Neue Humboldt-Stipendiaten: Von Kohlenstoffnanoröhren und schwarzem Phosphor
Die FAU genießt international einen hervorragenden Ruf. Beweis für diese Reputation sind nicht zuletzt die vielen international renommierten Wissenschaftler, die sich die FAU als Gastuniversität aussuchen, um zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums oder Forschungspreises der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu forschen.
Vielseitige Anwendungen für Kohlenstoffnanoröhren
Kohlenstoffnanoröhrchen, Graphen und Fullerene verfügen über einzigartige physikalische Eigenschaften, die sie für Anwendungen in verschiedenen Bereichen wie beispielsweise für elektronische Geräte interessant machen. Noch sind diese Arten von Kohlenstoff aber nicht vollständig erforscht. Um die Lücken zu schließen, wird Dr. Lipiao Bao als Humboldt-Stipendiat am Lehrstuhl für Organische Chemie II der FAU forschen. „Die Gruppe von Prof. Hirsch an der FAU ist eine der führenden Gruppen in meinem Forschungsgebiet“, sagt Bao zu seiner Wahl der FAU für seinen Forschungsaufenthalt. Bis Ende 2019 wird Baos Hauptinteresse in der Herstellung von kurzen Kohlenstoffnanoröhren und der Erforschung deren chemischer Eigenschaften liegen, mit dem Ziel ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten zu unterstreichen.
Dr. Lipiao Bao ist bis Oktober 2019 als Humboldt-Stipendiat an der FAU tätig. Bao hat seinen Bachelor in Materialwissenschaften 2011 an der Huazhong University of Science and Technology in China gemacht, 2016 schloss er dort auch seine Promotion ab. Während seiner Promotion war Lipiao Bao für Forschungsaufenthalte an der University of California, Davis und der Chinese Academy of Sciences.
Hybride für funktionelle Geräte
Schwarzer Phosphor ist eine der ungefährlichen Varianten des leichtentzündlichen und hochgiftigen weißen Phosphors. Während die einzelnen Moleküle des weißen Phosphors wie vierseitige Pyramiden mit dreieckigen Grundflächen aufgebaut sind, lagern sich die Phosphoratome der schwarzen Variante in übereinanderliegenden Schichten an und bilden so ein wabenförmiges, gewelltes Kristallgitter. Humboldt-Stipendiatin Dr. Alexandra Mitrovic untersucht am Lehrstuhl für Organische Chemie II der FAU, nach welchen Prinzipien schwarzer Phosphor reagiert, und versucht, neue zweidimensionale hybride Materialien zu synthetisieren, zu isolieren und zu charakterisieren. „Die Aufdeckung der Eigenschaften von schwarzem Phosphor wird zu neuen Gerätekonzepten führen, wobei die Änderung der physikalischen Eigenschaften die Herstellung leistungsfähigerer funktioneller Materialien in Zukunft erleichtert wird“, ist sich Alexandra Mitrovic sicher.
Dr. Aleksandra Mitrovic ist bis September 2018 als Humboldt-Stipendiatin an der FAU. Dies ist bereits ihr zweiter Aufenthalt in Franken. Bereits 2012 war sie mit einem DAAD-Stipendium zu Gast an der FAU. Zuvor machte sie im Jahr 2010 ihr Diplom in Chemie an der Universität Belgrad, wo sie 2017 auch in Chemie promovierte.