300.000 Euro für die Tumorforschung

Arbeitsgruppe
Die Arbeitsgruppe (Bild: Uni-Klinikum Erlangen)

PD Dr. Dimitrios Mougiakakos erhält Else Kröner-Exzellenzstipendium 2016

PD Dr. Dimitrios Mougiakakos von der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie es Universitätsklinikums Erlangen hat ein Else Kröner-Exzellenzstipendium 2016 erhalten. Damit fördert die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung die Forschung von PD Dr. Mougiakakos und seiner zehnköpfigen Arbeitsgruppe an der FAU zwei Jahre lang mit 300.000 Euro.

In Deutschland wird jährlich bei 395.000 Menschen eine bösartige Tumorerkrankung diagnostiziert. Trotz der immensen Fortschritte in der Früherkennung und der Therapie beträgt das durchschnittliche Fünf-Jahres-Überleben lediglich 50 bis 60 Prozent. „Daher gilt es, die Tumorpathophysiologie als essenzielle Grundlage für innovative Behandlungskonzepte noch besser zu verstehen“, sagt PD Dr. Mougiakakos.

„Entartete Zellen weisen typischerweise einen veränderten Stoffwechsel auf, der ihnen Wachstumsvorteile verleiht und an der Entwicklung von Resistenzmechanismen gegenüber Chemotherapeutika beteiligt ist. Gleichzeitig können Tumorzellen besonders empfindlich auf Störungen ihres metabolischen Netzwerks reagieren. Dieser Umstand hilft uns, neue zielgerichtete Therapiestrategien zu entwickeln“, erklärt der Wissenschaftler weiter.

Die Forschung der vergangenen Jahre hat verdeutlicht, dass der Stoffwechsel und die Immunologie sehr eng miteinander verknüpft sind. So konnten Wissenschaftler unabhängig voneinander zeigen, dass der Abbau bestimmter Aminosäuren oder die übermäßige Freisetzung von Sauerstoffradikalen durch Tumor- oder tumorassoziierte Zellen zu Funktionsstörungen oder sogar zum Zelltod von Immunzellen führen können. „Das Entschlüsseln der metabolischen Strategien, die diesem Prozess zugrunde liegen, soll uns dabei helfen, sowohl intrinsische Immunantworten zu verstärken als auch die Effizienz immuntherapeutischer Ansätze weiter zu optimieren“, sagt PD Dr. Mougiakakos.

Erlanger Forschungsmotivation

Das Forscherteam um Dimitrios Mougiakakos will Strategien entwickeln, mit denen es pharmakologische und immunbasierte Tumortherapien mittels metabolischer Interventionen effizienter gestalten kann. „Mein Ziel ist es, krankheitsbezogene, klinisch-wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten. Das Else Kröner-Exzellenzstipendium stellt eine herausragende Möglichkeit dar, mich für einen längeren Zeitraum auf meine Forschungstätigkeit zu konzentrieren, das Potenzial meiner Arbeitsgruppe weiter zu entfalten und den Kontakt zu nationalen und internationalen Partnern zu vertiefen“, führt Dimitrios Mougiakakos aus. Jüngere Kollegen für den Karriereweg des forschenden Arztes zu begeistern und sie dabei zu unterstützen, ist dem Wissenschaftler ein weiteres wichtiges Anliegen.

Über die Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung vergibt 2016 zum vierten Mal mehrere Forschungsstipendien an in Klinik und Forschung herausragend qualifizierte Ärzte. Ziel der Ausschreibung ist die Förderung einer kohärenten klinischen und wissenschaftlichen Arbeit. Die gemeinnützige, 1983 gegründete Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Hilfsprojekte. Sie bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden des Gesundheitskonzerns Fresenius, dessen größte Aktionärin sie ist. Die Stiftung fördert satzungsgemäß nur solche Forschungsaufgaben, deren Ergebnisse der Allgemeinheit zugänglich sind. Bis heute hat die Else Kröner-Fresenius-Stiftung etwa 1600 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 265 Millionen Euro gefördert.

Weitere Informationen:

PD Dr. Dimitrios Mougiakakos
Tel.: 09131/85-43172
dimitrios.mougiakakos@uk-erlangen.de