Aktiv gegen die Depression

PD Dr. Katharina Luttenberger unterstützt Patienten beim Klettern (Bild: Uni-Klinikum Erlangen)
PD Dr. Katharina Luttenberger unterstützt Patienten beim Klettern (Bild: Uni-Klinikum Erlangen)

Teilnehmer für Studie „Klettern und Stimmung“ gesucht – Einladung zu Informationsabenden

Der Depression mit Sport entgegenwirken – unter diesem Motto wies das Team der Pilotstudie „Klettern und Stimmung“ (KuS) der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber) des Universitätsklinikums Erlangen erstmals die Wirksamkeit einer Bouldertherapie bei depressiven Patienten in ambulanter Behandlung nach. Ab Mai 2017 heißt es nun wieder „Ab an die Wand!“, denn dann soll dieser sportliche Therapieansatz im Rahmen der KuS-Studie an einer größeren Teilnehmerzahl in Erlangen, München und Berlin wissenschaftlich evaluiert werden. Interessierte in Erlangen sind herzlich zu einem der unverbindlichen Informationsabende am Dienstag, 28.03.2017, 04.04.2017 oder 25.04.2017, jeweils um 16.00 Uhr, in die Kopfkliniken des Uni-Klinikums Erlangen, Schwabachanlage 6, eingeladen.

Bouldern ist das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. Bei Depressionen kann das Bouldern als Therapie eingesetzt werden – mit unterschiedlichen Zielen: Es kann Menschen zum einen spielerisch helfen, positive Erfahrungen zu sammeln. Zum anderen lernen die Patienten durch die sportliche Betätigung, ihre Grenzen wahrzunehmen, anzuerkennen, aber auch über sich selbst hinauszuwachsen und eigene Erfolge anzuerkennen. Viele Probanden der vorangegangenen Studie zeigten sich in der Auswertung begeistert vom wertschätzenden Umgang der Therapeuten sowie von der Kameradschaft und dem Vertrauen in der Gruppe. Zudem berichteten sie, dass KuS ihnen dazu verholfen habe, ihren Alltag wieder besser zu bewältigen und selbstbewusster zu werden.

Jetzt will das Studienteam der Psychiatrie des Uni-Klinikums Erlangen die Bouldertherapie im größeren Studienrahmen mit bewährten Depressionsbehandlungen vergleichen. Dazu werden die Teilnehmer zufällig in je eines von drei Therapieangeboten eingeteilt. Im Fokus: eine verhaltenstherapeutische Depressionsbewältigung, wie sie aktueller Standard ist, die Bouldertherapie und ein allgemeines sportliches Aktivierungsprogramm. Probanden aus der letzten Gruppe erhalten nach zehn Wochen ebenfalls Zugang zur Bouldertherapie. Alle Therapiegruppen können im Rahmen ihrer Studienteilnahme auch von klassischen Therapieelementen wie dem Achtsamkeitstraining und Entspannungsübungen profitieren.

Die Gruppentherapien starten am 16. Mai 2017 und finden immer dienstags von 16.30 bis 18.30 Uhr, entweder in der Boulderhalle „Steinbock“ in Zirndorf oder in den Kopfkliniken des Uni-Klinikums Erlangen statt. Die Therapie dauert insgesamt zehn Wochen.

Die Protokollierung der Ergebnisse erfolgt durch Telefoninterviews mit den Probanden. Selbstverständlich werden die Angaben streng vertraulich behandelt. Die Studienteilnahme ist für alle zugelassenen Patienten kostenlos. Finanziert wird die Studie von der OH-DO-KWAN Stiftung Ludmilla Pankofer und Carl Wiedmeier.

Einladung zu Informationsveranstaltungen

Interessierte und ihre Angehörigen sind herzlich eingeladen, sich an einem der der drei Termine (28.03.2017, 04.04.2017 oder 25.04.2017) über die neue KuS-Studie zu informieren, das Studienteam kennenzulernen und sich auf Wunsch gleich für die Teilnahme registrieren zu lassen. Ausführliche Informationen unter: www.studiekus.de

Weitere Informationen:

PD Dr. Katharina Luttenberger
Telefon: 09131 85-34650
studiekus.psych@uk-erlangen.de