Wer war Shakespeare?

Warum schmeckt das Meer salzig? Wie viele Sandkörner sind an einem Strand? Wo endet das Universum? Und wie sieht dieses Ende dann aus? Wer kennt diese Fragen nicht, auf die man schon immer einmal eine Antwort haben wollte? Wir haben in unserem FAU-Forschungsmagazin friedrich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern „Große Fragen“ gestellt – auch wenn es möglicherweise nicht immer eine Antwort gibt.

Heute antworten Prof. Dr. Doris Feldmann und Dr. Christian Krug vom Lehrstuhl für Anglistik, insbesondere Literatur- und Kulturwissenschaft, auf die Frage, wer Shakespeare war.

Um William Shakespeare ranken sich Mythen, gar Verschwörungstheorien. Zudem tauchen alle Jahre wieder neue Shakespeares in angeblich authentischen Porträts auf. Vor allem Shakespeares lückenhafter Lebenslauf beflügelt die Fantasie. Dabei wissen wir schon deshalb nicht alles über ihn, weil es zu seiner Zeit keinen Autorenkult gab – anders als heute, wo der Name „Shakespeare“ als Projektionsfläche für romantische Vorstellungen vom genialischen Autor fungiert. Wie kann jemand, der aus der englischen Provinz und aus einfachen Verhältnissen stammt, der größte Dramatiker aller Zeiten sein? Dieser Shakespeare muss ausgetauscht oder spekulativ bearbeitet werden: Er passt nicht in Vorstellungen von Hochkultur, wie es sie seit dem 19. Jahrhundert gibt, auch heute noch. So werden immer wieder alternative Personen als Autoren von Shakespeares Dramen vorgeschlagen – bis hin zu Königin Elisabeth I. Die Forschung dagegen identifiziert Shakespeare als Bühnenpraktiker, der, oft in Kooperation mit Kollegen, populäre Stoffe für ein kommerzielles Volkstheater bearbeitete – ganz nach dem Motto: Wie es euch gefällt.


Der friedrich – das Forschungsmagazin der FAU

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Dieser Artikel erschien zuerst in unserem Forschungsmagazin friedrich. Die aktuelle Ausgabe wirft einen Blick zurück in die 275-jährige Geschichte der Universität. Darüber hinaus beschäftigen es sich mit Fragen, die die Wissenschaft hier und heute bewegen: Was macht gute Wissenschaft aus? Muss Wissenschaft nützen? Wann ist Scheitern erfolgreich? Die Jubiläumsausgabe wagt aber auch einen Blick in die Zukunft. Denn obwohl wir heutzutage so viel mehr wissen als noch vor 200 Jahren, existieren immer noch jede Menge offener Fragen, auf die es Antworten zu finden gilt.

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Die Großen Fragen

Seit jeher haben die Menschen Fragen gestellt. Fragen nach dem Warum, Fragen nach dem Wie, Fragen nach dem Wohin. Wir haben FAU-Wissenschaftlern 22 große Fragen der Menschheit gestellt. Sie finden Sie alle in unserem Forschungsmagazin friedrich sowie nach und nach online in der Reihe „Die großen Fragen“