FAU-Forscher bereichern Wallenstein-Festspiele in Altdorf

Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein (1583-1634). Der Stich wird Matthäus Merian dem Älterem zugeschrieben (Bild: Stadtarchiv Altdorf)
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein (1583-1634). Der Stich wird Matthäus Merian dem Älterem zugeschrieben (Bild: Stadtarchiv Altdorf)

Vorstellung des Tagungsbandes Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria

Albrecht von Wallenstein gilt als eine der faszinierendsten Figuren des Dreißigjährigen Krieges. Seiner Persönlichkeit und seinem Mythos im Wandel der Zeiten widmete sich das internationale Symposium „Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria“ der FAU, das vom 6. bis 9. April 2017 in Nürnberg stattfand. Die aus der Tagung hervorgegangene Publikation wird am Sonntag, 24. Juni 2018, 10.00 Uhr im Wichernhaus, Silbergasse 2, in Altdorf im Rahmen der Wallenstein-Festspiele vorgestellt.

In dem aus der Tagung hervorgegangenen Sammelband nehmen 28 Wissenschaftler der benachbarten Fachdisziplinen Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte aus Deutschland, Österreich, Italien, der Tschechischen Republik und Großbritannien in einem interdisziplinären und multiperspektivischen Zugriff den Alltag des Krieges ebenso in den Blick wie das Wirken eines zentralen Akteurs des Dreißigjährigen Krieges als Kriegsunternehmer und Landesherr. Zugleich erschließen sie die Bilder, die von Wallenstein seit dem 17. Jahrhundert in der Literatur, Kunst und Musik, im Film und in der aktuellen Vermarktung verbreitet werden.

In der Verknüpfung von Fragestellungen und Erkenntnissen verschiedener nationaler und disziplinärer Wissenschaftskulturen werden auf dem aktuellen Stand der Forschung Desiderate ebenso sichtbar wie die methodischen Schwierigkeiten des Zugangs zu einer Zentralgestalt der europäischen Geschichte und ihrer Rezeption, die Wallenstein als schillerndes Diskursphänomen zeigt. Den Beiträgen und ihrer Bündelung durch die Kommentare gelingt es damit, ein neues Licht auf die Figur Wallenstein in Geschichte, Literatur und Kunst zu werfen.

Künftig werden in dreijährigem Turnus „Altdorfer Gespräche über Wallenstein und seine Zeit“ stattfinden, mit denen die Untersuchungen über die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs fortgesetzt werden. Die Tagungsreihe wird unter der Federführung eines internationalen Kuratoriums stehen, das am Samstag, 23. Juni 2018, konstituiert wird.

Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria. Hg. von Prof. Dr. Birgit Emich, Prof. Dr. Dirk Niefanger, Prof. Dr. Georg Seiderer und Dominik Sauerer, Berlin (Duncker & Humblot) 2018, ca. 560 Seiten

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Georg Seiderer
Tel.: 09131/85-22789
georg.seiderer@fau.de