Fit gemacht fürs Studium
Schülerkontaktstudium vermittelt Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
Das korrekte wissenschaftliche Arbeiten ist die Basis für ein erfolgreiches Studium und will gelernt sein. Bereits Gymnasien ermöglichen ihren Schülerinnen und Schülern im Rahmen von W-Seminaren erste Einblicke in die wissenschaftliche Arbeitsweise. Als Ergänzung zu diesen Seminaren bietet die FAU seit 2013 das Schülerkontaktstudium an. Es entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Adam-Kraft-Gymnasium Schwabach und unter Mitarbeit von Margit Preis, Lehrkraft am Adam-Kraft-Gymnasium, und Prof. Dr. Boris Dreyer, Inhaber der Professur für Alte Geschichte an der FAU, die das Projekt konzipiert haben. Mittlerweile nehmen zahlreiche Klassen aus der gesamten Region das Angebot jedes Jahr in Anspruch. Christina Sponsel, Mitarbeiterin und Lehrbeauftrage an der Professur für Alte Geschichte, koordiniert das Projekt und berichtet im Interview welche Ziele mit dem Schülerkontaktstudium verfolgt werden und welche Vorteile sich für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ergeben.
Was ist das Ziel des Projekts?
Das Schülerkontaktstudium vermittelt Schülerinnen und Schülern die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. Diese Grundlagen orientieren sich an den akademischen Besonderheiten des jeweiligen W-Seminar-Fachs, zum Beispiel der Biologie, um einen möglichst authentischen Einblick in die Herausforderungen des Studienfachs zu ermöglichen. Dadurch werden die Schülerinnen und Schüler optimal auf ein bevorstehendes Studium und eine mögliche wissenschaftliche Laufbahn vorbereitet. Auch soll ihnen der Lernraum Universität näher gebracht werden. Im Idealfall erreichen die Teilnehmenden bis zum Ende des Kontaktstudiums Proseminarniveau. Das heißt, dass sie die wissenschaftlichen Anforderungen eines Proseminars, welches die erste Seminarstufe an einer Universität darstellt, erfüllen können.
An wen richtet sich das Schülerkontaktstudium?
Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Fachrichtungen, die an einem W-Seminar teilnehmen, und an die Lehrkräfte, die die Seminare betreuen – aber auch an interessierte Studierende, die als Tutoren ihre Kompetenz im Bereich Lehre ausbauen möchten.
Wie läuft das Schülerkontaktstudium ab?
Das Schülerkontaktstudium ist über das Jahr auf drei eintägige Termine verteilt, die sich an den Semesterferien orientieren. So gewährleisten wir, dass eine ausreichende Zahl an Tutoren Zeit hat und hinreichend Räume zur Verfügung stehen. Diese drei Termine finden im Frühjahr, Sommer und Herbst statt und liegen außerhalb der Schulferien. Beim ersten Termin treffen sich alle Beteiligten an der FAU und werden nach einer kurzen Einführung auf die Tutoren aufgeteilt. Zunächst stehen grundlegende Informationen zum wissenschaftlichen Arbeiten, unter anderem zu Literatursuche und Quellenarbeit, im Mittelpunkt der Gruppenarbeit. Zusätzlich können individuelle Themen, die mit den Lehrkräften abgestimmt wurden, besprochen werden. Im Anschluss findet eine Evaluation statt. Der zweite und dritte Termin bauen auf diesen Grundlagen auf, sind aber zusätzlich stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler. Diese Bedürfnisse sind abhängig vom jeweiligen Stadium ihrer Seminararbeit. So kommen bei den beiden letzten Terminen zu den theoretischen Grundlagen wie dem Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit praktische Übungen hinzu: Die Teilnehmer lernen unter anderem das korrekte Zitieren oder das Erstellen eines Literaturverzeichnisses und bekommen die Möglichkeit, das Thema ihrer Seminararbeit in einer mündlichen Präsentation vorzustellen. Damit sind wir nahe an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und können einen maximalen Lernerfolg erzielen.
Welche Vorteile bietet das Schülerkontaktstudium?
Die Schülerinnen und Schüler werden von Tutoren betreut, die selber Studierende an der FAU sind und so gewissermaßen „aus dem Nähkästchen plaudern“ können. Dadurch bekommen sie leicht einen Zugang zu den Schülerinnen und Schülern und erzielen einen Sogeffekt. Ein weiterer Vorteil ist die individuelle Betreuung: Um eine W-Seminar-Klasse kümmern sich mindestens zwei Tutoren. So erklärt ein Tutor der gesamten Klasse das richtige Zitieren, während der andere Tutor Fragen einzelner Schülerinnen und Schüler beantwortet. Auch das Kursprogramm wird speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Klassen abgestimmt, so dass bestimmte Themen stärker in den Fokus genommen werden können. Zudem bieten unsere Tutoren Führungen durch die Instituts- und Teilbibliotheken an wenn dies gewünscht wird. Zusätzlich ist das Schülerkontaktstudium auch eine Bereicherung für die Studierenden, die sich als Tutoren betätigen. Denn durch die Betreuung der Klassen sammeln sie erste praktische Erfahrung im Unterrichten und kommen mit den Lehrern und somit potentiellen Kollegen in Kontakt.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Sponsel.
Lehrkräfte und Tutoren, die sich für das Schülerkontaktstudium interessieren oder Fragen haben, können sich bei Christina Sponsel melden: christina.erika.sponsel@fau.de. Der Anmeldeschluss ist der 23. Dezember eines Jahres.
Neben dem fachlichen Wissen werden die Schülerinnen und Schüler für ihre Teilnahme belohnt: Die besten drei Seminararbeiten werden mit Preisen ausgezeichnet. 2017 erhielt der erste Platz das FAU-Semester-Zusatzticket, das bei Immatrikulation für beliebig viele Fahrten in einem Semester im gesamten VGN-Netz berechtigt. Außerdem bekommen alle Platzierten ein von ihrem Tutor ausgesuchtes Fachbuch und die Seminararbeiten werden auf der Homepage des Schülerkontaktstudiums veröffentlicht. Bei Einschreibung an der FAU können die Prämierten zudem an einem speziellen Beratungssystem teilnehmen: Ein Tutor aus dem Schülerkontaktstudium kümmert sich bei Studienbeginn exklusiv um die Platzierten und sie erhalten eine persönliche Beratung rund um das Studium an der FAU.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Schülerkontaktstudiums.