Sie maßgeblich mit, das Wissen insbesondere über mögliche Demenztherapien zu mehren. Ein Erkenntnisgewinn, der auch zur Weiterentwicklung der Bayerischen Demenzstrategie beitragen kann.“
Seit 2015 erforschen Wissenschaftler aus drei deutschen Universitäten in Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg unter Leitung von Prof. Dr. Elmar Gräßel (FAU) die Krankheit Demenz: PD Carolin Donath, Prof. Dr. Peter Kolominsky-Rabas (Universitätsklinikum Erlangen), Prof. Dr. Andreas Frewer (FAU), Prof. Dr. Stefanie Joos (Universitätsklinikum Tübingen) und Prof. Dr. Michael Rapp (Universität Potsdam). Die Ergebnisse werden Ende des Jahres veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Elmar Gräßel
Tel.: 09131/85-34810
elmar.graessel@uk-erlangen.de