Video: Uni-Lesereise in die Zukunft
FAU gewinnt beim Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“ des Stifterverbandes und der Klaus Tschira Stiftung
Wie stellen Sie sich eine Welt vor, die von einer Maschine gesteuert wird? Diese Frage hat die FAU ihren Studierenden, Wissenschaftlern und Beschäftigten gestellt – und die Antworten machen eines klar: Ausschließlich schön ist eine solche Welt vermutlich nicht. Der britische Schriftsteller E.M. Forster hat vor mehr als 100 Jahren in seiner Erzählung „Die Maschine steht still“ die Entwicklung des Internets der Dinge und mögliche soziale wie psychologische Folgen einer immer stärker durch Informationstechnologie geprägten Welt vorweggenommen. Mit dem Vorschlag, das Werk gemeinsam zu lesen, punktete die FAU im Wettbewerb „Eine Uni – ein Buch“, den der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit der Wochenzeitung Die Zeit für alle deutschen Hochschulen ausgeschrieben hatte. Im Sommersemester beginnt mit diversen Veranstaltungsformaten die gemeinsame Lesereise in die Zukunft.
Die zehn besten Ideen und Aktionen für den Wettbewerb wurden von einer Jury aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ausgewählt. Die Förderung in Höhe von 5000 Euro zur Umsetzung der eingereichten Idee beginnt mit dem Sommersemester 2017. Mit dem Förderprogramm wollen die Wettbewerbsinitiatoren den Austausch und die Identifikation aller Hochschulmitglieder und Mitarbeiter mit ihrer Hochschule stärken. Durch eine große Bandbreite unterschiedlicher Veranstaltungen wird daher ab dem Sommersemester 2017 in Erlangen-Nürnberg ein für die gesamte Universität und die Öffentlichkeit interessantes und zur Diskussion anregendes Programm gestaltet.
Zu den geplanten Formaten gehören eine szenische Lesung, eine Exkursion zur Abteilung „Kommunikation, Information und Medien“ des Deutschen Museums in München, eine interdisziplinäre Vorlesungsreihe, ein Seminar zum Buch im Rahmen der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen sowie eine Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Vertretern aus Informatik und Künstlicher-Intelligenz-Forschung zum Thema „Denkbares und Machbares“.
Den Ausschlag für „Die Maschine steht still“ gab vor allem die Tatsache, dass die darin behandelten Themen von gesellschaftlicher Brisanz und Aktualität sind, da sie die Lebenspraxis aller Menschen durchdringen. Sie lassen sich auch für ein fachfremdes, breites Publikum spannend aufbereiten und sind zudem Gegenstand aktueller Forschung und Lehre an der FAU.
Edward Morgan Forsters 1909 veröffentlichte düstere Vision schildert auf 80 Seiten ein Szenario, in dem die Menschen ihr Leben in eine isolierte, unterirdische Welt verlagert haben, die allumfassend von der ‚Maschine‘ gesteuert und kontrolliert wird. Jegliche Form der Kommunikation, Information und Interaktion geschieht ausschließlich mittels dieser Maschine. Die Bewohner der Maschinenwelt werden zwar mit allen Annehmlichkeiten versorgt, dürfen aber ihre separierten Zimmer nicht verlassen und haben sich den Regeln der Maschine vollständig unterworfen. Forster thematisiert die tiefgreifende und umfassende Veränderung des menschlichen Zusammenlebens durch neue Technologien. Die Veränderung menschlicher Kommunikation durch den Einsatz von Technologien, deren Einfluss auf Denken und Lernen, den kritischen wie unkritischen Umgang mit dem Fluch und Segen der Maschine und schließlich auch die Frage, was ein Ausfall dieser Technologie für die Menschheit bedeuten könnte, sind zentrale Aspekte des schmalen Bändchens, das aktuell in einer Neuübersetzung ins Deutsche vorliegt.
Die FAU-Bewerbung ist eine Kooperation zwischen ZiWiS – Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ehemals ZIEW), UniTV und Abteilung M – Marketing und Kommunikation.
Webseite des Stifterverbandes mit den Bewerbungsvideos der ausgezeichneten Projekte: www.stifterverband.org/eine-uni-ein-buch
Weitere Informationen:
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