FAU-Forscher an zwei Max Planck Schools beteiligt
Exzellente deutsche Forschung an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen enger vernetzen, den Wissenschaftsstandort Deutschland sichtbarer machen und die besten internationalen Nachwuchswissenschaftler in die Bundesrepublik holen: Das ist das Ziel der Max Planck Schools. Die Max-Planck-Gesellschaft, das Bundesforschungsministerium und die Hochschulrektorenkonferenz haben nun die drei Schools der Pilotphase vorgestellt. Mit der Beteiligung an zwei dieser neuen Graduiertenschulen, der Max Planck School of Photonics und der Max Planck School on Physics, Chemistry and Construction of Life, unterstreicht die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erneut ihre wissenschaftliche Exzellenz.
Was in den USA die Ivy League-Universitäten und in Großbritannien Oxford und Cambridge sind, das sollen in Zukunft die Max Planck Schools in Deutschland sein: Netzwerke aus exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit internationaler Strahlkraft, bei denen hervorragende Absolventinnen und Absolventen aus aller Welt promovieren. Die Schools werden dabei zu Forschungsfeldern von besonderer Bedeutung für die deutsche Wissenschaftslandschaft eingerichtet – über Disziplingrenzen hinweg. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen sowohl an Universitäten als auch an außeruniversitären Forschungsinstitutionen – auf diese Weise soll das Know-how gebündelt und die internationale Präsenz gestärkt werden.
Initiiert hat die Max Planck Schools die Max-Planck-Gesellschaft zusammen mit der Hochschulrektorenkonferenz und dem Bundesforschungsministerium. In der nun startenden fünfjährigen Pilotphase müssen sich die drei neu entstehenden Max Planck Schools im Vergleich mit herausragenden internationalen Graduiertenschulen beweisen. FAU-Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger zeigt sich von der neuen Initiative überzeugt: „Wir unterstützen die Zielstellung der Max-Planck-Initiative engagiert und aus Überzeugung. Die Zusammenarbeit von Forschern über Institutions- und Disziplingrenzen hinweg ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den Forschungsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb weiter nach vorne zu bringen. Dass mit Prof. Gerd Leuchs, Prof. Florian Marquardt und Prof. Peter Dabrock auch FAU-Wissenschaftler an Max-Planck-Schools beteiligt sind, unterstreicht einmal mehr die internationale Stoßrichtung unserer Universität.“ Die FAU ist mit Wissenschaftlern in zwei der Graduiertenschulen vertreten.
Max Planck School of Photonics (MSPS)
Die deutsche Photonikforschung zeichnet sich bereits durch weltweite Exzellenz und inhaltliche Diversität aus: Sie ist eingebettet in ein global führendes und international sichtbares Exzellenznetzwerk aus Instituten der Fraunhofer- sowie der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibniz- sowie der Helmholtz-Gemeinschaft und zahlreicher universitärer Zentren. Die Photonik ist zum einen darauf ausgerichtet, Licht noch besser zu verstehen und zu kontrollieren. Zum anderen nutzt sie die Eigenschaften von Licht aus, um berührungslose Sensoren, Energie- und Informationsträger zu entwickeln und in diversen Bereichen zur Anwendung zu bringen. Dementsprechend umfasst die Photonik eine Reihe von Teildisziplinen, die vielfältige wissenschaftliche Leitfragen untersuchen.
Prof. Dr. Gerd Leuchs, Gründungsmitglied der MSPS sowie Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik und Direktor am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL) in Erlangen: „Die Mitglieder der Max Planck School verbindet die Vision, Licht auf allen Skalen zu verstehen, zu beherrschen und es einzusetzen, um Lösungen für wichtige gesellschaftliche Probleme zu entwickeln.“ Neben Prof. Leuchs ist auch Prof. Dr. Florian Marquardt, Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik und ebenfalls Direktor am MPL an der MSPS, beteiligt.
„Die MPSP erreicht nicht nur ein ganz neues Niveau der Vernetzung der deutschen Photonik-Community, sie bündelt Exzellenz in einer wissenschaftlichen Tiefe und Breite, die selbst an den renommiertesten Forschungsstandorten der Welt nicht erreicht werden kann. Die MPSP wird somit zum Aushängeschild und Alleinstellungsmerkmal Deutschlands in der Welt der Photonik-Forschung“, ist sich Hornegger sicher.
Max Planck School on Physics, Chemistry and Construction of Life
Die Max Planck School on Physics, Chemistry and Construction of Life beschäftigt sich mit den grundlegenden Fragen aus einer multidisziplinären Perspektive: Was genau ist Leben? Können lebensähnliche Prozesse, Funktionen und Objekte im Labor simuliert und nachgebaut werden? Die Erforschung der fundamentalen Prinzipien des Lebens wird dabei nicht nur in naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Biophysik, Synthetische Biologie, Systemchemie oder Bioinformatik erforscht: Die Max Planck School bezieht auch ethische, soziale und philosophische Überlegungen zu den grundlegenden Definitionen von Leben ein. Mit diesen Fragen wird sich unter anderem FAU-Wissenschaftler Prof. Dr. Peter Dabrock, Lehrstuhl für Theologische Systematik II (Ethik) und Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, auseinandersetzen: „Es ist sehr wichtig, dass bei diesen elementaren Fragen, die uns alle betreffen, die ethische Perspektive von Anfang an mitgedacht und einbezogen wird“, sagt Dabrock. Daher werden Fragen zu Verantwortung der Wissenschaft in der Gesellschaft, zu Risikokommunikation und -management sowie zur Definition von lebensähnlichen Systemen ebenfalls Bestandteil des Curriculums sein.
Die Max Planck School on Physics, Chemistry and Construction of Life wird vorwiegend Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen aufnehmen, die zunächst eine zweijährige Master-Phase absolvieren, um dann eine dreijährige Promotionsphase anzuschließen. Geplant ist die Aufnahme von 20 Studierenden pro Jahr.
Weitere Informationen zu den Max Planck Schools gibt es unter www.mpg.de/maxplanckschool.
Weitere Informationen:
Pressestelle der FAU
Tel.: 09131/85-70229
presse@fau.de