Spatenstich für das neue Helmholtz-Institut zur Erforschung erneuerbarer Energien
Klimafreundlich, nachhaltig und bezahlbar
Druckbare Photovoltaik und innovative Technologien für Wasserstoff als Energiespeicher: Sie sind Teil der Vision einer klimaneutralen und nachhaltigen Energieversorgung zu akzeptablen Kosten. Die notwendigen Grundlagen, Materialien und Technologien sollen am neuen Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN) erforscht und entwickelt werden. Heute wurde auf dem Gelände der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) der erste Spatenstich für den 32-Millionen-Euro-Neubau gesetzt. Das Forschungszentrum Jülich betreibt das neue Institut als Außenstelle in Kooperation mit der FAU und dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB). Die Partner bündeln hier ihre Expertise in den Bereichen Material-, Energie- und Prozessforschung.
Halbleiterschichten, die sich aus einer „Tinte“ aus Silizium-Nanopartikeln ganz einfach, preisgünstig und in großen Mengen foliendünn drucken lassen: Sie sind Grundlage der leistungsfähigen und qualitativ hochwertigen Solarzellen der Zukunft, die im HI ERN entwickelt werden sollen. Um Sonnen- und Windenergien effizienter als bisher nutzen zu können, sind auch erschwingliche und geeignete Energiespeichersysteme erforderlich. Ein vielversprechender Speicher ist Wasserstoff: Die darin gespeicherte Energie lässt sich abgasfrei in Strom umwandeln. Am HI ERN wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Materialien und Prozesse erforschen und optimieren, die für innovative Wasserstofftechnologien relevant sind, zum Beispiel für effizientere Elektrokatalysatoren oder für Wasserstoffspeicherung in flüssigen, organischen Wasserstoffträgern (Liquid Organic Hydrogen Carrier / LOHC).
„Die Zusammenarbeit von Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen unter einem Dach, eingebettet in die hervorragende Innovationslandschaft Erlangen-Nürnberg, ist die Grundlage für die Entwicklung neuer Technologien insbesondere im Rahmen der Energiewende“, sagte Gründungsdirektor Prof. Peter Wasserscheid in seinem Grußwort. Prof. Karl Mayrhofer, ebenfalls Direktor des HI ERN, schloss sich an: „Das neue HI ERN-Gebäude mit seiner exzellenten Infrastruktur wird eine attraktive und inspirierende Heimat für hochmotivierte und kreative Forscher. Darüber hinaus wollen wir hier modernste Forschung auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien für Kollegen und Bevölkerung erfahrbar und erlebbar machen.“
Das geplante Institutsgebäude in Erlangen beherbergt Labors und Büros auf rund 3200 Quadratmetern und bietet Raum für rund 110 Mitarbeiter. Im Dezember 2019 soll es fertig sein. Der Freistaat Bayern finanziert die gesamte Baumaßnahme. Die Grundfinanzierung von jährlich 5,5 Millionen Euro für Personal, Betrieb und Investitionen wird im Helmholtz-Schlüssel zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von Bayern geleistet. Zusätzlich stellt der Freistaat seit 2014 und bis 2018 jährlich eine Million Euro für die Förderung wissenschaftlicher Projekte zur Verfügung.
Stimmen zum Spatenstich
Die bayerische Wirtschafts- und Technologieministerin Ilse Aigner betonte: „Bayern ist ein international herausragender Innovations- und Technologiestandort; gerade im Bereich der Erneuerbaren Energie ist der Freistaat führend in Deutschland. Diese Erfolgsgeschichte wollen wir mit dem Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN) fortschreiben: Darum stellt die Bayerische Staatsregierung 32 Millionen Euro Landesmittel für den Neubau des HI ERN zur Verfügung. Damit erhält Franken nicht nur den ersten Forschungsneubau eines Helmholtz-Instituts. Mit der Investition bauen wir auch Bayerns Spitzenstellung u.a. im Bereich der Erforschung von Wasserstoff als Speichermedium aus.“
„Eine bezahlbare und sozial verträgliche Energiewende lebt von Forschung, Innovation und frischen Ideen. Dafür brauchen wir Einrichtungen der Spitzenklasse wie ‚HI ERN‘,“ ergänzte Stefan Müller, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Prof. Joachim Hornegger, Präsident der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hob hervor: „Energie-, Material- und Prozessforschung, die am HI-ERN im Fokus stehen werden, sind seit langem herausragende Kompetenzfelder der FAU. Seit vielen Jahren erzielen wir hier international anerkannte Erfolge in der Grundlagenforschung. Nicht zuletzt deswegen fiel die Entscheidung, das Helmholtz-Institut für die Erforschung und Entwicklung erneuerbarer Energiesysteme an der FAU, nahe unserem Exzellenzcluster EAM anzusiedeln. Wir freuen uns sehr, die bewährte Zusammenarbeit der beteiligten Partner auf dem gesellschaftlich bedeutenden Feld der erneuerbaren Energien in einem modernen, zentralen Forschungsgebäude fortzusetzen zu können.“
Prof. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich erläuterte: „Mit dem Neubau des HI ERN werden für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ideale Bedingungen geschaffen, um die exzellente Forschung hin zu einem nachhaltigen und bezahlbaren Energiesystem voranzutreiben.“
Prof. Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft: „Die Erzeugung, Speicherung und Verteilung nachhaltiger Energien ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die Helmholtz-Gemeinschaft forscht an solchen komplexen Fragestellungen. Unsere herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen Antworten. Unser Forschungsbereich Energie ist ein wichtiger wissenschaftlicher Akteur für die Energiewende. Das Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg wird dazu gemeinsam mit unseren Partnern in Erlangen einen entscheidenden Beitrag leisten.“
Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen:
„Erlangen ist ein innovativer und attraktiver Forschungsstandort. Ich freue mich, dass wir mit dem Helmholtz-Institut eine weitere renommierte Forschungseinrichtung für Erlangen gewinnen konnten, die sich hier dem Zukunftsthema erneuerbare Energien widmet.“
Weitere Informationen:
Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien (HI ERN): www.hi-ern.de
Ansprechpartner:
Prof. Karl Mayrhofer, Direktor HI ERN
Tel.: +49 9131 85-20843
E-Mail: k.mayrhofer@fz-juelich.de
Prof. Peter Wasserscheid, Direktor HI ERN:
Tel.: +49 9131 85-20843
E-Mail: p.wasserscheid@fz-juelich.de
Pressekontakt:
HI ERN:
Dr. Carolin Meyer
Tel.: + 49 (0)172/8580713
E-Mail: ca.meyer@fz-juelich.de
FAU:
Dr. Susanne Langer
Pressesprecherin
Tel.: +49 (0)9131 85-70200
E-Mail: susanne.langer@fau.de
Forschungszentrum Jülich:
Erhard Zeiss, M.A.
Pressereferent
Tel.: +49 (0)2461 61-1841
E-Mail: e.zeiss@fz-juelich.de