Dr. Aleksandra Mitrovic
Humboldt-Forschungsstipendiatin am Lehrstuhl für Organische Chemie II
Dr. Aleksandra Mitrovic studierte von 2004 bis 2010 Chemie an der Universität Belgrad. Ihr Studium schloss sie mit herausragenden Noten ab. Im Anschluss begann Dr. Mitrovic ein Promotionsstudium in Chemie, ebenfalls an der Universität Belgrad. 2017 verteidigte sie ihre Dissertation mit dem Titel „Fulleropyrrolidine dyads and triads: synthesis, investigation of electrochemical properties and hierarchical self-organization“ und erhielt die bestmögliche Note.
Zudem ist Dr. Mitrovic Mitglied der Serbian Chemical Society und des Serbian Young Chemists‘ Club und erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen wie beispielsweise ein Stipendium des Bildungsministeriums von Montenegro von 2004 bis 2009. Seit 2017 ist sie als Humboldt-Stipendiatin am Lehrstuhl für Organische Chemie II der FAU. Dr. Mitrovic war jedoch schon zuvor an der FAU, nämlich im Rahmen eines DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) Stipendiums 2012.
Eins ist sicher, ganz egal welche Wünsche oder Träume man in Bezug auf seine wissenschaftliche Karriere hat, an der FAU können sie wahr werden.
Frau Dr. Mitrovic, was ist Ihr Forschungsbereich und was hat ursprünglich Ihr Interesse an diesem Bereich geweckt?
Während ich studierte, interessierte ich mich für die klassische organische Synthese. Ich dachte, ich könnte der Menschheit am besten als Chemikerin, die im Bereich der medizinischen Chemie arbeitet, dienen. Jedoch nahmen globale wissenschaftliche Trends eine andere Wendung und die supramolekulare Chemie wurde zu einem Trendthema. Supramolekulare Chemie meint organisierte chemische Systeme, in denen molekulare Komponenten von schwachen und umkehrbaren Interaktionen zusammengehalten werden. Während meiner Dissertation begann ich mich für Fullerene und ihre Rolle bei der Entwicklung von organischen Solarzellen zu interessieren. Fullerene sind Kohlenstoffallotrope, genau wie Graphit oder Diamanten. Eine Postdoktorandenstelle im Bereich der Materialwissenschaften war da eine logische Fortsetzung meiner bisherigen Forschungstätigkeiten.
Was würden Sie Studierenden oder jungen Forschenden sagen, die darüber nachdenken ihren Forschungsaufenthalt an der FAU zu verbringen?
Ich würde sagen: „Bitte tut es!“ Eins ist sicher, ganz egal welche Wünsche oder Träume man in Bezug auf seine wissenschaftliche Karriere hat, an der FAU können sie wahr werden.
Wie sichtbar ist die FAU in Ihrem Forschungsbereich?
Sehr sichtbar. Tatsächlich würde ich sagen, dass die FAU nicht nur sichtbar in diesem Bereich ist, sondern momentan den Verlauf der modernen Materialwissenschaften kreiert und anführt.
Wie empfinden Sie bislang die Zusammenarbeit der Forschenden an der FAU?
In unserer Forschungsgruppe kommen wir alle aus ganz unterschiedlichen Ecken und Enden der Welt und die Atmosphäre ist immer gastfreundlich, herzlich und inspirierend.
Können Sie kurz zusammenfassen, an welchem Projekt Ihre Forschungsgruppe momentan arbeitet?
Die Gruppe um Prof. Hirsch arbeitet momentan an der Entwicklung von Materialien, die nur wenige Nanometer dünn oder noch dünner und als zweidimensionale (2D) Materialien bekannt sind. Diese weisen normalerweise bemerkenswerte Eigenschaften auf. Sie sind außergewöhnlich stark, leicht und flexibel und zudem exzellente Leiter von Wärme und Strom. Graphen zum Beispiel ist eine Millionen Mal dünner als Papier und man nimmt an, dass es das stärkste Material der Welt ist. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in unserer Gruppe möchten das grundlegende Verhalten von Graphen aber auch anderer 2D-Materialien wie schwarzem Phosphor und Antimon verstehen.
Tatsächlich würde ich sagen, dass die FAU nicht nur sichtbar in diesem Bereich ist, sondern momentan den Verlauf der modernen Materialwissenschaften kreiert und anführt.
Und was ist Ihre Aufgabe innerhalb der Forschungsgruppe?
Mein Fokus liegt darauf, die fundamentalen Eigenschaften der Chemie mit schwarzem Phosphor aufzuzeigen. Zudem erforsche ich Möglichkeiten Hybride aus verschiedensten 2D-Materialien herzustellen. Die Eigenschaften ursprünglicher Materialien anzupassen ist notwendig um neue Anwendungsmöglichkeiten oder neue Geräte und Produkte zu entwickeln.
Wie könnte die Gesellschaft von Ihrer Forschung profitieren?
Das Aufdecken der Eigenschaften von Schwarzem Phosphor wird neue Gerätekonzepte hervorbringen. Die Veränderung seiner physikalischen Eigenschaften könnte in der Zukunft auf jeden Fall die Produktion von leistungsstärkeren funktionalen Geräten begünstigen.
Was waren Ihre ersten (und nachfolgenden) Eindrücke der Region um Erlangen und Nürnberg?
Eine wunderschöne Natur und ein gemütlicher und entspannter Lebensstil.
Gibt es schon ein bestimmtes Highlight oder einen besonderen Moment während Ihres Aufenthalts, an den Sie sich auch in Zukunft erinnern werden?
Das in Deutschland alles einfach ist.
Was sind Ihre Lieblingsorte an der FAU und in Erlangen oder Nürnberg?
Meine Forschungsgruppe befindet sich in Fürth, aber wir treffen uns oft in Erlangen im neuen Chemikum. Das Gebäude ist beeindruckend. Sowohl in Erlangen und Nürnberg gefallen mir die historischen Viertel am besten.
Vielen Dank für das Interview, Frau Dr. Mitrovic.