Internetkriminalität, arktische Riffe und die Lutherbibel
FAU-Vortragsreihen „Wissenschaft auf AEG“ und „Wissenschaft im Schloss“ starten
Auch im Sommersemester 2017 erhalten Interessierte, Schüler und Studierende einen informativen Einblick in so vielfältige Themen wie Strafverfolgung im Internet, die Psychologie der Fremdenfeindlichkeit, Artenvielfalt in der Arktis oder die Arbeit Luthers an seiner Bibel. Die Veranstaltungsreihen „Wissenschaft auf AEG“ und „Wissenschaft im Schloss“ der FAU stellen aktuelle Forschungsprojekte vor. Die Nürnberger Zeitung begleitet die Vorträge als Medienpartner.
„Wissenschaft auf AEG“ wird am Montag, 8. Mai, mit einem Vortrag von Prof. Dr. Felix Freiling, Lehrstuhl für IT-Sicherheitsinfrastrukturen, und Prof. Dr. Christoph Safferling, Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Internationales Strafrecht und Völkerrecht, über das Spannungsfeld zwischen der Strafverfolgung im Internet und dem Recht auf Anonymität eröffnet. Das „Darknet“ und die sogenannte „Underground Economy“ tauchen immer wieder in der öffentlichen Diskussion auf. Dabei ist das Darknet zunächst gar nicht so düster und gefährlich wie es sein Name vermuten lässt. Es gibt gute und nachvollziehbare Gründe für Internetnutzer, an der Verschleierung ihrer IP-Adresse interessiert zu sein. So ist das Darknet ein unschätzbares Werkzeug im Kampf um Presse- und Meinungsfreiheit gegen totalitäre Regime. Allerdings ist die Identitätsverschleierung – insbesondere unter zusätzlicher Nutzung virtueller Kryptowährungen wie Bitcoin – auch für Kriminelle attraktiv. Die Anonymität in der Underground Economy stellt die Strafverfolgungsbehörden vor neue Herausforderungen. Denn: Wie kann eine effektive Strafverfolgung krimineller Nutzer gewährleistet werden, ohne das legitime Interesse an und Recht auf Anonymität der legalen Nutzer zu stark einzuschränken?
Zwei weitere Termine von „Wissenschaft auf AEG“ finden am 19. Juni und am 10. Juli statt. Alle Vorträge beginnen um 18.30 Uhr. Veranstaltungsort ist der Energie Campus Nürnberg (EnCN), Auf AEG, Fürther Straße 250, in Nürnberg. Weitere Informationen stehen auf wissenschaft-auf-aeg.de bereit. Der Eintritt ist frei.
Den Auftakt für „Wissenschaft im Schloss“ am Montag, 22. Mai, um 18.00 Uhr bildet der Vortrag von Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm, Lehrstuhl für Sozialpsychologie und Genderforschung, der in Kooperation mit FAU INTEGRA stattfindet. Die Wissenschaftlerin blickt aus psychologischer Perspektive auf das Thema Fremdenfeindlichkeit. Es ist ein altbekanntes Phänomen: Wenn im eigenen Leben etwas nicht so läuft wie gewünscht, wird dafür schnell ein Sündenbock gesucht – die anderen sind schuld, nicht ich. Studien aus der Sozialpsychologie zeigen, dass solche Schuldzuweisungen sowohl bewusst als auch unterschwellig und automatisiert erfolgen. Die Frage, inwieweit sich jemand in seiner Identität bedroht fühlt, spielt hier ebenso eine Rolle wie das Einteilen der Mitmenschen in „Wir“ versus „Andere“. Sozialpsychologin Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm gibt einen Überblick über die aktuelle Forschung und geht der Frage nach, welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Der Vortrag findet im Rahmen der FAU INTEGRA Ringvorlesung statt, die sich im Sommer mit dem Thema „Gutmenschen – Wutbürger. Ethische Aspekte gesellschaftlicher Debatten“ beschäftigt. Mehr Informationen gibt es unter www.integra.fau.de/ringvorlesung-2017.
Weitere Termine von „Wissenschaft im Schloss“ folgen am 29. Mai, 26. Juni und 17. Juli. Die Vorträge beginnen um 18.30 Uhr, außer der Vortrag am 22. Mai, der bereits um 18 Uhr startet. Veranstaltungsort ist der Senatssaal des Kollegienhauses, Universitätsstr. 15, in Erlangen. Mehr Informationen sind auf wissenschaft-im-schloss.de zu finden. Der Eintritt ist frei.