Neue Humboldt-Stipendiaten an der FAU
Die FAU genießt international einen hervorragenden Ruf. Beweis für diese Reputation sind nicht zuletzt die vielen international renommierten Wissenschaftler, die sich die FAU als Gastuniversität aussuchen, um zusammen mit FAU-Kollegen im Rahmen eines Stipendiums oder Forschungspreises der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zu forschen.
Dr. Mohammad Javed Ali, Lehrstuhl für Anatomie II
Unsere verbrauchte Tränenflüssigkeit wird von der Augenoberfläche über die ableitenden Tränenwege in die Nase abgeleitet. Funktionsstörungen in diesem System sind häufig. So leidet beispielsweise 1 von 100 Neugeborenen an Tränenträufeln, wobei die Tränenflüssigkeit über die Wange abläuft. Aber auch Entzündungen, Steinbildungen, Tumoren und Verletzungen sind häufige Ursachen von Funktionsstörungen in den ableitenden Tränenwegen. Im Rahmen seines Humboldt-Stipendiums für erfahrene Wissenschaftler ist es das Ziel von Dr. Mohammad Javed Ali, die Funktion und die Pathophysiologie der ableitenden Tränenwege besser zu verstehen. Da bereits nachgewiesen ist, dass Hormone bei den Erkrankungen der ableitenden Tränenwege häufig eine Rolle spielen, wird sich Dr. Ali am Lehrstuhl für Anatomie II von Prof. Dr. Friedrich Paulsen vor allem darauf konzentrieren, die Zusammensetzung der Hormone sowie deren Wirkung in den Tränenkanälen zu untersuchen.
Dr. Mohammad Javed Ali ist ein international bekannter Wissenschaftler auf dem Feld der Dakryologie, die sich mit den ableitenden Tränenwegen und der Tränendrainage beschäftigt. Der Forscher leitet das Govindram Seksaria Institut of Dacryology am L.V. Prasad Eye Institute in Hyderabad, Indien. Es handelt sich dabei um das weltweit einzige Institut, das sich speziell mit Erkrankungen der ableitenden Tränenwege beschäftigt. Javed Ali ist auf dem Gebiet der plastischen Augenchirurgie ausgebildet. Der Forscher hat mit 32 Jahren bereits mehr als 200 Fachartikel veröffentlicht und ist Mitglied der Redaktionsleitung von fünf großen Wissenschaftszeitschriften.
Dr. Bharath Srivathsan, Lehrstuhl für Experimentalphysik (Optik)
Die Interaktion zwischen Licht und Atomen präzise zu kontrollieren ist eine Grundvoraussetzung, um die Quantentechnologie weiter voranzutreiben. Das langfristige Ziel vieler Wissenschaftler: Quantencomputer zu bauen, die die Leistungsfähigkeit heutiger Rechnergenerationen um ein Vielfaches überschreiten. Auf diesem Feld arbeitet auch ein neuer Alexander-von-Humboldt-Stipendiat, der sowohl an der FAU als auch am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts forscht. Dr. Bharath Srivathsans Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf der experimentellen Quantenoptik, dem Zusammenspiel zwischen Licht und Atomen sowie der Quanteninformatik. In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gerd Leuchs erforscht Srivathsan, wie sich Licht mit einem einzelnen Atom effizient koppeln lässt. „Es wäre der heilige Gral, wenn wir mit nur einem Photon ein Atom von seinem Ruhezustand in einen angeregten Zustand bringen könnten“, erklärt der Forscher.
Dr. Bharath Srivathsan hat am Birla Institute of Technology and Sciences im indischen Goa seinen Bachelor und Master gemacht, bevor er an der National University of Singapore promoviert hat. Seit April 2015 ist er als Postdoktorand am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL) tätig. Im November 2016 hat er von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ein Forschungsstipendium für Postdoktoranden erhalten, mit dem er nun an FAU und MPL forscht.