Die FAU geht mutig ins kommende Jahr
Universität Erlangen-Nürnberg feiert 273. Gründungsjubiläum
Zur Feier des 273. Jahrestages der FAU lud Präsident Prof. Dr. Joachim Hornegger am 4. November in das Audimax der Universität. Bei der Feier verlieh die FAU den Renate-Wittern-Sterzel-Preis, die Habilitationspreise sowie die Ehrensenatorenwürde und die Würde eines Ambassadors der FAU. Im Zentrum des Berichts des Präsidenten standen die Entwicklungen des vergangenen Jahres sowie ein Ausblick auf die Herausforderungen, denen sich die FAU im kommenden Jahr stellen wird.
Der akademischen Gemeinschaft an der FAU, ihren Freunden und Förderern sowie den Bürgerinnen und Bürgern präsentierte der Präsident in seiner Begrüßungsansprache die Erfolge der vergangenen zwölf Monate. „Unsere FAU zählt mit etwa 650 Professorinnen und Professoren und dem unverändert hohen Niveau von 40.000 Studierenden nicht nur zu den zehn großen Universitäten Deutschlands, sondern sie gehört auch zu den Universitäten, die sich durch eine hohe Qualität in Forschung und Lehre auszeichnen“, betonte Hornegger.
In der Lehre sei die FAU inzwischen systemakkreditiert und darüber hinaus in der zweiten Runde des Wettbewerbs des Bundes für mehr Qualität in der Lehre erfolgreich gewesen; die so eingeworbenen 10 Millionen Euro Fördermittel werde die Universität zur stetigen Verbesserung des Angebotes für die Studierenden einsetzen. Hornegger machte darüber hinaus deutlich, dass auch die Studierenden auf vielfältige Weise sich aktiv daran beteiligen, das Leben an der FAU zu gestalten, zum Beispiel mit ihrem Engagement für Flüchtlinge und in der Debatte um Forschungsfreiheit und -verantwortung sowie durch Kunst- und Kulturprojekte.
Ihre große Innovationskraft sei ein wichtiges Kennzeichen der FAU: „Wir sind heute unter den 50 innovativsten Universitäten weltweit“, erklärte der FAU-Präsident. Im jüngsten Ranking von Thomson Reuters habe sich die Universität gegenüber dem Vorjahr sogar noch um drei Plätze verbessern können. Wichtige Kenngröße für die Innovationskraft sei – neben dem Anteil an Industriekooperationen, der Anzahl der Patentanmeldungen oder der Publikationen – das Drittmittelaufkommen. Das lag im akademischen Jahr 2015/2016 erneut bei 180 Millionen Euro. Ein Beleg dafür, dass FAU-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Ideen überzeugen und besser sind als ihre Mitbewerber.
Genau auf diese Qualität wird es auch im nächsten Jahr ankommen, wenn die FAU sich auf ihre Bewerbung in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder vorbereitet: „Wir werden alles daran setzen, um mit zwei Clustern erfolgreich zu sein, um uns für die zweite Förderlinie bewerben zu können“, sagt der FAU-Präsident und zeigte sich zuversichtlich: „Die FAU als Volluniversität ist in der Lage, Wissenschaft anders, neu und ganzheitlich zu denken. Wir gehen gerne und mutig in den Wettbewerb.“
Festvortrag
Im Festvortrag erläuterte Prof. Dr. Claus Schnabel die „Phänomene des Arbeitsmarktes“. Professor Schnabel leitet seit dem Jahr 2000 den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik an der FAU. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen, Löhne, Tarifpolitik, Gewerkschaften und Betriebsräte sowie die Gründung und Schließung von Unternehmen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Gruppe „Funk Factory“. Das Quartett setzt sich aus Mitgliedern der Bigband der FAU zusammen.
Verleihung der Ehrensenatorenwürde
Die Ehrensenatorenwürde, die höchste Auszeichnung der Universität, erhalten in diesem Jahr Ministerialdirektor a.D. Dr. Adalbert Weiß sowie Prof. Dr. Hans-Joachim Freund. Mit dieser Ehrung bedankt sich die FAU für die langjährige Verbundenheit und ihr Wirken zum Wohle der Universität.
