Jurastudenten aus der ganzen Welt verhandeln in Nürnberg

Kenianische Studentin plädiert vor der internationalen Richterbank. (Bild: Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien)
Eine Kenianische Studentin plädiert beim Nuremberg Mood Court 2015 vor der internationalen Richterbank. (Bild: Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien)

Internationaler Gerichtswettbewerb im Saal 600: Nuremberg Moot Court

„Internationale Studierendenteams bereiten für einen fiktiven Fall die Seite der Anklage und Verteidigung vor“, erklärt Christoph Safferling, Lehrstuhlinhaber für Völkerstrafrecht an der FAU, was bei einem sogenannten Moot Court geschieht. Die Forschungsstelle für Völkerstrafrecht der FAU veranstaltet auch in diesem Jahr vom 26. bis 29. Juli in Nürnberg einen internationalen Moot Court in Kooperation mit der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien.  Der Eintritt ist frei. Informationen zu Veranstaltungsorten und -zeiten finden Sie unter: www.nuremberg-moot.de

Der fiktive Fall wird in einem simulierten Prozess im historischen Sitzungssaal 600 präsentiert, in dem sich auch schon die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes vor Gericht verantworten mussten. Die Teams treten bei dem „Nuremberg Moot Court“ in je drei bis fünf Mitgliedern gegeneinander an, um am Ende das überzeugendste Team zu ermitteln. In diesem Jahr treten 36 Universitäten aus der ganzen Welt – von Australien, Singapur, Afghanistan, Pakistan, Armenien, Irland bis Brasilien zum Gerichtswettbewerb an. „Der Nuremberg Moot Court bietet Studierenden aus aller Welt die einzigartige Möglichkeit, am historischen Ort der Nürnberger Prozesse in einer wirklichkeitsnahen Umgebung das Verhandeln eines völkerstrafrechtlichen Falls zu üben. Der Wettbewerb unterstützt die praktischen Fähigkeiten angehender Juristen und verbessert so deren Start ins Berufsleben“, betont Klaus Rackwitz, Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien.

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Bild: Colourbox.de

Das Finale wird ab 17.00 Uhr per Livestream übertragen: https://www.video.uni-erlangen.de/content/live

Die Forschungsstelle Völkerstrafrecht und die Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien haben es sich zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Prinzipien der Nürnberger Prozesse von 1945 weiterzuentwickeln und international zu etablieren. Das Ziel ist dabei Internationale Strafgerichtsbarkeit weltweit zu verbreiten und damit Völkerrechtsverbrechen wirksam aufzuarbeiten.

Update: Das sind die Gewinner

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Gewonnen hat dieses Jahr das Team der Strathmore University aus Kenia. (Bild: IANP/LÉROT)

Beim Finale im historischen Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalastes am 29. Juli konnte sich das Team der Strathmore University aus Kenia gegen das Team der National University of Kyiv-Mohyla Academy aus der Ukraine durchsetzen.

Das Studierendenteam bestehend aus Cindy Yvette Wakio, Olivia Wambui Njoroge, Lisa Achieng Owino und Catherine Penda konnte sich gegen 35 internationale Teams durchsetzen. Im fiktiven völkerstrafrechtlichen Fall über den Kampf von Sicherheitskräften gegen Drogenkartelle im erfundenen Staat Naboo überzeugten sie in der mündlichen Verhandlung im Schwurgerichtssaal 600, dem historischen Ort der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse.

Als beste Rednerinnen des gesamten Moot Courts wurden Cindy Yvette Wakio (Strathmore University) und Anastasiia Yermolenko (National University of Kyiv-Mohyla Academy) ausgezeichnet.

„Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr knapp 200 Studierende teilgenommen haben, ein deutlicher Zuwachs zum Vorjahr. Besonders hervorzuheben ist, dass zahlreiche Teams aus sogenannten Situationsländern vertreten waren, d.h. Länder, in denen eine schwierige völkerstrafrechtliche Situation herrscht, wie in Ruanda, Kenia oder der Ukraine“, erklärte Klaus Rackwitz, der Direktor der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien.

Weitere Informationen:

Forschungsstelle Völkerstrafrecht der FAU
Tel.: 09131/85-22186
vstr@fau.de