Warum kann etwas nach Metall riechen?

Metalltür
Warum riechen Eisentüren nach Metall? (Bild: Colourbox.de)

Jeder kennt „metallischen“ Geruch, zum Beispiel an Schlüsseln, Eisenstangen oder auch Münzen. Doch wie kann das überhaupt sein, da doch Metalle üblicherweise gar nicht flüchtig sind und demzufolge auch nicht eingeatmet und gerochen werden können?

Prof. Dr. Andrea Büttner, Professorin für Aromaforschung, erklärt woher der typische „metallische“ Geruch von Schlüsseln, Eisenstangen und Münzen kommt:

Die Antwort ist in Prozessen auf der Oberfläche von Metallen zu finden. Tatsächlich riechen wir Abbauprodukte anderer Substanzen, die auf der Oberfläche von Metallen reagieren; speziell ist das der Fall für einige ungesättigte Fettsäuren, die metall-katalysiert mit Luftsauerstoff reagieren, dabei als Zwischenprodukte sogenannte Hydroperoxide bilden, die dann wiederum in teilweise äußerst geruchsaktive kleine Bruchstücke zerfallen. Diese Abbauprodukte haben charakteristische Eigengerüche. So können sie dann metallisch, pilzartig oder nach Geranienblättern riechen.

Und wie kommen diese Fettsäuren auf das Metall? Ganz einfach: von dem Fettfilm unserer Finger, mit denen wir die Metallgegenstände anfassen. Wir riechen also letzten Endes indirekt nur uns selbst. Ähnliche Geruchsstoffe sind übrigens auch für den metallisch-blutigen Geruch von Blut verantwortlich, denn auch hier gibt es ungesättigte Fettsäuren und Eisen …

Warum …?

Warum sind manche Wolken grau und manche weiß? Warum wackelt ein langsames Fahrrad stärker als ein schnelles? Warum kann etwas nach Metall riechen? Antworten auf diese spannenden Fragen gibt es in unserer Reihe „Warum …?„.

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Dieser Text erschien auch in unserem Magazin alexander, das Sie unter fau.de/alexander als PDF herunterladen können.

Weitere Themen der Ausgabe Nr. 102: ein Artikel über das Klinik-Ranking für den Raum Nürnberg, eine Reportage über die Campusmedien funklust, ein Beitrag über die Mensa-Großküche im Einsatz.

Weitere Beiträge aus dem Magazin finden Sie unter dem Stichwort „alexander“.