Dr. Adalbert Weiß war zwischen 1977 und 2015, dem Jahr seiner Pensionierung, in unterschiedlichen Funktionen im Bayerischen Wissenschaftsministerium tätig – und trug dabei maßgeblich zur Entwicklung der FAU bei. Seine besondere Unterstützung erhielt die FAU zum Beispiel für den Neubau Mathematik und Informatik, die Gesamtsanierung der denkmalgeschützten Orangerie, den Aufbau des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts sowie die Ansiedlung des Helmholtz-Instituts im Umfeld der FAU. Als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender war Weiß dem Universitätsklinikum der FAU über elf Jahre eng verbunden.
Prof. Dr. Hans-Joachim Freund, vielfach ausgezeichneter Wissenschaftler, war ab 1983 für vier Jahre Professor für Physikalische Chemie an der FAU. Obwohl danach an anderen Orten tätig, blieb er stets der FAU verbunden. So war Professor Freund von 2002 bis 2015 Mitglied des Universitätsrates der FAU, ab 2006 dessen Vorsitzender. Als Universitätsrat trug er unter anderem zur Gestaltung des Leitbildes und der Studienprogramme sowie zur erfolgreichen Antragsstellung der FAU in den ersten beiden Runden der Exzellenzinitiative bei. Auch nach Ausscheiden aus dem Universitätsrat unterstützt er die FAU im Wissenschaftsmanagement.
Verleihung der Würde eines Ambassadors
Auch in diesem Jahr wird ein FAU-Ambassador ernannt: Prof. Dr.-Ing. Vijay Bhargava. Ein Ambassador soll die Interessen der FAU in seinem Heimatland vertreten und in seinem eigenen wissenschaftlichen Umfeld von den Erfahrungen an der Universität Erlangen-Nürnberg berichten.
Prof. Dr. Vijay Bhargava, zurzeit Professor an der University of British Columbia in Vancouver, Kanada, ist einer der weltweit bedeutendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik. Die Forschungsergebnisse von Professor Bhargava leisten wichtige Beiträge zur Entwicklung der heutigen Satelliten- und Mobilkommunikationssysteme. 2015 wurde Professor Bhargava mit dem Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet und forschte ein ganzes Jahr an der FAU, wo er eng mit den deutschen Kolleginnen und Kollegen im Bereich Digitale Übertragung zusammenarbeitete.
Renate-Wittern-Sterzel-Preis
Mit der Verleihung des Renate-Wittern-Sterzel-Preises zur Förderung der Gleichstellung und Vielfalt an der FAU an die Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik unter Leitung von Prof. Dr. Johannes Kornhuber sowie Prof. Dr. Ingrid Artus, Stefan Kerber-Clasen und Judith Holland vom Institut für Soziologie würdigt die FAU das außerordentliche Engagement zur Förderung von Vielfalt in der Wissenschafts- und Organisationskultur.
Die Klinik und Prof. Dr. Kornhuber leisten einen beispielhaften Beitrag für die Gleichstellung von Frauen und die Umsetzungen der Zielvereinbarungen zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Prof. Dr. Artus und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben durch ihre Arbeit im besonderen Maße zur Förderung von Genderforschung im Bereich Arbeitsmarkt- und Gewerkschaftsforschung beigetragen.
Habilitationspreise
Die vom Universitätsbund Erlangen-Nürnberg gestifteten und mit jeweils 2.000 Euro dotierten Habilitationspreise werden in diesem Jahr an folgende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für ihre Habilitationsschriften verliehen:
Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie
- PD Dr. phil. Thomas Steer: Studien zur Nominalbildung des Indogermanischen
- Prof. Dr. phil. Alexandra Ganser-Blumenau: Discourses of Crisis and Legitimacy in Atlantic American Narratives of Piracy, 1678-1865
Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
- Prof. Dr. rer. pol. Martin Wiener: Information Technology Management
Medizinische Fakultät
- PD Dr. med. Christian Beyer: Translationale Forschung in fibrosierenden Autoimmunerkrankungen
Naturwissenschaftliche Fakultät
- Dr. rer. nat. Dr. phil. Stephan Geier: Hot subdwarfs – Small Stars marking important events in stellar evolution